Hallo Rani, Du bist erst 19 Jahre alt, aber hier in Kapstadt sind noch vier jüngere Spieler dabei. Du bist also schon ein wenig erfahren, und musst den Jungs zeigen, wo es langgeht.
Rani Khedira: (lacht) "Nö, das würde ich so nicht sagen. Auch wenn noch ein paar Jüngere dazu gestoßen sind, so zähle ich mich dennoch zu den Jungen. Ich würde mich noch nicht als erfahren betiteln, ich kenne halt die Abläufe schon ein wenig besser."
Ein bisschen erfahren bist Du aber auch schon bezüglich Kapstadt. Schließlich hast Du erzählt, dass Du hier schon einmal warst. Konntest Du vielleicht sogar ein wenig Vorwissen einbringen?
Rani Khedira: "Ich war nur zwei oder drei Tage hier zur WM 2010, ich bin damals zum Beispiel auf dem Tafelberg gewesen. Aber die Kultur habe ich nicht richtig kennengelernt. Bislang hat sich jedoch mein Eindruck von damals bestätigt, nämlich dass die Menschen hier sehr fröhlich und hilfsbereit sind. Das habe ich manchen vor dem Trainingslanger schon weitergegeben."
Inwiefern hast Du denn beim jetzigen Aufenthalt bereits bemerkt, ob oder dass die Bundesliga hier in Südafrika ein Thema ist?
Rani Khedira: "Wir werden wahrgenommen, und die Leute haben uns schon auf dem Schirm. Wir sind aber natürlich nicht so bekannt wie die großen Klubs aus Europa."
'Ich möchte die Ziele mitgestalten': Rani Khedira
Wir schreiben bereits den fünften Tag im Trainingslager. Wie sind Deine bisherigen Eindrücke?
Rani Khedira: "Die Zeit vergeht wirklich sehr schnell. Bis jetzt war es sehr schön hier, das Wetter war abwechslungsreich, der Wind bringt beim Sonnenschein die Abkühlung. Vom Training her läuft es gut, und mit dem 5:0 im ersten Test können wir relativ zufrieden sein."
Zufriedenheit passt auch zur Gemütslage des Teams. Die Stimmung wirkt jedenfalls sehr gut, sehr entspannt. Wie siehst Du das als Spieler?
Rani Khedira: "Ich glaube, wir haben uns einfach an Kapstadt, an Südafrika angepasst, an die fröhlichen Menschen. (lacht) Ich denke, dass sich jeder in dem Kreis wohlfühlt, das merkt man auch bei den noch Jüngeren. Sie sind nicht nur in ihrer Vierergruppe unterwegs, sondern hängen mit allen ab. Wir verstehen uns alle gut."
Gut scheint auch wieder der Zustand Deines Knöchels zu sein. Du musstest vor zwei Tagen mit dem Training abbrechen, hast danach individuell gearbeitet und bist seit diesem Freitagnachmittag wieder bei den Mannschaftseinheiten dabei. Wie geht’s Dir?
Rani Khedira: "Ich habe einen Schlag auf den Fuß bekommen, konnte ihn nicht mehr bewegen, und er war stark angeschwollen. Nach einem Tag Pause geht es nun aber wieder ganz normal weiter."
Bis zum 16. Januar läuft das Trainingslager noch, welches Ziel verfolgt ihr als Mannschaft und welches Du als Einzelspieler?
Rani Khedira: "In erster Linie geht es darum, dass wir vollkommen fit werden und die Automatismen verbessern, damit wir zu 100 Prozent leistungsfähig und eingespielt sind, wenn es wieder los geht. Ich persönlich möchte diese Ziele mitgestalten und mich dem Trainer anbieten, ihm zeigen, dass ich immer eine Option bin."
Es ist ja das erste Mal, dass das Trainerteam um Thomas Schneider, Alfons Higl und Tomislav über einen längeren Zeitraum intensiv und in Ruhe mit euch arbeiten kann. Merkt ihr bereits Fortschritte im Training in Bezug auf die Abläufe und Automatismen?
Rani Khedira: "Die Handschrift ist auf jeden Fall schon abzusehen. Viel Ballbesitz und viel Spielkontrolle, das verinnerlichen wir immer mehr. Ich denke, dass wir die Vorstellungen der Trainer immer besser umsetzen können, es klappt von Tag zu Tag besser – auch weil wir hier beziehungsweise in der Vorbereitung häufig zweimal am Tag trainieren können."