Es hatte keinen Sinn mehr. Als beim Vormittagstraining des VfB in Donaueschingen an diesem Mittwoch der Regen zunehmend stärker wurde, der Ball in den Pfützen auf dem Platz liegen blieb, die Zuschauer sich unter dem Dach des Getränkeausschanks der Fanbetreuung eng aneinander gedrängt vor den Tropfen schützten und vor allem Blitze eine Fortsetzung der Einheit gefährdeten, brach Bruno Labbadia ab.
Das Gewitter zwingt die Trainer und Spieler zum Abbruch.
Die Mannschaft hatte sich zuvor bei verschiedenen Passformen aufgewärmt und im dann einsetzenden Regen in der Einteilung Offensive gegen Defensive mit Überzahlsituationen gespielt. Doch beim Gewitter war dann eben Schluss und das Team joggte über einen Umweg etwa 25 Minuten zurück zum Hotel.
Dort bescherte ihnen der Präsident dann aber immerhin beim Mittagessen eine positive Überraschung. Bernd Wahler wurde nämlich von zwei Journalisten aufgehalten, kam zu spät in den Speiseraum und lernte daher gleich mal den Strafenkatalog kennen. Ein paar Minuten danach konnte sich der Kassenwart Georg Niedermeier bereits über die "Beute" freuen. Wenig später verließ der neue Chef das VfB Quartier in Donaueschingen.
Pulskontrolle am Nachmittag
Nach der Mittagsruhe und einem Besuch von einigen Profis in der Nachsorgeklinik in Tannheim bat das Trainerteam zur zweiten Einheit des Tages. Diese startete intensiv und für die höchste Motivation und den größten Einsatz sorgten Pulsuhren. Denn bei den Athletik-Übungen des Fitness- und Rehatrainers Dr. Christos Papadopoulos und den anschließenden Spielformen kontrollierten und steuerten Bruno Labbadia sowie Eddy Sözer damit die (individuelle) Intensität und können die Werte außerdem im Nachhinein verwenden.
Die Signale kamen alle auf einem PC an und so war stets die Pulsfrequenz eines jeden Einzelnen sichtbar – und diese schoss bereits bei den Übungen von Dr. Christos Papadopoulos häufig in die Höhe. "Danke Papa, hat Spaß gemacht", sagte Christian Gentner mit einem ironischen Unterton und Tamas Hajnal ergänzte: "Papa will wohl nicht, dass wir gegen Olympiakos gewinnen.
Danach folgten allerdings auch unter Anleitung von Bruno Labbadia kaum weniger intensive Übungen und so brannten die Muskeln, während die Lungen nach Sauerstoff rangen und die Ausschläge auf dem PC in den roten Bereich stiegen. Nach etwas mehr als anderthalb Stunden war es geschafft und der Tag endete im Anschluss an das Abendessen bei einem Fanfest auf der Hotelanlage.