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2013, 27. Juli 2013
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Vorbereitung, 27.07.2013

So spielnah wie möglich

Mit Spezialgeräten wie Ablenkern versucht Andreas Menger seine Torhüter auf die Situationen in den Partien vorzubereiten. Beide profitieren davon.

Für Thorsten Kirschbaum ist in den vergangenen Wochen vieles neu gewesen. Der Keeper kam im Sommer zum VfB und lernt derzeit immer besser seine neuen Kollegen kennen, er arbeitet außerdem unter einem für ihn neuen Torwarttrainer Andreas Menger sowie mit einem neuen Positionskollegen – und während Sven Ulreich die Trainingsübungen mit Andreas Mengers Spezialgeräten schon länger kennt, so sind auch diese für den 26-Jährigen neu. "Andy hat mir im Vorfeld alles erklärt, aber es war schon schwierig sich die Übungen richtig vorzustellen", sagt Thorsten Kirschbaum im Trainingslager. "Viele Übungen kannte ich nicht, aber sie sind sehr spielnah." Und darauf kommt es bei den Prellwänden, dem Trampolin, den Ablenkern, den Dummies oder den Kilobällen an.

Schließlich werden Situationen geschult, die häufig in den Partien vorkommen. Beispielsweise verändern die Ablenker – eine Metallgestänge, auf das der Torwarttrainer den Ball schießt – die Flugrichtung des Spielgeräts spontan, wobei die Richtung im Vorhinein nicht erkennbar ist. Das ähnelt einer Spielsituation, in der ein Schuss plötzlich abgefälscht wird, und trainiert unter anderem die Reflexe der Torhüter.

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Thorsten Kirschbaum und Sven Ulreich werden von
ihrem Coach Andreas Menger (unten) genau beäugt.

Das häufige Training solcher Situationen führt zu Wiederholungen und diese bedeuten mehr Erfahrung, was wiederum in einer Verbesserung mündet. Und dass dieses Prinzip so spielnah wie möglich umgesetzt werden kann, dafür sorgen eben die Spezialgeräte. Einige davon hat Andreas Menger bei Sepp Maier gesehen. Bei ihm hat er hospitiert, mit ihm ist eine Freundschaft entstanden. "Ich habe sehr viel von ihm gelernt" – und auch Geräte übernommen beziehungsweise zusammen mit ihm entwickelt.

Manche wie die Prellwände hat er aber auch gekauft. Die deutsche Nationalmannschaft hatte für die WM 2010 in Südafrika sechs davon bestellt, dann aber nur vier genommen, die restlichen beiden sicherte sich der VfB Torwarttrainer – und so hechten Thorsten Kirschbaum sowie Sven Ulreich nun nach Bällen, die von den Wänden abprallen. Ein weiterer Aspekt der Geräte ist die Abwechslung, wodurch die Übungseinheiten interessanter, aber auch spaßiger werden. Das alles führt wiederum zu einem besseren Trainingseffekt. Zu einer besseren Strafraumbeherrschung soll derweil auch der Einsatz von Dummies führen, die im gefährlichen Bereich vor dem Tor Gegen- und Mitspieler "vertreten".

"Erwartungen wurden mehr als erfüllt"

Eine grüne Kiste, durch deren Einsatz die Sprungkraft, Dynamik, Explosivität und Schnelligkeit geschult werden soll, kommt unterdessen in Donaueschingen nur kurz zum Einsatz. Schließlich liegt der Schwerpunkt im Trainingslager auf der Schulung der Reaktion und nicht der Kondition. Das war in den Wochen zuvor der Fall. Wochen, in denen sich Thorsten Kirschbaum schon ein wenig einleben konnte: "Meine Erwartungen wurden bislang mehr als erfüllt", sagt der Keeper und ergänzt: "Ich habe hier einen Riesenspaß und mich vor allem schon jetzt deutlich verbessert." Er müsse aber natürlich weiter hart arbeiten. Im Trainingslager selbst hätten die Torhüter bislang "sehr intensiv und gut" gearbeitet. Derweil sei die Stimmung unter den beiden Positionskollegen gut.

"Wir haben hier nun die Situation, die wir uns gewünscht haben", sagt Andreas Menger. "Unser Ziel ist es, dass sich beide zu Topleistungen animieren. Durch die Konstellation können vielleicht noch ein paar Prozente mehr vom Potential der beiden abgerufen werden." Thorsten Kirschbaum macht bislang einen "guten Eindruck" und auch Sven Ulreich absolviert eine "hervorragende Vorbereitung". Bei den Übungen mit den Spezialgeräten wird indes deutlich, dass Ulle schon länger mit Andreas Menger zusammenarbeitet, er kennt die Übungen und hat sich schon besser darauf eingestellt. "Gerade bei den Ablenkern kommen aber manchmal vogelwilde Bälle raus", sagt er. "Es macht dann großen Spaß diese zu halten. Allerdings nervt es auch, wenn ein Großteil der abgelenkten Schüsse im Tor landet."

In der Regel gefallen ihm allerdings die Trainingseinheiten mit den Spezialgeräten, wobei damit jeweils Aktionen aus dem Spiel simuliert werden. "Solche Übungen schulen vor allem die Reaktion", sagt Sven Ulreich – und auch für ihn ist in dieser Saison ein Aspekt Neuland, nämlich das Training mit Thorsten Kirschbaum. "Er ist ein cooler Typ, es macht Spaß mit ihm zu arbeiten. Wir peitschen uns gegenseitig gut nach vorne." Die Motivation sei nun aber nicht höher als in der vergangenen Spielzeit, "denn ich bin ohnehin ein Typ, der erst zufrieden ist, wenn er 100 Prozent gibt".

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