VfB Logo mit Claim Wasserzeichen
Access Keys:
Offizielle Website des VfB Stuttgart
2013, 13. Juni 2013
/?proxy=REDAKTION/News/2012-2013/Jugend/Interview_Schneider_U17_Team_464x261.jpg
Jugend, 13.06.2013

"Der unbedingte Wille ist da"

Vor dem Finale der U17 des VfB gegen Hertha BSC spricht der Trainer Thomas Schneider über die Partie und seine Mannschaft.

Hallo Thomas, erst einmal Glückwunsch zum erneuten Erreichen des Finales um die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren, es ist das 13. für die U17 des VfB. Hättest Du gedacht, dass Deine Jungs im Halbfinale mit 7:1 und 4:0, also derart überlegen aufspielen?
Thomas Schneider: "Ich hätte nicht gedacht, dass wir vom Ergebnis her so eine große Differenz rausspielen. Wobei das Ergebnis nicht wiederspiegelt, über welche spielerische Qualität Bremen verfügt hat. Im Rückspiel war es bis zur zweiten Hälfte offen und erst dann konnten wir die Partie zu unseren Gunsten entscheiden. Und in Bremen haben wir einfach einen richtigen Sahnetag erwischt und überragend nach vorne gespielt."

Elf Tore in den Halbfinalpartien, 59 in der Saison der Bundesliga Süd, was dem Höchstwert entspricht. Deine Mannschaft ist offensivstark. Welche Attribute zeichnet sie noch aus?
Thomas Schneider: "Für eine Jugendmannschaft hatte sie im vergangenen halben Jahr sehr wenige Schwankungen. Die Jungs waren sehr konstant und konnten auf den Punkt ihre Leistung abrufen. Außerdem ist das Team durch Erfolge immer ein Stück weiter zusammengerückt und war mit der Zeit so stark auf den Erfolg fokussiert, dass sie den Finaleinzug auch absolut verdient hat."

Dabei sah es im Winter nicht einmal nach der Qualifikation für die Endrunde aus. Deine Mannschaft hat dann aber noch einen Zwölf-Punkte-Rückstand aufgeholt und ist Südmeister geworden. Wie habt ihr das denn geschafft?
Thomas Schneider: "Wir hatten in der Spitze sogar 15 Punkte Rückstand. Es war so, dass wir uns kleine Ziele gesetzt haben. Nach der Vorrunde haben wir uns vorgenommen, noch unter die besten drei Mannschaften zu kommen und das beste Rückrundenteam zu werden. Damit das klappt, durften andere Mannschaften aber auch nicht weiter auf einem so hohen Level wie in der Hinserie spielen. Hinzu kam, dass wir irgendwann in Reichweite der Tabellenspitze waren, und das hat uns noch einmal einen zusätzlichen Schub gegeben, so dass die Mannschaft extrem motiviert war und immer an die Leistungsgrenze ging. Darüber hinaus sind wir in der Rückrunde von schweren Verletzungen verschont geblieben, was davor nicht der Fall war, weshalb wir einen engen Kader hatten. Daher war die Konkurrenz im Team nicht so groß, was allerdings unabdingbar für den sportlichen Erfolg ist."

Und an der Arbeit an sich habt ihr nichts groß geändert?
Thomas Schneider: "Nein. Wir wollten weiterhin, dass die VfB Philosophie auf dem Platz sichtbar ist. Das heißt dominant und nach vorne spielen sowie hoch verteidigen. Das benötigt allerdings einen Lernprozess und das hat man auch gesehen. Zu Saisonbeginn sind wir beispielsweise einfacher in Konter reingelaufen. Das hat sich mit der Zeit gebessert."

/?proxy=REDAKTION/News/2012-2013/Jugend/U17_VfB-Bremen_606x261.jpg

Nun steht das Saisonende an und am Samstag kommt es zur Neuauflage des Vorjahresfinales Hertha BSC gegen den VfB. Ihr müsst schon wieder in Berlin antreten. Wie bewertest Du diese Tatsache?
Thomas Schneider: "Ich würde nicht sagen, wir müssen, sondern wir dürfen in Berlin spielen. Das hat uns auch im vergangenen Jahr gefallen. Die Rahmenbedingungen sind super, das Amateurstadion ist schön und es hat viel Spaß gemacht. Die Mannschaft zeigte außerdem ein gutes Spiel, auch wenn das Ergebnis nicht stimmte. Nichtsdestotrotz würden wir uns natürlich gerne auch einmal ein Heimspiel wünschen, schon allein für die Fans. Aber das liegt nicht in unserer Hand, das wird ausgelost. Dass wir jetzt auswärts antreten, sehe ich jedenfalls nicht als großen Nachteil."

Du hast das Ergebnis aus dem Vorjahr schon angesprochen, damals habt ihr mit 0:2 verloren. Was stimmt Dich optimistisch, dass es in diesem Jahr besser läuft?
Thomas Schneider: "Wir sind sehr gut vorbereitet und haben den unbedingten Willen. Ich glaube zudem, dass wir Hertha in diesem Jahr ganz gut einschätzen können und wissen, worauf wir achten müssen. Da sind wir einen Schritt weiter als im vergangenen Jahr, auch ich als Trainer. Damals wussten wir nicht so genau, was auf uns zukommt, auch weil wir die Ligen nicht so richtig einschätzen konnten..."

…und bestimmt hilft euch in diesem Jahr auch der Lauf, den ihr seit der Winterpause habt…
Thomas Schneider: "…das stimmt. Wobei man aber sagen muss, dass eine Mannschaft, die Schalke im Halbfinale ausschaltet, schon gut sein muss. Berlin hat insgesamt sehr wenige Gegentore bekommen, die Mannschaft arbeitet unheimlich diszipliniert und kompakt gegen den Ball, verfügt aber auch über ein großes spielerisches Potenzial."

Nun sind es nur noch wenige Tage bis zum Höhepunkt, die Spannung steigt. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Thomas Schneider: "Die Vorfreude ist spürbar. Das merkt man daran, wie sich die Jungs im Training geben. Für sie ist das natürlich ein Riesenevent. Schon allein die Tatsache, am Freitag nach Berlin zu fliegen und an einem DFB-Bankett teilzunehmen. Das ganze Drumherum ist besonders. Wir haben den Spielern auch schon während der Saison ein Video vom vergangenen Jahr gezeigt, damit sie sehen, was auf sie zukommen könnte. Jetzt ist es tatsächlich so weit und sie freuen sich alle."

Motivieren musst Du die Mannschaft wahrscheinlich nicht, aber was probierst Du Deinen Spielern jetzt noch einzutrichtern, also worauf wird es am Samstag ankommen?
Thomas Schneider: "Eines ist klar: Wir brauchen eine absolute Topleistung, ein nahezu perfektes Spiel, das ist allen bewusst. Wir sollten mit einer geringen Fehlerquote nach vorne spielen und bei den Kontern sehr aufmerksam sein."

In Berlin trifft der amtierende Titelträger Hertha auf den Rekordmeister VfB. Was für eine Partie erwartest Du?
Thomas Schneider: "Es ist nicht leicht, sich gegen Berlin Chancen herauszuspielen, aber wir und auch die Hertha verfügen über ein sehr hohes technisches Niveau. Daher denke ich, dass die Zuschauer ein sehr interessantes Spiel sehen werden – diesmal hoffentlich mit dem besseren Ende für uns."

/?proxy=REDAKTION/News/2012-2013/Jugend/U17_VfB-Bremen_606x261_b.jpg