Abschied von einem Vollblut-VfBler
Der VfB trauert um ein Vereinsurgestein. Günter Seibold ist vor kurzem im Alter von 76 Jahren verstorben, er wurde im engsten Kreis der Familie beigesetzt. "Wir sind sehr bestürzt", sagt Ulrich Ruf und ergänzt: "Günter war ein Vollblut-VfBler." Er sei nicht nur als Spieler viele Jahre erfolgreich gewesen, sondern habe sich auch sehr stark im Ehrenrat für den Klub engagiert. Der Finanzvorstand hebt derweil die "menschliche Wärme" von Günter Seibold hervor: "Er war immer freundlich und hatte eine angenehme sowie liebenswerte Art."
Am 11. Dezember 1936 wurde er geboren, mit zwölf Jahren trat er dem VfB als Mitglied bei, erlernte das Fußballspielen in der Jugend des Klubs und stieg 1958 in die Oberliga-Mannschaft auf.
"Man konnte mit ihm über alles reden"
Bis 1968 streifte er sich das Trikot mit dem roten Brustring über und erzielte in 133 Bundesliga-Spielen für den VfB zwei Tore (gegen Karlsruhe und Hannover). Sein größter Erfolg war der Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 1958 sowie die Qualifikation für die Bundesliga fünf Jahre später.
Persönlicher Höhepunkt: Günter Seibold trifft auf Pele
Das für ihn größte persönliche Highlight war allerdings das Aufeinandertreffen mit Pele auf dem Fußballplatz am 8. Juni 1963 im damaligen Neckarstadion. Darüber hat Günter Seibold immer wieder gerne gesprochen und das habe ihn stets bewegt, wie der VfB Ehrenratsvorsitzende Dr. Alfred Grupp sagt: "Früher war er als Spieler ein Idol für mich, später als Mann, der immer für den Verein da und ein begeisterter Mensch war, mit dem man über alles reden konnte. Daher sind wir alle geschockt, dass er nicht mehr unter uns ist."
Nach dem Ende seiner Karriere wechselte er 1977 in die neu gegründete VfB Traditionsmannschaft, war in dieser eine Stütze und führte später außerdem Besucher durch die Mercedes-Benz Arena. Das passte, schließlich erzählte er stets gerne vom VfB, dem Fußball und auch von seiner eigenen Karriere.
Freundlich und liebenswert
Von 1996 an nahm er darüber hinaus als Mitglied im Ehrenrat regen Anteil am Vereinsgeschehen. Er war sehr beliebt bei den Klubmitarbeitern, seine freundliche und liebenswerte Art sorgte nicht nur auf der Geschäftsstelle für Freude. Bis zuletzt wurde er dort auch beim Sporttreiben angetroffen.
Das VfB Eigengewächs hat sich ein Leben lang mit seinem Heimatklub identifiziert, dem er immer verbunden und der ihm stets ein persönliches Anliegen war. Günter Seibold wird nun nicht nur seiner Familie, sondern auch vielen im und um den VfB herum fehlen, die ihn mit Sicherheit in ehrender Erinnerung behalten werden.