Bruno Labbadia nahm am Sonntag an der Sport1-Diskussionsrunde "Doppelpass" teil. Im Block über den VfB sprach der Cheftrainer über den Klub, die Ausrichtung, die Bundesliga und den DFB-Pokal. Bruno Labbadia über…
…die Woche mit den drei Heimspielen: "Das war eine fantastische Woche mit mehr als 150.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena und einem unheimlich hohen Level meiner Mannschaft. Da haben wir gezeigt, dass wir alle drei Tage hochfahren können, das ist uns aber über die gesamte Saison gesehen nicht immer gelungen. Dennoch weiß ich, dass wir eine Mannschaft haben, die fantastisch arbeitet. Das ist gut."
…das Augsburg-Spiel: "Ein Kompliment an Augsburg, wir konnten den Willen des FCA nicht brechen. Wir haben einerseits zu viele Torchancen zugelassen. Was uns aber auch gefehlt hat, war die Effizienz. Denn wir hatten Chancen, haben aber keine Tore gemacht. Das ist bei uns ein generelles Problem, wir erzielen zu wenige Tore. Uns fehlt prinzipiell noch der eine oder andere torgefährliche Spieler. Meine Mannschaft hat aber einen guten Charakter, sie will immer. Die Niederlage hat mich allerdings auch deshalb geärgert, weil wir bis auf drei Punkte an Platz fünf hätten herankommen können."
…die aktuelle Bundesliga-Saison: "Wir haben die beste Vorrunde beim VfB seit der Meistersaison gespielt, aber die Rückrunde läuft nicht so gut. Wir hatten in der Vorbereitung ein paar Ausfälle und danach einen schlechten Start. Deshalb sind wir nicht so in den Rhythmus hineingekommen. Die Laufwerte zeigen allerdings, dass die Mannschaft immer will. Wir sind häufig am Limit, doch manchmal fehlt leider die letzte Konsequenz, daran wollen wir arbeiten."
"Meine Mannschaft will immer": Bruno Labbadia
…die bisherige VfB Zeit: "Wir sind froh, dass wir die Kürzungsvorgaben hinbekommen haben und uns sportlich in den vergangenen zwei Jahren trotzdem ordentlich verkauft und auch international qualifiziert haben. Aber wir wollen natürlich mehr."
…Fredi Bobic: "Es war sehr wichtig, dass der VfB Fredi für sich gewinnen konnte. Er musste viele Probleme bewältigen und hat das gut gemacht. Wenn es uns allen weiterhin gelingt, mit Vorgaben wie den Etatkürzungen umzugehen, dann ist es gut. Denn wir sind auf einem guten Weg."
…den internationalen Wettbewerb: "Man muss verhindern, dass die Europa League und die Champions League so weit auseinander sind. Die Diskrepanz zwischen den beiden Wettbewerben ist einfach zu groß. Wir haben beispielsweise mit unseren internationalen Auftritten kaum Gewinn erwirtschaftet, aber unter dem Strich die meisten Spiele gemacht."
…den DFB-Pokal: "Wir sind im Finale, das ist ein gigantisches Erlebnis. Schon in der ersten Runde in Falkensee haben wir '1.6.' auf die Tafel geschrieben. Von Beginn an haben wir dieses Ziel vor Augen gehabt und unsere Mannschaft über die gesamte Zeit darauf vorbereitet. Der DFB-Pokal ist ein fantastischer Wettbewerb, der mit dem Erlebnis Berlin noch einmal eine Aufwertung erhält. So gehen wir das Endspiel nun auch an. Wir wissen, dass wir mit dem FC Bayern in der Liga nicht mithalten können und wenn man es sachlich betrachtet, muss man sagen, dass der FC Bayern eine sensationelle Mannschaft hat, aber ein Finale im Pokal muss erst einmal gespielt werden. Ich glaube derweil, dass die Leistung der Bayern unabhängig vom Ausgang der Champions League ausfallen wird. Denn die Mannschaft hat derzeit einfach eine unheimlich große Gier."