Die erste Aufgabe hätte nicht jeder so souverän bewältigt. Sportlich und beweglich kniete sich Winfried Kretschmann am vergangenen Dienstag erst vor den Esstisch im japanischen Restaurant "Kicho", um dann aus dieser Position gekonnt in den Schneidersitz zu wechseln.
Der baden-württembergische Ministerpräsident und seine Frau Gerlinde trafen an diesem Abend Shinji Okazaki und Gotoku Sakai. Das Thema: Üben für Japan. Denn Winfried Kretschmann reist Mitte Mai für sieben Tage in das Heimatland der beiden VfB Profis.
Beim gemeinsamen Essen erklärten diese dem VfB Mitglied und dessen Frau japanische Begrüßungsrituale, führten sie in die Kunst der Stäbchen-Fertigkeit ein und aßen gemeinsam asiatische Köstlichkeiten wie Dobin-mushi, eine Suppe mit Matsutake-Pilzen, die dem Landesvater schmeckte, wie er zu Protokoll gab.
Vorfreude auf Berlin
Generell wirkte es so, als hätten er und seine Frau Spaß beim Unterricht in der japanischen Ess-Kultur. Besonders Gerlinde Kretschmann fragte immer wieder nach, wollte dieses und jenes genauer wissen. Schließlich begleitet sie ihren Ehemann und will vorbereitet sein.
Nach einem Besichtigungsrundgang durch die Küche plauschten der Politiker und die Fußballer noch weiter, aßen und tranken japanische Produkte und unterhielten sich auch über Sport. Auf einen Höhepunkt freuten sich die drei Tischnachbarn derweil besonders. Denn das Pokalfinale ist auch im Terminplan des Ministerpräsidenten eingetragen.
Wäre er in Berlin Trainer des VfB, würde Winfried Kretschmann den Spielern vor allem eines mit auf den Weg geben: "Glaubt an euch!"