Für eine Saison mit vielen Englischen Wochen lag die vorherige Partie auf der Pressekonferenz zum Gastspiel in Hannover ungewohnt lange zurück. Dennoch war die 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund vom Ostersamstag noch ein Gesprächsthema. Schließlich wurde Bruno Labbadia abermals auf die Vorwürfe der Aggressivität seiner Mannschaft angesprochen.
"Es war sehr schade, dass ein unheimlich attraktives Spiel nachher nur noch auf ein Niveau gebracht wurde, das mit Fußball wenig zu tun hatte", sagte der Cheftrainer und ergänzte: "Unfair ist etwas anderes. Es war ein hervorragendes Spiel mit viel Konsequenz bei beiden Mannschaften. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen, aber ich möchte jetzt nicht weiter darauf eingehen, weil jedes Wort unnötig ist."
Ihm diente eine Szene aus der Partie gegen den Deutschen Meister dann allerdings als Verbindung zum Hinspiel zwischen dem VfB und Hannover. Denn damals habe seine Mannschaft nach einem ähnlichen Handspiel wie das von Felipe Santana am vergangenen Samstag ("Darüber hat im Nachhinein zum Beispiel leider kaum jemand gesprochen") einen Elfmeter gegen sich bekommen.
An die vergangenen Leistungen anknüpfen
"Insgesamt lag die Niederlage aber vor allem an uns, denn wir haben eine Hälfte lang hervorragend Fußball gespielt, dann aber zu viele Fehler gemacht", sagte Bruno Labbadia, dessen Team im November des vergangenen Jahres nach einer Zwei-Tore-Führung letztlich mit 2:4 gegen die Niedersachsen verlor.
Diese Fehler gelte es nun am Sonntag von 17.30 Uhr an in Hannover natürlich zu vermeiden. Die "gute Trainingswoche" und die jüngsten Leistungen stimmen den Chefcoach derweil positiv: "Wir wollen an die beiden vergangenen Spiele anknüpfen. Die Art, die Konsequenz, das Pressing sowie das Fußballerische waren gut, es war mehr Klarheit dabei. Ich wünsche mir total, dass wir diesbezüglich weitermachen."
Offensivstarke Hannoveraner
Ändern muss er indes seine Aufstellung, denn Martin Harnik und Georg Niedermeier fehlen gelbgesperrt. Tim Hoogland ist unterdessen aufgrund von Fieber wohl ebenfalls nicht einsetzbar. Zurück in den Kader kehren derweil Serdar Tasci, William Kvist, Cristian Molinaro und wahrscheinlich auch Shinji Okazaki, also drei Defensivkräfte und ein Spieler für die Offensive.
Besonders dort sieht Bruno Labbadia die Niedersachsen gut aufgestellt. "Hannover spielt sehr effektiv", sagte er. "Die Mannschaft verfügt über eine hohe Qualität und Quantität an Offensivkräften, die aus wenigen Chancen viele Tore machen." Daher könne sein Pendant Mirko Slomka im Sturm sehr variabel agieren. Darüber hinaus sieht der VfB Trainer Hannovers Stärke im Umschaltspiel und in der guten Ordnung.
Da in diesen Punkten auch der VfB schon überzeugte und in den vergangenen Duellen der beiden Mannschaften viele Tore gefallen sind, können sich die Zuschauer vielleicht an einer unterhaltsamen Partie erfreuen. Und in der Nachbesprechung würde sich wohl nicht nur Bruno Labbadia über fußballerische Themen freuen – dann natürlich mit einem positiven Beigeschmack für den VfB.