"Alle müssen hinter der Entscheidung stehen"
Fredi Bobic, der neue Vorstand Sport, sprach über die Wahl eines neuen Präsidenten, die jüngsten Entscheidungen und seine Vorstellungen für die Zukunft. Das Protokoll der Presserunde.
Fredi Bobic wurde an diesem Mittwoch zum Vorstand Sport ernannt. Einen Tag später stellte er sich in einer Pressrunde den Fragen der Journalisten. Fredi Bobic über…
…Gerd E. Mäuser: "Es ist mir ein persönliches Anliegen zu sagen, dass der Präsident mit der aktuellen Situation im Dienste des VfB und sehr sachlich umgegangen ist. Das ist nicht einfach. Daher ist es wichtig, dass nun auch alle weiterhin sauber und respektvoll miteinander umgehen und das Persönliche wieder herausnehmen. Im Kern sollte jetzt das Sportliche im Fokus stehen."
…die aktuelle Lage: "Die vergangenen Tage waren sehr turbulent, aber die aktuelle Situation ist auch eine Riesenchance. Wir müssen daher nun nach vorne schauen und die Zukunftsplanung positiv angehen. Es gibt viele Aspekte, an denen man ansetzen kann, das werden wir alles in Ruhe besprechen. Wir sind schließlich ein fantastischer Traditionsverein mit einer Riesengschichte und tollen Erfolgen. Aber es gibt eben auch mal die eine oder andere schlechte Phase."
Ist nun auch Vorstand Sport: Fredi Bobic
…sein Aufgabengebiet: "Das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, vor allem in dieser turbulenten Zeit. Sie birgt noch mehr Pflichten und diesen versuche ich gerecht zu werden. Ich bin nun in einen höheren Entscheidungskreis aufgerückt, wodurch ich noch mehr in Entscheidungen eingebunden bin. Ich gehe diesen neuen Abschnitt mit großer Freude an und ich weiß, dass schwierige Entscheidungen anstehen. An meiner grundlegenden Arbeit wird sich derweil nicht allzu viel ändern, denn das wichtigste Aufgabenfeld ist und bleibt der Sport. Gut ist nun vor allem, dass jetzt auch ein Sportverantwortlicher im Vorstand vertreten ist."
…den Kontakt zum Aufsichtsrat: "Das Gespräch mit dem Aufsichtsrat in dieser Woche habe ich als sehr positiv empfunden. Das war richtig gut. Ich konnte meine Vorstellungen anbringen, das war mir wichtig. Ich habe dem Aufsichtsrat auch gesagt, dass man bei der Vorschlagsfindung für den Präsidenten viele unserer Gremien mit einbinden sollte."
…die Präsidentenwahl: "Es wird wichtig sein, dass die vorgeschlagene Person sich das Präsidentenamt zutraut, zum VfB passt, eine gute Vernetzung hat und wieder Ruhe in den Klub bringt. Entscheidend ist dabei, dass alle Beteiligten – vom Aufsichtsrat über den Ehrenrat bis hin zu den Direktoren – hinter dem Vorschlag stehen und geschlossen auftreten. In Bezug auf das Profil des Präsidenten sind viele verschiedene Möglichkeiten denkbar. Es ist gut, dass wir bis zur Mitgliederversammlung ein wenig Zeit haben und diese sollten wir uns auch nehmen. Jetzt gilt die volle Konzentration jedoch erst einmal den kommenden drei Heimspielen. Die anderen Themen werden wir dann in den nächsten Wochen behutsam angehen. Dabei ist es mir vor allem ein Anliegen, dass wir alle intern intensiv kommunizieren und die Drähte heißglühen. Ich bin mir allerdings schon jetzt sicher, dass sich alle der Wichtigkeit dieser Entscheidung bewusst sind."
…die Zukunftsplanung: "Es wird vor allem an der sportlichen Leitung liegen, in der nächsten Saison einen qualitativ guten und einen quantitativ ausreichenden Kader zur Verfügung zu stellen. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe, wegen der ich auch in den kommenden Tagen und Wochen viel unterwegs sein werde. Denn das Trainerteam muss aus dem Vollen schöpfen können und wenn wir das möglich machen, dann kann der Anspruch wieder höher sein."
…Transfers: "Auch ich finde jetzt kein Geld im Keller und gehe dann auf Einkaufstour. Da meine Stimme nun aber etwas gewichtiger ist, kann der Sport in Bezug auf mögliche Transfers noch mehr Einfluss nehmen. Aber entscheidend ist immer das Wohl des Vereins und wir werden keine Entscheidungen treffen, die den Verein an die Wand fahren. Die Phase zwischen dem 3. Juni und der Mitgliederversammlung wird sehr wichtig sein, auch wegen der Transferperiode. Da werden unser Finanzvorstand Ulrich Ruf und ich gut zusammenarbeiten, auch wenn es sicherlich mal knirschen wird. Das ist jedoch normal. Wichtig ist, dass wir nach den internen Diskussionen geschlossen und mit der gleichen Denke an die Öffentlichkeit gehen."