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2013, 6. Februar 2013
Bundesliga, 06.02.2013

Auf der Suche nach der breiten Brust

Vor der Partie des VfB gegen Werder Bremen hofft Martin Harnik auf die Rückkehr des Selbstvertrauens und auf den Befreiungsschlag. Er sagt: "Am Training und an der Einstellung liegt es nicht."

Martin Harnik mag den Scherz. So drückt er gerne auf den Hauptschalter des Laptops, wenn ein Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung gerade ein Word-Dokument geöffnet hat – ob im Trainingslager in Belek oder in der Geschäftsstelle. Ein schelmisches Grinsen begleitet den Gag dann und hernach sagt der VfB Profi, dass er natürlich gewusst habe, dass sich der Computer nur in den Standby-Modus schalte, es daher nichts mache, wenn die Datei nicht gespeichert worden war.

Recht hat er – zum Glück. Wobei es ohnehin schwerfällt, sauer auf den 25-Jährigen zu sein. Er ist halt einfach ein Spaß-Mensch. Sein Trainer findet das gut. "Spaß gehört zum Leben wie auch zum Fußball ganz klar dazu", sagte Bruno Labbadia jedenfalls im Interview für die neue Ausgabe der STADION aktuell, die am Samstag wieder in der Mercedes-Benz Arena ausliegt.

Es ist diese österreichische Lockerheit, die Martin Harnik täglich propagiert – doch in dieser Woche konnte er sie gar nicht mit seinen Landsleuten teilen. Denn der Gesäßmuskel zwickte, weshalb der Offensivmann die Länderspielreise absagte. Mittlerweile trainiert er aber wieder komplett mit und verriet in der Presserunde an diesem Mittwoch: "Es ist viel Feuer in den Einheiten, wir arbeiten richtig gut. Wenn uns die Gegner zuschauen würden, hätten sie schon Respekt. Aber wir müssen das halt auch im Spiel umsetzen."

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Will mal wieder jubeln: Martin Harnik

Das Selbstvertrauen kann schnell wieder zurückkehren

Die Umsetzung klappte zuletzt nicht sehr gut. Der Österreicher sieht das in den zu vielen Gegentoren und darin begründet, dass die Durchschlagskraft in der Offensive fehle: "Man spürt aktuell nicht die breite Brust, die wir schon mal hatten." Diese müssten sich er und seine Mannschaftskollegen mit Erfolgen im Training und im Spiel wiederholen. "Wenn wir zwei, drei gute Aktionen hintereinander haben und die Mannschaft merkt, dass etwas möglich ist, dann ist diese breite Brust binnen weniger Minuten wieder da", sagte Martin Harnik.

Darüber hinaus ist der VfB diese zwischenzeitlichen Talfahrten "leider gewohnt". Die Negativerfahrung helfe allerdings auch. "Wir gehen mit unserer Situation professionell um und verlieren nicht die Nerven." Bei aller Lockerheit und bei allem Spaß seien sich er und seine Kollegen aber natürlich bewusst, "dass wir am Samstag punkten sollten".

Zu Gast in der Mercedes-Benz Arena sind dann von 15.30 Uhr an die Profis seines alten Vereins SV Werder Bremen. Ein paar bekannte Gesichter sind noch dabei, auch wenn Martin Harniks Zeit an der Weser schon dreieinhalb Jahre zurückliegt. "Es ist immer schön für einen Profi, wenn er dem Klub, bei dem er sich nicht durchsetzen konnte, später auf Augenhöhe begegnet", sagte er.

Das passt nun doppelt, denn Werder ist in einer ähnlichen Lage wie der VfB – zumindest war das bis zum vergangenen Spieltag der Fall. "Da haben sie bärenstark gespielt, eine Bombenleistung gezeigt, den Befreiungsschlag geschafft und sich Selbstvertrauen geholt", sagte der Mittelfeldspieler. "Das wollen wir nun am Wochenende machen."

"Es sind lediglich Feinheiten"

"Schließlich gibt es nun keine Ausreden mehr", hatte Serdar Tasci schon am Vortag gesagt und dann ergänzt. "Wir haben gegen Bremen die Fans hinter uns, eine Chance zur Wiedergutmachung – und wenn jeder 100-prozentig konzentriert ist, dann bin ich optimistisch, dass wir gewinnen." Darüber würde sich natürlich auch Martin Harnik freuen.

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06.02.2013

Martin Harnik im Interview

Vor der Partie des VfB gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen sprach der österreichische Offensivmann mit vfbtv.

Schließlich macht es ihm keinen Spaß, im "Niemandsland" der Liga zu stehen und Negativserien zu haben. Die Lage sei aber besser als in den vergangenen Jahren, denn "wenn man die Tabelle genau anschaut, dann ist noch alles möglich". Daher wäre es auch "fatal", die Nerven zu verlieren. "Wir müssen unseren Fußball nicht neu erfinden und uns nicht komplett ändern, es sind lediglich Feinheiten", sagte der 25-Jährige – und eines ist sicher: "Am Training und an der Einstellung liegt es nicht."

Das bestätige auch die Tatsache, dass in den Einheiten nicht gehadert oder diskutiert werde, sondern die Konzentration voll auf der Arbeit auf dem Platz liege. Und wenn diese am Samstag auf dem Feld in der Mercedes-Benz Arena erfolgreich ist, dann wird das schelmische Grinsen des Martin Harnik auch nach dem Abpfiff mal wieder zu sehen sein.

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