Herrlich! Montage nach einem erfolgreichen Spiel – darauf mussten die VfB Akteure lange warten. Und dann scheint auch noch die Sonne über Cannstatt. Passend sagte der Kollege vom Sicherheitsdienst bei der Vormittagseinheit am Trainingsgelände: "Jetzt strahlen sie alle wieder."
Nicht nur Ibrahima Traoré hatte damit schon am Sonntagabend begonnen. "Jetzt kann man endlich wieder lachen", sagte er im Interview mit vfbtv. In diesem Freudentaumel wurde der Torvorbereiter von den Journalisten dann auch auf seine gelbe Karte und eine damit einhergehende Sperre angesprochen. "Leider werde ich nun gegen Nürnberg fehlen. Aber die Hauptsache ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist – egal wer dabei ist", sagte der VfB Flügelflitzer daraufhin.
Doch mittlerweile ist klar: er kann auch am kommenden Samstag auf dem Platz in der Mercedes-Benz Arena strahlen. Denn die Anzahl seiner bisherigen Verwarnungen war ein statistischer Fehler, der sich aufgrund einer irritierenden Situation beim Auswärtssieg in Fürth eingeschlichen hatte.
Statistischer Fehler
Als damals die 51. Spielminute lief, wollten Gotoku Sakai und Ibrahima Traoré eine Freistoßsituation schnell ausnutzen. Der Japaner schickte Ibo den Flügel entlang, während der Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer noch die Fürther Mauer stellte. Daraufhin zeigte der Referee dem Nationalspieler Guineas die gelbe Karte.
Als dieser dann aber insistierte und den Schiedsrichter mit großen Augen anguckte, korrigierte er seinen Fehler und notierte eine Verwarnung für Gotoku Sakai. In den Statistiken zu dieser Partie wurden allerdings häufig beide Spieler als verwarnt aufgeführt. Das ging nun in der Freude über den ersten Sieg des Jahres 2013 unter, weshalb auch auf der VfB Homepage von der vermeintlichen Sperre gegen Nürnberg berichtet wurde.
Spaß beim Spielen
Das ist nun hinfällig und die VfB Fans würden sich bestimmt auch gegen die Franken über eine solch schöne Flanke von Ibo freuen, wie er sie im Kraichgau auf den Kopf von Martin Harnik geschlagen hatte. Der Österreicher erzielte daraufhin schließlich den Siegtreffer und ihm war das zweite große Gefühl des Sonntagabends besonders anzumerken.
Denn neben der Freude spielte auch die Befreiung eine bedeutende Rolle – ob beim Führungstor von Martin Harnik, bei den Paraden von Sven Ulreich oder dem Schlusspfiff sowie dem anschließenden Siegesjubel mit den 2.700 mitgereisten Anhängern. "Die frühe Führung und der Sieg haben uns natürlich sehr gut getan", sagte der Torhüter, der dem gesamten Team einen "starken Willen" und einen "großen Kampf" attestierte.
Daher hatte nicht nur William Kvist "Spaß" beim Spiel. "Wir haben alle gut zusammengearbeitet, von Vedad bis Ulle – alle haben ein, zwei richtig gute Dinger gehabt", sagte der Däne. Und die VfB Anhänger trugen derweil ihren Teil mit einer tollen Unterstützung zum Erfolg bei. "Wir haben auch für die Fans gekämpft", sagte Ibrahima Traoré, der nun also auch gegen Nürnberg eine spielentscheidende Aktion zeigen könnte, um die kommende Woche wieder mit einem Strahlen beginnen zu lassen.