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2013, 8. Januar 2013
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Vorbereitung, 08.01.2013

Akribisch im Hintergrund

Wenn der VfB ins Trainingslager reist, muss vieles organisiert werden. Ralph Herkommer wacht über den Ablauf und kennt die Essgewohnheiten der Profis.

Ibrahima Traoré bekommt eine besondere Portion Nudeln. Der Dribbelkünstler des VfB verträgt die normalen Teigwaren nämlich nicht, reagiert allergisch auf das darin enthaltene Gluten. Daher erhält er Nudeln, die frei von diesem Eiweiß sind, das beispielsweise auch in Soßen enthalten sein kann.

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Die Bilder zeigen kulinarische Beispiele aus Belek.

Damit Ibo oder weitere Spieler, die bei anderen Stoffen überreagieren, die richtige Nahrung erhalten, bedarf es einer pedantischen Planung. Beim VfB sorgt dafür Ralph Herkommer, der Mannschaftsbetreuer arbeitet seit vielen Jahren für den Klub mit dem roten Brustring.

Er plant Abläufe, bucht hier einen Flug, klärt dort die logistischen Herausforderungen und organisiert eben, dass die Mannschaft das richtige Essen erhält. "In einem Trainingslager sollte die Ernährung kohlenhydratreich sein", sagt der 45-Jährige und ergänzt: "Außerdem ist es wichtig, dass das Essen abwechslungsreich ist und die Interessen der vielen Nationalitäten in einer Mannschaft befriedigt."

"Essen muss Spaß machen"

In Abstimmung mit der medizinischen Abteilung und dem Trainerteam setzt sich Ralph Herkommer mit den verschiedenen Hotels während der Saison sowie vor den Trainingslagern in Verbindung und klärt den Speiseplan ab. "Bruno Labbadia ist tolerant, er ist der Meinung, dass Essen auch Spaß machen muss", sagt der VfB Betreuer.

Wenn die Mannschaft am Abend vor einem Bundesliga-Spiel beispielsweise ins Kino geht, erlaube der Chefcoach den Profis auch mal Popcorn und Cola, "aber natürlich in Maßen. Das danken die Spieler ihm auch." Jeder Trainer habe da seine eigene Philosophie, bei einem ehemaligen Trainer gab es beispielsweise am Spieltag keinen Salat.

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Organisiert die VfB Trainingslager: Ralph Herkommer

Generell werde natürlich an die Profis appelliert, dass sie auf ihre Ernährung achten sollen, kontrolliert werde diese allerdings nicht.

"Jeder ist seines Glückes Schmied", sagt Ralph Herkommer und erzählt, dass Milchreis unterm Strich die beliebteste Mahlzeit ist.

"Profi auf seinem Gebiet"

Auch die Religion beeinflusst die Nahrung, Schweinefleisch wird daher nie bestellt, das aber ohnehin für den Sport nicht so geeignet ist. In der Türkei sei das ohnehin kein Problem.

Dennoch war auch bei der Planung für das Trainingslager in Belek Akribie gefragt und das liegt dem Betreuer.

Als der Torwarttrainer Andreas Menger beim Gespräch in die Kabine in Belek kommt, sagt er prompt: "Ralph ist ein absoluter Profi auf seinem Gebiet."

Zu diesem zählt weit mehr als die Planung des Speiseplans. Das Hotel für das Trainingslager muss rechtzeitig gebucht werden – nach der Winter- beginnt bereits die Organisation der Sommervariante – die logistische Herausforderung des Gepäcks muss detailgenau vorbereitet werden, der Sitzplan im Flugzeug und die Einteilung der Hotelzimmer müssen vorliegen.

Genauso muss geklärt sein, wie viele Plastikstühle am Rande des Trainingsplatzes bei den Testspielen für die Mannschaften stehen und wo sie aufgestellt werden. Die Liste ist beliebig verlängerbar. "Da sind viele Tätigkeiten dabei, die man nicht sieht. Viel Arbeit im Hintergrund", sagt der 45-Jährige, der zwar eine Checkliste hat, aber in der Regel die Abläufe aufgrund seiner Erfahrung im Kopf habe: "Es muss halt laufen." Schließlich soll Ibrahima Traoré nach dem Verzehr eines Pasta-Gerichts kein böses Erwachen haben.

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