Die therapeutische Abteilung des VfB beendet ihre Arbeit in Belek meist als letzte – und sie beginnt dennoch sehr früh. Schließlich werden die Spieler bei den Einheiten stärker als während der Saison gefordert, die Regeneration ihrer Körper ist daher schwieriger. Und so sind die Masseure Gerhard Wörn und Detlef Müller sowie die Physiotherapeuten Manuel Roth und Matthias Hahn ständig gefragt.
Gerhard Wörn (oben) und Detlef Müller
Bei der morgendlichen Stabilisations-Einheit kontrollieren sie, ob die Profis die Übungen richtig machen. Zwischen den Einheiten wird hier massiert und dort behandelt. Für das Training müssen Blasen versorgt, Tapes angelegt und das Energiegetränk sowie die Eispackungen für eventuelle Verletzungen vorbereitet werden.
"Je schneller die Spieler regenerieren, umso besser ist die Wirkung des Trainings und somit das Ergebnis des Trainingslagers", sagt Matthias Hahn, der als Springer der VfB Reha-Welt fungiert und immer nach den Spieltagen sowie während der Vorbereitung bei den Profis ist.
Zwei Behandlungszimmer
Die Spieler kommen in Belek auf die Therapeuten zu und machen Termine aus oder die Therapeuten erkennen bei den Profis ein Problem. In zwei Hotelzimmern sind je zwei Liegen aufgestellt, auf denen täglich mehrfach massiert, untersucht sowie behandelt wird. Angeschlagene Akteure liegen öfter in den Räumen 129 und 131, manche Profis kommen auch nur sehr selten vorbei.
"Der eine oder andere sagt: ich brauche die Spannung im Trainingslager. Solange er körperlich intakt ist, ist das auch okay", erklärt Detlef Müller, der schon mehr als 20 VfB Trainingscamps mitmachte. Während der Behandlungen wird auch viel gesprochen und erzählt, daher kennen sich er und seine Kollegen im Team aus. "Die Truppe ist in Ordnung, da wird es keinen Lagerkoller geben", sagt der 45-Jährige und ergänzt: "Bei anderen Mannschaften würde am dritten Tag die Kuh fliegen." Auch die therapeutische Abteilung trägt mit ihrer Leistung dazu bei, dass dies nicht passiert.
Manuel Roth (oben) und Matthias Hahn
Das körperliche Wohlbefinden der Beteiligten ist natürlich ein bedeutender Aspekt und bei einem Trainingslager ist es nun einmal das Wichtigste, dass jeder so optimal wie möglich durchkommt.
Daher erfüllen Manuel Roth und Co. auch alle Wünsche. "Es ist ein höherer Aufwand als daheim, aber es macht viel Spaß", sagt dieser, "außerdem freue ich mich immer auf den Tapetenwechsel."
Martin Harnik: "Jederzeit verfügbar"
Den Tapetenwechsel kennt Gerhard Wörn sehr gut, immerhin ist er bereits seit 1972 beim VfB und behandelt seit 1990 Spieler des Klubs mit dem roten Brustring. Im Laufe der Zeit habe sich kaum etwas verändert. "Ein Trainingslager war vor zehn bis 20 Jahren das gleiche 'Schlachtfeld'", sagt er. Ihm gefällt es, dass bei einem Sportverein der "Therapeut und der Spieler daran interessiert sind, dass der Profi schnell wieder fit wird". In einer Praxis sei das nicht immer der Fall.
Die Arbeit von Gerhard Wörn und seinen Kollegen ist nicht nur ein Zusammenspiel dieser Vier, sondern geschieht auch in enger Absprache mit den Profis und der medizinischen Abteilung um Dr. Raymond Best und Dr. Heiko Striegel.
Die Profis ihrerseits wissen generell aber genau, was sie brauchen, und in Problemfällen werden die Ärzte hinzugezogen, um das weitere Vorgehen zu erörtern. Sehr häufig reicht allerdings die Behandlung in den Arbeitszimmern mit den Nummern 129 und 131 – und in diesen brennt in Belek lange das Licht. Nicht umsonst sagt Martin Harnik: "Die Jungs sind jederzeit verfügbar und trotz ihrer langen Arbeitszeiten und ihren vielen Einsätzen immer für einen Spaß zu haben."