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2012, 18. Dezember 2012
DFB-Pokal, 18.12.2012

Von Ausgeh-Spaß bis Schnee-Fußball

Der VfB steht gegen Köln zum 34. Mal im Achtelfinale. Einige dieser Entscheidungsspiele hatten es in sich – ein Auszugs-Medley.

Der bislang letzte Heimsieg gegen den 1. FC Köln liegt schon einige Jahre zurück. In den vergangenen acht Spielen in Stuttgart verfehlte der VfB jeweils einen Erfolg. Doch die unbefriedigende Statistik der jüngsten Zeit hat möglicherweise auch ein gutes Omen.

Denn der erwähnte bislang letzte 4:0-Heimsieg gegen die Rheinländer ereignete sich am 30. November 1999, im DFB-Pokal, im Achtelfinale, gegen Kölner, die auch damals in der zweiten Liga kickten. Nun trifft der VfB an diesem Mittwoch (20.30 Uhr) erneut auf den Klub aus der Karnevalshochburg, der mit dieser siebten Begegnung im deutschen Pokalwettbewerb zum zweithäufigsten Gegner aufsteigt. Lediglich mit dem FC Bayern hatte es der VfB im DFB-Pokal öfter zu tun.

Die Pokal-Bilanz vor der Partie in der Mercedes-Benz Arena ist ausgeglichen, drei Kölner Siegen stehen drei Erfolge des VfB gegenüber, darunter der erwähnte Sieg im Achtelfinale, an das sich der damalige Spieler und heutige VfB Jugendtrainer Thomas Schneider noch erinnert: "Damals sind wir souverän weitergekommen. Das war toll. Aber leider hat es dann in der nächsten Runde nicht mehr gereicht und wir sind bei Hansa Rostock ausgeschieden."

Im DFB-Pokal-Achtelfinale stand der Klub mit dem roten Brustring bislang 33 Mal, wobei er in 19 Fällen ins Viertelfinale einzog. Einige dieser Entscheidungsspiele hatten es in sich, weshalb wir hier auf einen Teil der Achtelfinal-Partien zurückblicken – ein Auszugs-Medley.

"Wahnsinn" in Ulm: Fredi Bobic

31. Januar 1984: Hamburger SV – VfB 3:4 nach Verlängerung
In der ersten Begegnung zwischen dem VfB und dem Hamburger SV wenige Tage zuvor hatten sich beide Mannschaften 1:1 nach Verlängerung in Stuttgart getrennt und der VfB musste gemäß der damaligen Regeln zu einem neuen Vergleich nun in den Norden reisen – mit krankheits- und verletzungsbedingten Personalsorgen, wie sich der damalige Stürmer Peter Reichert erinnert: "Daher war der Sieg ganz schön überraschend." Er hatte den VfB bereits in der ersten Spielminute in Führung geschossen, ehe der HSV die Partie drehte und Helmut Roleder sogar noch einen Elfmeter der Norddeutschen abwehrte. Vier Minuten vor dem regulären Abpfiff glich abermals Peter Reichert aus und sagt – allerdings mit einem Lachen: "Ich war damals der Beste." Der heutige VfB Fanbeauftragte erinnert sich noch genau an dieses Achtelfinale, in dem er und seine Kollegen in der Verlängerung ackerten und sich mit einem Sieg belohnten. Karl Allgöwer erhöhte auf 3:2 und Guido Buchwald erzielte nach dem erneuten Ausgleich den Siegtreffer. "Danach haben wir als Belohnung Ausgang bis zum Wecken bekommen", sagt Peter Reichert, der das damals mit seinen Kollegen in der Hansestadt dann auch nutzte.

8. November 1994: FC Bayern München II – VfB 9:8 nach Elfmeterschießen
Ein Tag, an den Fredi Bobic nicht gerne zurückdenkt. Der VfB Sportdirektor erinnert sich auch nicht mehr so gut an das Achtelfinale beim Außenseiter – nur noch an das Elfmeterschießen. Derweil lag die 8:9-Niederlage kaum an ihm, schließlich hatte der damalige Stürmer sowohl vor dem Ablauf der 90 Minuten, die 2:2 endeten, als auch vom Punkt aus getroffen. "Es war ein sehr umkämpftes Spiel im Grünwalder Stadion", sagt Fredi Bobic. "Wir hätten aber in der regulären Spielzeit gewinnen müssen, haben aber leider zu viele Elfer verschossen."

2. Dezember 1997: SSV Ulm 1846 – VfB 1:3
An dieses Achtelfinale hat der VfB Sportdirektor viele und auch gute Erinnerungen. "Das war ein kein einfaches Spiel, der Platz war mit Schnee bedeckt. Das war der Wahnsinn", sagt Fredi Bobic und ergänzt: "Wir haben aber durchgebissen" – und nicht nur mit 3:1 beim damaligen Regionalligisten gewonnen sondern auch souverän das Halbfinale beim KFC Uerdingen mit 4:0 überstanden. Doch dann war – wie so oft im Pokal – beim FC Bayern München Endstation. 0:3 unterlagen Fredi Bobic und Co.

21. Dezember 2011: VfB – Hamburger SV 2:1
Mit diesem Achtelfinal-Sieg verbinden die VfB Fans vor allem eine Person: Sven Ulreich. Sie übertrumpften sich auf der VfB Facebook-Seite gegenseitig mit positiven Beurteilungen. Von "weltklasse" (User Timo Exyz) über "one-man-show" (Ma RV) bis "einfach nur Maschine" (Tim Stephan) reichten die Bewertungen und wer auf den Video-Link eines weiteren Facebook-Nutzers klickt, sieht die Aussagen bestätigt. Schließlich häuften sich die Paraden des VfB Torhüters derart, dass selbst der neutrale ARD-Reporter nach dem Spiel von "außergewöhnlich" sprach.

Nun würden sich alle beim VfB natürlich auch gegen Köln über eine ähnlich tolle Leistung freuen, schließlich würden mit einem Sieg "nur" noch zwei weitere Erfolge fehlen, um in das Endspiel einzuziehen. "Von uns waren noch nicht so viele in Berlin", sagt Sven Ulreich, "auch ich habe nur gehört, dass das eine geile Sache sein soll. Es ist demnach unser Ziel, dorthin zu fahren." Und in DFB-Pokal-Heimspielen gegen Köln spricht derweil auch die Statistik für den VfB: Drei Spiele, drei Siege, null Gegentore. Möglichweise ist auch das ein gutes Omen.

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