Im 50sten Jahr: Die Bundesliga
Maßnahmenpaket verabschiedet
Mit großer Geschlossenheit haben die 36 Profi-Clubs heute im Rahmen der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes ein umfangreiches Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit im Fußball verabschiedet.
Nach intensiver Analyse und Diskussion wurden alle 16 vom Vorstand des Ligaverbandes vorgeschlagenen Anträge inklusive einiger Modifikationen mit jeweils deutlich größeren Mehrheiten als erforderlich angenommen.
Ziel ist es, die existierenden Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren, bei Verstößen gegen geltendes Recht täterorientiert vorzugehen und so Kollektiv-Strafen zu vermeiden.
"Wichtiger Schritt"
"Das war eine lange, aber inhaltlich sehr gute Mitgliederversammlung. Ich denke das Ergebnis ist insgesamt positiv für den deutschen Fußball und seine 36 Profi-Clubs zu werten. Mit den heutigen Entscheidungen ist ein wichtiger Schritt getan, die Unabhängigkeit des Fußballs gegenüber der Politik zu wahren", so VfB Präsident Gerd E. Mäuser.
Zu den beschlossen Maßnahmen gehören unter anderem die Qualifizierung und Zertifizierung von Ordnungsdiensten, ein verbesserter Austausch von Heim- und Gastverein sowie die verstärkte Einbeziehung der Fan-Beauftragten. Das Bemühen um einen verbindlichen Dialog mit den organisierten Fan-Gruppen wird festgeschrieben, wobei der Verzicht auf Gewalt, Rassismus und politischen Extremismus nicht zur Disposition steht. Für den Einsatz von Pyro-Technik gibt es auch künftig keinen Spielraum. Darüber hinaus kann nun bei infrastrukturellen Defiziten individuell und auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnitten nachgebessert werden. Ab der Saison 2013/2014 sollen die statuarischen Änderungen greifen. Nach drei Jahren werden die beschlossenen Maßnahmen mit Blick auf ihre Wirksamkeit überprüft.
Präsident Gerd E. Mäuser
"In noch engerem Austausch mit unseren Fanvertretern"
"Wir beim VfB Stuttgart standen während der Phase der Erarbeitung des Sicherheitspapiers in noch engerem Austausch mit unseren Fanvertretern als generell schon bei uns institutionalisiert. Zunächst war unser größter Kritikpunkt der enge Zeitplan und der Umstand, dass die Fanvertreter bei der Erarbeitung des ersten Arbeitspapiers nicht eingebunden waren. Daher war unser Vorschlag, eine zweite Kommission bestehend aus Fanvertretern zu bilden, die ihrerseits einen Maßnahmenkatalog erarbeiten und im Anschluss daran, diese beiden Papiere zu 'verheiraten' und einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, der auf breiterer Basis steht.
Dieser Vorschlag wurde zwar leider nicht umgesetzt, aber durch die Stellungnahmen der Vereine, die wie bei uns mit den Fanvertretern abgestimmt waren, wurde das Arbeitspapier stark verändert und das begrüßen wir ausdrücklich. So wurde beispielsweise aktuell noch der bei den Fans mit Sorge gesehene Punkt hinsichtlich der Möglichkeit der ‚Ticketreduzierung für Gästefans‘ mit deutlichen Auflagen versehen, so dass damit den Fans diese Sorge nun auch genommen sein sollte. Somit gab es für uns beim VfB Stuttgart auch keinen Grund, das Papier abzulehnen. Wir haben allen 16 Einzelanträgen zugestimmt", erklärt Gerd E. Mäuser weiter.