Ein Exponat hatte es Bruno Labbadia besonders angetan. Der Trainer wollte bei der Vernissage der Wanderausstellung "Mythos VfB" in der Südwestbank, Rotebühlstraße 125, am Montagabend einen historischen Fußball am liebsten mit nach Hause nehmen und deutete nach dem Fototermin an, als ob er den Ball unter seinem Sakko verstecken würde. Natürlich gab er ihn wieder zurück und lauschte danach wie die etwa 120 geladenen Gäste, unter denen auch die ehemaligen VfB Spieler Karl Allgöwer und Gerhard Wanner waren, den Reden der Verantwortlichen.
Der Bankvorstandssprecher Dr. Wolfgang Kuhn zog dabei Parallelen zwischen dem Fußballsport und der Arbeit mit Geldanlagen, und der VfB Präsident Gerd E. Mäuser sprach über ein eigenes VfB Museum: "An die Räumlichkeiten für ein zukünftiges Museum wurde beim Stadionumbau bereits gedacht, die Ausgestaltung steht jedoch noch aus. Mit unseren derzeitigen finanziellen Möglichkeiten werden wir zunächst erst in unsere Zukunft, speziell in unsere Jugend investieren, bevor wir die notwendigen Mittel für den Ausbau eines eigenen VfB Museums in der Mercedes-Benz Arena freigeben können."
Sagenhafte VfB Geschichten
Bevor Jann Jordan von der historischen Abteilung des VfB in die Ausstellung einführte, erzählte Matthias Kleinert, ehemals in der Daimler-PR-Abteilung und im VfB Aufsichtsrat aktiv, einige Anekdoten. Zum Beispiel die von der Umbenennung des Neckarstadions in Gottlieb-Daimler-Stadion. Er hatte nämlich die Namensidee aufgeschnappt und an seine beiden damaligen Chefs bei Daimler weitergetragen. Da beide zuerst unsicher waren und ihn nach der Meinung des anderen fragten, sagte Matthias Kleinert beim abermaligen Nachfragen beim ersten Vorgesetzten, dass der andere dafür sei. Eine weitere "sagenhafte Geschichte", wie er seine Anekdoten in Anlehnung an die Bedeutung des Wortes "Mythos" nannte, war sein persönliches Erlebnis aus dem Jahr 1992, als der VfB in Leverkusen Meister wurde. "Da hatte ich erstmals in meinem Leben einen Weinkrampf und warf mich an die Brust von Egidius Braun. Das ist Fußball", sagte Matthias Kleinert.
Das gefiel den Gästen in der Südwestbank, die nach den Reden die verschiedenen Exponate bestaunten. Darunter natürlich einige Trophäen des VfB, aber auch Sammelaufkleber, Gastgeschenke aus anderen Ländern, Fotos vergangener Zeiten oder eben historische Kickschuhe und Fußbälle – ein Teil der Entwicklungslinien und markanten Stationen des VfB in Text, Bild und Exponaten verpackt, der noch bis zum 26. Oktober aus Anlass des 90-jährigen Bestehens der Südwestbank (Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr und Donnerstag von 9.00 bis 18.00 Uhr) besichtigt werden kann.
