Hallo Tim, leider startet dieses Gespräch wie das vorherige mit Dir. Wie geht's?
Tim Hoogland: "Sehr gut. Die Reha verlief völlig nach Plan. Ich bin jetzt seit knapp einer Woche wieder auf dem Platz und trainiere dort mit unserem Rehatrainer Christos Papadapoulos, sodass ich Ende dieser Woche hoffentlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann."
Lass noch einmal Revue passieren, wie Du Dich verletzt hast, als Du im Spiel gegen Düsseldorf mit Andrej Voronin zusammengeprallt bist.
Tim Hoogland: "Da kam ein Flugball über mich drüber. Ich habe den Gegenspieler nicht gesehen und wollte mit dem langen Bein an den Ball kommen, weshalb dort keine Spannung drauf war. Er ist dann mit seinem ganzen Körper in den Zweikampf, und das haben die Bänder dann nicht mitgemacht."
Ist es für Dich als jemand, der leider schon öfter verletzt war, in so einem Moment schwieriger damit umzugehen, weil Du Dir denkst: Mist, schon wieder. Oder ist es vielleicht sogar einfacher, weil Du mehr Erfahrung hast als jemand, der noch nie verletzt war?
Tim Hoogland: "Am Anfang war es echt hart. Ich lag unten am Spielfeldrand, und es hieß, dass vielleicht auch das Syndesmose-Band verletzt ist. Da war ich schon ziemlich frustriert, weil es gerade ziemlich gut lief, ich die ersten paar Spiele gemacht habe und auch gemerkt habe, dass ich mich generell noch verbessere. Aber als dann die Diagnose kam, dass ich mich „nur“ an zwei Bändern und kaum am Syndesmose-Band verletzt habe, war ich schon wieder etwas besser drauf. Es ist ohnehin bei jeder Verletzung das Gleiche: man muss versuchen, positiv an die Sache ranzugehen und sich nicht runterzuziehen. Man kann es ohnehin nicht ändern und muss das Beste draus machen."
Kurz nach dem Zweikampf mit Voronin: Tim Hoogland
Wie muss sich ein Laie den Reha-Verlauf bei solch einer Bänderverletzung vorstellen?
Tim Hoogland: "Die ersten anderthalb Wochen bin ich auf Krücken gelaufen. Es war sehr schmerzhaft, den Fuß konnte ich gar nicht bewegen, er war sehr angeschwollen. Dann ging es steil nach oben. Von Tag zu Tag habe ich die Fortschritte gemerkt, ich konnte viel machen im Kraftbereich und im Ausdauerbereich auf dem Fahrrad oder auf dem Crosstrainer. Dann kam relativ zügig das Laufen hinzu. Und nach viereinhalb Wochen bin ich dann auf den Platz, und das alles derzeit ohne Tape, das ist für den Kopf auch nochmal wichtig."
Und wie sieht es mit den Schmerzen aus?
Tim Hoogland: "Eigentlich habe ich keine. Klar merke ich noch etwas, und ich muss das auch noch aus dem Kopf rauskriegen. Aber ich bin gerade sehr zufrieden."
Du bist zwar "nur" viereinhalb Wochen vom Platz weggewesen, aber das ist dennoch eine Pause. Inwieweit wirft das einen zurück?
Tim Hoogland: "Jede Verletzung wirft einen ein bisschen zurück. Ich bin jetzt froh, dass ich die komplette Vorbereitung mitgemacht habe, und in der Reha konnte ich ja auch schon relativ schnell im konditionellen Bereich arbeiten. Daher denke ich, dass mich die Verletzung nicht weit zurückwirft."
Warum ist für einen Verletzten wichtig, dass er die komplette Vorbereitung mitgemacht hat?
Tim Hoogland: "Das merkt man gerade bei den Übungen, die wir auf dem Platz machen. Da habe ich noch die Grundkondition. Jetzt muss nur noch die Spritzigkeit wieder kommen. Ich bin aber zuversichtlich, dass das schnell wieder funktioniert."
Du willst Ende dieser Woche wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. Der nächste Schritt ist dann ein Wettkampfspiel. Welche Prognose geben die Ärzte diesbezüglich ab?
Tim Hoogland: "Da sieht man dann. Es kommt ganz darauf an, wie ich mich wieder einfüge. Ich hoffe, dass ich nach zwei Wochen vielleicht schon wieder soweit bin."