Landung, Fahrt, Pressekonferenz, Training: es war ein stressiger Freitag für Bruno Labbadia. Der Cheftrainer konnte sich dennoch zufrieden vor die Journalisten setzen, schließlich steuert seine Mannschaft nach dem 2:0-Erfolg in Kopenhagen nun auf K.o.-Runden-Kurs – und auch in der Liga läuft es derzeit ordentlich. So soll es natürlich auch am Sonntag gegen Hannover 96 weitergehen, wenn das elfte Saisonspiel um 17.30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena angepfiffen wird.
"Diese Endspiele machen den Reiz der Europa League aus. Wir sind mit dem Druck gut umgegangen", sagte der Übungsleiter zu Beginn der Fragerunde und blickte erst noch einmal zurück. "Das wollen wir nun mitnehmen, genauso wie die Serie in der Liga." Dort ist der VfB nämlich seit fünf Spielen unbesiegt und erkämpfte sich in diesen elf Punkte.
Bruno Labbadia weiß aber natürlich auch, dass Hannover 96 nicht umsonst in der Europa League sowie im nationalen Wettbewerb überzeugt. "Diese Mannschaft hat sich unheimlich gut etabliert, arbeitet sehr kompakt zusammen." Daher rechnet er damit, dass wie am Donnerstag in Dänemark auch gegen die Niedersachsen "Kleinigkeiten" den Unterschied ausmachen werden: "Es wird wieder ein Abreibungskampf und ein spannendes Spiel, weil beide Teams eine gute Phase haben."
Stark im Kollektiv
Hannovers Stärken sieht er derweil nicht nur in der Offensive, sondern vielmehr im Kollektiv. "14 bis 15 Profis haben sehr viele Spiele bestritten, sie kennen die Laufwege, und wenn vorne einer mal nicht trifft, dann ist ein anderer da." Weil manche Spieler kleinere Blessuren haben, müsse er selbst derweil die Trainingseinheiten vor dem Spiel abwarten, um zu sagen, "wie wir am Sonntag auftreten".
Fredi Bobic, der eine persönliche und erfolgreiche Vergangenheit in Hannover hat, schließlich erzielte er in der Aufstiegssaison 02/03 für 96 14 Tore und sorgte damit maßgeblich für den Klassenverbleib, charakterisierte den Klub folgendermaßen: "Er ist sehr stabil, hat einen sehr guten Trainer, und mein Kollege Jörg Schmadtke hat klug eingekauft."
Daher müsse er "den Hut ziehen" vor den Leistungen der vergangenen Jahre. "Ich erwarte ein schwieriges Spiel", sagte der Sportdirektor, während Bruno Labbadia schon auf dem Weg zum Trainingsplatz war. Schließlich hatte er zu tun: Übungseinheit, Analyse, Planung…