Neu bei Dynamo Moskau: Dan Petrescu
"Europa ist für uns sehr wichtig"
Dan Petrescu konnte einem fast ein wenig leid tun. Der Trainer von Dynamo Moskau musste sich bei der Pressekonferenz der Gäste vor dem Play-Off-Hinspiel in der Europa League beim VfB Stuttgart bei seinen Antworten oft wiederholen.
Es sei "schwierig" nach nur drei Tagen im Amt eine Aussage zu treffen, die Situation einzuschätzen, sich eine Meinung zu bilden, repetierte er mehrmals.
Sicher beurteilen konnte er derweil die brenzlige Lage seines neuen Klubs. "Das ist wohl die schlimmste Situation in der Vereinsgeschichte, aber ich mag das", sagte der Rumäne am Abend vor der Partie in der Mercedes-Benz Arena und fügte in Bezug auf den Fehlstart in der russischen Liga mit fünf Niederlagen nach fünf Spielen an: "Daher ist Europa für uns so wichtig." Auch wenn er die Mannschaft noch nicht so genau kenne, sei er überzeugt, dass die Spieler die Fähigkeit hätten, die aktuelle Situation zu ändern.
Wobei es schwierig sei, schon für das Spiel gegen den VfB Impulse zu setzen. Er versuche seit seinem Amtsantritt vor allem, die Mannschaft kennen zu lernen, die derzeitige Lage zu verstehen. Daher sei es wichtig, nun auch mal ein Spiel zu sehen. Gegen den VfB wird er erstmals auf der Dynamo-Bank sitzen, eines weiß er aber jetzt schon: "Ich respektiere zwar die ehemaligen Trainer, aber das Team ist in keiner guten Verfassung."
Kevin Kuranyi saß derweil auch auf dem Podium, und er war es sicherlich, der die große Zahl an Kamera-Teams und Journalisten anlockte. "Für uns Sportler ist so ein Trainerwechsel gut, weil sich dann jeder neu zeigen will, der Konkurrenzkampf belebt wird", sagte der ehemalige VfB Angreifer. Er hofft indes, dass die Dynamo-Mannschaft "im Kopf vorbereitet, aber nicht übermotiviert ist". Und ein Tor gegen seinen alten Klub würde ihm keineswegs leid tun. "Ich werde alles für Dynamo geben", sagte er und verschwand dann mit seinem Trainer in der Mercedes-Benz Arena zum Abschlusstraining.