Fredi Bobic kennt Kevin Kuranyi natürlich. Er kennt ihn aber auch noch als Mannschaftskollegen. Denn der VfB Sportdirektor erlebte das Debüt des Moskauer Stürmers im Dress der deutschen Nationalmannschaft.
Dieser war erwartungsgemäß das bestimmende Thema in der Pressekonferenz vor dem Play-off-Hinspiel in der Europa League. "Er ist unermüdlich, kann Bälle halten, kann sie verlängern, ist obendrein mannschaftsdienlich und sorgt für Torgefahr", sagte der VfB Trainer Bruno Labbadia, und Fredi Bobic ergänzte: "Kevin besitzt einfach Qualität."
Großer Andrang bei der PK vor dem Moskau-Spiel
An die 80 Eintrittskarten soll dieser geordert haben, seine Motivation ist dementsprechend hoch.
Während Kevin Kuranyi und seine Mannschaftskollegen bereits fünf Spiele in der russischen Liga absolvierten, ist es für den VfB das "erste richtige Pflichtspiel", wie Bruno Labbadia sagte.
"Wir müssen da einen Kaltstart hinlegen und 100 Prozent bringen. Dazu ist mein Team auch in der Lage."
Der VfB Cheftrainer kann dabei bis auf den rot gesperrten Zdravko Kuzmanovic auf den kompletten Kader zurückgreifen. Gotoku Sakai wird aller Voraussicht nach aber nicht auf dem Mannschaftsbogen stehen. Er brauche nach seiner langen Abstinenz durch die Olympischen Spiele noch ein paar Einheiten. Trotz der Kaderstärke und der '"sehr guten Vorbereitung" sieht Bruno Labbadia "ein großes Fragezeichen, wo wir stehen".
Seit drei Monaten mal wieder in der Mercedes-Benz Arena
Um zumindest einen Faktor der Ungewissheit zu reduzieren, trainierte er mit seiner Mannschaft nach fast drei Monaten am Montag schon mal wieder in der Mercedes-Benz Arena. Die Zuschauer sollen dann am Mittwoch einen weiteren Schub geben. "Wir brauchen Unterstützung", sagte Bruno Labbadia.
Denn Dynamo Moskau startete zwar schlecht in die Saison, doch die Mannschaft hat eine "sehr, sehr gute Qualität", sagte der VfB Coach: "Gerade im vorderen Bereich haben sie gute Einzelspieler, die eine Partie auch mal entscheiden können." Letztlich hätten beide Mannschaften das schwerstmögliche Los gezogen. Auch daher erwartet Bruno Labbadia ein "interessantes Spiel". Dabei werde er seine Mannschaft so einstellen, dass sie gut geordnet ist, sich vor allem auf ihr Spiel konzentriert, aber auch auf die Qualitäten der einzelnen Gegenspieler vorbereitet ist.
Denn das Ziel ist klar: „Wir wollen diesen letzten Schritt in die Gruppenphase schaffen“, sagte Fredi Bobic, „das wäre ein Mehrwert, den man nicht einkalkuliert hat.“ Natürlich will auch Kevin Kuranyi weiterkommen. So oder so, der Sportdirektor und der Stürmer freuen sich auf das Wiedersehen.