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2012, 26. August 2012
Bundesliga, 26.08.2012

Zwei Minuten zum Vergessen

Der VfB Stuttgart hatte mit dem VfL Wolfsburg den erwartet schwierigen Auftaktgegner. Die Niederlage kurz vor dem Abpfiff des ersten Saisonspiels war letztlich aber vor allem eines: bitter.

In der 88. Minute lief alles nach Plan: Maza spielte Cacau in der Zentrale mit einem langen Flachpass schön an, der VfB Stürmer drehte sich, leitete den Ball sofort weiter. Der erste Versuch wurde abgeblockt, doch Cacau passte das Spielgerät nach dem Abpraller umgehend wieder in die Spitze. Dort war Vedad Ibisevic hellwach, schloss mit dem linken Fuß sofort ab – und erkämpfte sich nach der Abwehraktion von Diego Benaglio im Tor des VfL Wolfsburg einen Foulelfmeter, nachdem ihn Emanuel Pogatetz attackiert hatte. Die VfB Fans feierten.

Vedo stand auf, rannte sofort zum Ball, schnappte sich diesen, ließ keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit aufkommen. Seinen Strafstoßversuch parierte Diego Benaglio dann allerdings, weil er in die richtige Ecke gehechtet war. Da der Torhüter den Ball aber nur nach vorne abwehren konnte, hatte Vedad Ibisevic noch einmal die Möglichkeit, die Führung für den VfB zu erzielen. Als ihm aber der Nachschussversuch über den Spann gerutscht war, wurde es leiser in der Mercedes-Benz Arena – und es sollte wenig später noch fast still werden.

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Trost gespendet: Bruno Labbadia an Vedad Ibisevic

"Wir haben gut gespielt und hätten den Sieg am Ende auch verdient gehabt. Wenn ich den Elfmeter verwandelt hätte, dann hätten wir auch das Spiel gewonnen", sagte der Bosnier nach dem Abpfiff. Doch nicht nur die Strafstoßaktion war zum Vergessen, denn 120 Sekunden später führte plötzlich der VfL Wolfsburg mit 1:0, nachdem Bas Dost den Ball nach einer hohen Hereingabe von Vierinha mit dem Kopf unhaltbar für Sven Ulreich im VfB Tor versenkte.

Prädikat ausgeglichen

Definitiv war dieser Auftakt des VfB Stuttgart in die 50. Bundesliga-Saison unglücklich verlaufen, denn in Gänze betrachtet verdiente die Partie vor mehr als 48.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena das Prädikat ausgeglichen – mit Vorteilen für Wolfsburg in der ersten Hälfte und für den VfB nach dem Seitenwechsel. So lassen sich letztlich auch die Aussagen der Protagonisten nach dem Abpfiff des Duells, das insgesamt auf einem guten Niveau war, zusammenfassen.

"Es war eine Art Abnutzungskampf. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt", sagte der VfB Cheftrainer Bruno Labbadia, und sein Wolfsburger Pendant Felix Magath resümierte: "Es war ein sehr gutes Bundesligaspiel von beiden Mannschaften. Wir waren am Ende das etwas glücklichere Team, haben aber aufgrund der ersten Halbzeit nicht ganz unverdient gewonnen."

Da auch die Spieler beider Teams jeweils ihre Mannschaften als verdienten Sieger sahen, eignet sich wohl das Fazit ausgeglichen am besten. "Bitter" und "glücklich" waren bei den Aussagen die meist verwendeten Wörter – und das passt hervorragend als Bewertung der Partie.

In dieser kam der VfB vor der Pause nicht so richtig in Schwung. Weil Wolfsburg gut stand und munter mitspielte, weil der VfB teilweise zu langsam umschaltete. "Wir rücken nicht gut nach. Wir wollen Fußball spielen, aber Wolfsburg macht es uns schwer, und wir lassen sie zu einfach flanken", hatte der VfB Sportdirektor Fredi Bobic in der Halbzeit gesagt.

Die Fitness stimmt

Und als hätten das auch die VfB Profis gehört, setzten sie es in den zweiten 45 Minuten prompt um. Immer wenn die Mannschaft von Bruno Labbadia das Spiel schnell machte, erarbeitete sie sich gegen das Team von Felix Magath Möglichkeiten. Besonders ab der 70. Spielminute drückte fast nur noch der VfB auf das Tor des Gegners und bewies, dass die Fitness stimmt - wie schon beim 2:0-Sieg gegen Dynamo Moskau. Doch diesmal blieb eben der Treffer aus.

Nun muss dieser unglückliche Saisonauftakt schnell aus den Köpfen der VfB Spieler. Schließlich gilt es am Dienstag von 18 Uhr an, das Play-off-Rückspiel in der Europa League gegen Dynamo Moskau in der russischen Hauptstadt so zu bestreiten, dass danach der Einzug in die Gruppenphase des Wettbewerbs feststeht. Und spätestens wenn der VfB am kommenden Sonntag beim FC Bayern München gastiert, sind auch die zwei schlimmen Minuten des Auftaktspiels in der Bundesliga bestimmt vergessen.

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