8.000 Zuschauer waren am frühen Mittwochabend in die schmucke Heidenheimer Voith-Arena gekommen, um das zweite Testspielmatch des VfB während der Saisonvorbereitung live mitzuerleben. Bei idealen äußeren Bedingungen, Sonnenschein und über 20 Grad, gingen sowohl der gastgebende 1. FC Heidenheim als auch das VfB Team praktisch vom Anpfiff weg voller Tatendrang zu Werke. In der neunten Minute kamen die Hausherren durch Richard Weil zu einer ersten guten Gelegenheit.
Der Mittelfeldspieler prüfte VfB Keeper Sven Ulreich mit einem strammen Schuss aus der Distanz. Die erste Chance auf Seiten der Labbadia-Elf verbuchte Shinji Okazaki in Spielminute 16 für sich, konnte das runde Leder jedoch nicht an FCH-Keeper Frank Lehmann vorbei ins Tor bringen. Vier Minuten später zielte Cristian Molinaro knapp am Gehäuse der Gastgeber vorbei. Der erste Treffer des Tages fiel dann für die Gastgeber: Nach einer knappen halben Stunde (28. Min.) erzielte ausgerechnet der ehemalige VfB II Angreifer Patrick Meyer den Führungstreffer. Davon zeigte sich der VfB jedoch keineswegs geschockt, sondern spielte weiterhin kontrolliert nach vorne.
Martin Harnik setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und passte flach in die Mitte, wo Youngster Kevin Stöger jedoch sein Visier einen Tick zu genau eingestellt hatte und das Tor knapp verfehlte. In der Folgezeit erhöhte die Mannschaft mit dem roten Brustring noch einmal den Druck und glich mit dem Halbzeitpfiff aus. Nach einem feinen Pass von Vedad Ibisevic tauchte Shinji Okazaki in der 45. Minute vor Schlussmann Frank Lehmann auf und netzte per Heber zum 1:1-Pausenstand ein.
Vedo Ibisevic mit dem späten Siegtreffer
In der Pause wechselte Cheftrainer Bruno Labbadia bis auf Angreifer Vedad Ibisevic, der über die volle Distanz auf dem Feld blieb, die Startelf aus und brachte für den zweiten Durchgang frische Kräfte. Das neuformierte Team fand gleich gut in die Partie und setzte in der 49. Minuten das erste Ausrufezeichen. Raphael Holzhauser setzte sich auf der linken Seite gut durch, flankte nach innen, wo FCH-Keeper Frank Lehmann jedoch noch rechtzeitig vor Vedad Ibisevic klären konnte.
Auch danach blieb es eine offen geführte Partie mit Chancen hüben wie drüben. Beide Mannschaften drängten jedoch erst in der Schlussphase nochmals richtig nach vorne, wobei den VfB Akteuren die kräfteraubenden Trainingseinheiten der letzten Tage nicht anzumerken waren. Nennenswert auf Seiten der Hausherren ist eine Großchance von Marco Sailer, der André Weis im VfB Gehäuse eine Glanzparade abnötigte. Auf der Gegenseite ließ VfB Goalgetter Vedad Ibisevic Heidenheims Schlussmann kurz vor dem Abpfiff dann aber keine Chance, sich nochmals auszuzeichnen: Der bosnische Nationalstürmer verwandelte eiskalt zum späten 2:1-Siegtreffer für den VfB, dem der 1. FC Heidenheim einen großen Kampf lieferte.
Bruno Labbadia: "Es war ein sehr interessantes Spiel, der erste richtige Härtetest für uns. Wir haben heute gegen ein Team gespielt, das eine gute Woche vor dem Ligastart steht und uns trotz unserer intensiven Trainingseinheiten richtig gut präsentiert. Die Kulisse war toll, es hat Spaß gemacht herzukommen."
Der VfB spielte mit:
Ulreich (46. Weis) – Sakai (46. Hoogland), Tasci (46. Rüdiger), Maza (46. Niedermeier), Molinaro (46. Boka) – Bah (46. Gentner), Kuzmanovic (46. Holzhauser) – Harnik (46. Hemlein), Stöger (46. Hajnal), Okazaki (46. Traoré) – Ibisevic