Vor wenigen Tagen ging die 49. Bundesliga-Saison zu Ende, in der sich der VfB für einen internationalen Wettbewerb qualifizierte. Präsident Gerd E. Mäuser und Sportdirektor Fredi Bobic ließen in einem Gespräch die vergangenen Monate nochmals Revue passieren und geben einen sportlichen Ausblick auf die kommende Saison.
Knapp zwölf Monate ist Gerd E. Mäuser im Amt und blickt auf ein spannendes sowie emotionales erstes Jahr als VfB Präsident zurück. "Es gibt viele Momente, die ich nicht vergessen werde, allem voran unser erstes Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena vor 60.000 Fans im Trikot mit dem roten Brustring", sagte Gerd E. Mäuser und sah den Verein bestätigt in der Entscheidung für den Umbau des Stadions. 54.406 Zuschauer fanden sich im Schnitt alle 14 Tage in der Mercedes-Benz Arena ein, damit wurde der alte Zuschauerrekord aus der Saison 1977/1978 übertroffen. "Auch das 4:4 in Dortmund war ein absolutes Highlight. Da bin ich fast bewusstlos geworden", so der VfB Präsident lachend über die spannende Aufholjagd beim Deutschen Meister. Auch die "gigantische Choreographie" der Fans in der Cannstatter Kurve beim letzten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg zählte Gerd E. Mäuser zu den herausragenden Momenten seiner persönlichen Saison-Rückschau.
Positive Bilanz
Sportdirektor Fredi Bobic zog nach dem Bundesligafinale ebenfalls ein durchaus positives Fazit: "Wir haben eine starke Rückrunde gespielt, die Mannschaft hat die zweitmeisten Rückrundentore erzielt und mehrere Toppartien abgeliefert. Die Jungs haben zum richtigen Zeitpunkt verstanden, wo der Hebel anzusetzen ist." Zugleich gaben der Europameister von 1996 und Gerd E. Mäuser auch den weiteren Kurs des VfB bekannt. "Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht erhalten und die Kaderzusammensetzung wird sich verändern", sagte der VfB Präsident mit Blick auf den Ansatz, verstärkt jüngere Spieler in den Bundesliga-Kader einzubauen.
So werden im Sommer Raphael Holzhauser, Antonio Rüdiger, Kevin Stöger und Andre Weis vom VfB II zu den Lizenzspielern aufrücken. In Sachen einer möglichen Vertragsverlängerung von Julian Schieber und der Rückkehr Daniel Didavis in naher Zukunft gibt sich Sportdirektor Fredi Bobic zuversichtlich. Beide Spieler haben laut dem 40-Jährigen in der vergangenen Spielzeit gezeigt, dass sie den Sprung vom Talent zum Leistungsträger geschafft haben.
In Daniel Didavi sieht Bobic zudem eine echte, weitere Verstärkung des Mittelfelds. "Sein großer Vorteil ist, dass er variabel einsetzbar ist und sowohl im Zentrum, als auch Außen spielen kann. Er wird unser Mittelfeld noch schwerer ausrechenbar machen. Außerdem haben wir in dieser Saison bereits mit verschiedenen Systemen gespielt und ich denke, dass wir diese taktische Flexibilität auch beibehalten werden", betonte Fredi Bobic.
Neues Jugendzentrum in Planung
Gerd E. Mäuser unterstrich nochmals die große Bedeutung der Jugendarbeit für den VfB. Unter anderem soll in den kommenden Jahren die Talentschmiede des VfB mit dem Bau eines neuen Jugendzentrums noch weiter optimiert werden.
Aber aufgrund des knallharten Wettkampfes in der Bundesliga und dem Anspruch des Vereins, im oberen Tabellendrittel dabei sein zu wollen, dürfe laut Mäuser nicht vergessen werden, dass der VfB in erster Linie am Tabellenstand und nicht nur an der hervorragenden Nachwuchsarbeit gemessen wird: "Wir erwarten von der Sportlichen Leitung aber auch nichts Unmögliches. Natürlich sind die Ansprüche in Stuttgart traditionell hoch. Wir haben einen finanziellen Rahmen, den wir einhalten. Fakt ist, dass andere Mannschaften im Gegensatz zu uns zweistellige Millionenbeträge für Neuverpflichtungen aufwenden können. Fakt ist aber auch, dass diese Saison gezeigt hat, dass wir sportlich trotzdem an diesem Teams vorbeigezogen sind – mit guter Teamarbeit, cleveren Transferaktivitäten und dem großen Einsatz von allen."