In der Nacht auf Dienstag landete Cacau wieder in Deutschland. Im Gepäck hatte er leider keine gute Nachricht. Denn am Montag teilte Bundestrainer Joachim Löw dem 31-jährigen gebürtigen Brasilianer mit, dass er nicht zum endgültigen Aufgebot der DFB-Elf zählt. Im Gespräch mit www.vfb.de schildert Cacau, wie er von der Entscheidung erfahren hat, wie es ihm nun geht und was er der Nationalmannschaft bei der EURO 2012 zutraut.
Hallo Cacau, schön, dass du dir Zeit genommen hast. Wie geht es dir?
Cacau: "Danke, mir geht es soweit gut. Ich hatte einen guten Rückflug und bin in der Nacht von Montag auf Dienstag wieder sicher in Deutschland angekommen."
Du gehörst zu einem der vier Spieler, die Bundestrainer Joachim Löw noch aus dem vorläufigen 27-er Kader gestrichen hat. Hat sich die Enttäuschung so kurze Zeit nach der Entscheidung ein wenig gelegt?
Cacau: "Natürlich ist die Enttäuschung groß und man braucht erst einmal ein bisschen Zeit und Abstand mit der Familie, um das alles zu verarbeiten. Aber ich denke, in den nächsten Tagen wird alles wieder zur Normalität kommen und dann kann ich auch die Zeit mit meiner Familie in Brasilien genießen."
Wie hast du von der Entscheidung des Bundestrainers erfahren?
Cacau: "Der Bundestrainer hat mich in einen Besprechungsraum gebeten, und da hatte ich schon geahnt, was kommen wird. Er hat mir mitgeteilt, dass ihm die Entscheidung sehr schwer gefallen sei, weil er mich als Spieler und auch als Mensch sehr, sehr schätzt. Aber er habe für meine Position andere Spieler, die im Moment einen Tick vor mir sind. Zudem hat er sich entschieden, noch einen defensiveren Spieler mitzunehmen. Es war ein gutes Gespräch, sehr offen und direkt, aber trotzdem auch sehr gefühlvoll."
Auch wenn es am Ende für dich leider nicht gereicht hat, warst du doch über zwei Wochen bei der Vorbereitung dabei. Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft?
Cacau: "Ich bin immer sehr gerne im Kreis der Nationalmannschaft. Es ist schon beeindruckend, wie trotz des riesigen Interesses alles gut strukturiert und organisiert ist. Das färbt dann natürlich auch auf die Stimmung der Mannschaft ab, die richtig gut ist. Jeder ist heiß, jeder ist bereit für den Erfolg an seine Grenze zu gehen. Alle freuen sich auf die Europameisterschaft und wollen natürlich erfolgreich sein."
Wie schätzt du die Chancen der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ein?
Cacau: "Es wird sehr schwierig, weil sich die anderen Teams schon auf Deutschland einstellen werden. Aber ich denke, wenn wir alles umsetzen, was vorgegeben ist, und das Potential ausschöpfen, das in der Mannschaft steckt, dann gehört Deutschland sicherlich zum Favoritenkreis. Von Herzen wünsche ich meinen Kollegen, den Trainern und dem Team hinter dem Team den EM-Titel."
Du hattest es anfangs kurz angedeutet, dass es jetzt erst einmal in den Urlaub nach Brasilien geht. Wie sehen deine Urlaubspläne konkret aus?
Cacau: "Ich weiß noch nicht genau, wie lange ich mit meiner Familie in den Urlaub fahren werde. Fest steht aber schon, dass wir die gesamte Zeit in Brasilien verbringen werden. Hier werde ich gemeinsam mit meiner Familie genug Zeit finden, um abschalten zu können. Darauf freue ich mich jetzt!"