Bis zum 26. Spieltag verpasste Serdar Tasci nur eine Bundesligapartie, doch dann zwang ihn eine Verletzung dazu, seinem Körper eine Pause zu geben. Drei Spiele musste der deutsche Nationalspieler zuschauen, beim Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 kehrte er zurück und in Augsburg am vergangenen Spieltag erzielte er beim 3:1-Sieg mit seinem dritten Saisontor das wichtige 1:1 für seine Mannschaft.
Am Donnerstag nahm sich der 24-Jährige Zeit für die Fragen von www.vfb.de.
Serdar Tasci musste drei Spiele verletzt zuschauen
Hallo Serdar, nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hast du dem VfB verletzungsbedingt drei Wochen lang gefehlt. Was genau war der Grund?
Serdar Tasci: "Ich hatte eine Reizung des Hüftbeugers, die ich bereits in den Wochen davor gespürt habe. Zwei, drei Spiele habe ich dann damit noch gespielt, weshalb sich die Situation auch nicht gebessert hat und ich die Verletzung nicht auskurieren konnte. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich gesagt habe, es geht nicht mehr. Hätte ich weitergemacht, wäre die Verletzung vielleicht noch schlimmer geworden."
Jetzt ist die Reizung aber komplett auskuriert, oder?
Serdar Tasci: "Bei der einen oder anderen Bewegung spüre ich sie noch ein bisschen, was aber völlig normal ist, da ich lange nicht gespielt und dosierter trainiert habe. Ich werde jeden Tag behandelt und es wird auch von Tag zu Tag besser. Gegen Mainz bei meinem Comeback habe ich schon noch gemerkt, dass ich verletzt war, in Augsburg habe ich mich dann aber bereits wieder sehr gut gefühlt. Ich komme immer besser wieder in meinen Rhythmus rein."
Aufgrund der Verletzung hast du das 2:1 in Sinsheim, das 1:0 gegen Nürnberg und das 4:4 in Dortmund verpasst. Was für ein Gefühl war das für dich, nicht mitspielen zu können?
Serdar Tasci: "Drei Spiele sind schon eine lange Zeit, ein Spiel Pause ist vielleicht mal okay, aber drei Spiele fühlen sich an wie eine Ewigkeit. Für mich als Fußballer ist es das Schlimmste überhaupt, zuschauen zu müssen. Aber die Mannschaft hat es gut gemacht und Punkte gesammelt."
Tasci feierte nach dem Augsburg-Spiel mit den Fans
Vor dem Mainz-Spiel wurde viel spekuliert, ob du wieder in die Mannschaft rutscht, oder doch Maza weiter spielen darf. Bruno Labbadia meinte hinterher, es war keine Entscheidung gegen Maza, sondern eine für den Kapitän der Mannschaft. Wie beurteilst du den Konkurrenzkampf innerhalb des Teams?
Serdar Tasci: "Wir haben sehr gute Spieler im Kader – auch in der zweiten Reihe. Es passiert immer wieder, dass ein Spieler reinkommt und auch gute Leistungen abliefert. Die Spieler von der Bank machen Druck und wollen spielen. Jeder muss Gas geben und seine Position verteidigen, was zu einer automatischen Leistungssteigerung bei allen führt. Wie sagt man so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft. (lacht)"
Auch in der Bundesliga ist der Konkurrenzkampf sehr eng, am Freitag trefft ihr mit Werder Bremen auf einen direkten Kontrahenten um die Europapokalplätze. Was erwartest du dir von dieser Partie?
Serdar Tasci: "Wir spielen zu Hause und wollen unseren guten Lauf fortsetzen, auch wenn Bremen ein unangenehmer Gegner ist. Werder kämpft trotz einer nicht so guten Rückrunde noch immer um die vorderen Plätze und hat sehr erfahrene Spieler. Es wird nicht einfach, aber wir haben auch noch etwas gut zu machen nach der Niederlage im Hinspiel."
Einer der erfahrenen Spieler ist Stürmer Claudio Pizarro. Freust du dich auf das Duell mit ihm?
Serdar Tasci: "Auf jeden Fall freue ich mich auf das Duell mit Pizarro. Für mich ist er einer der besten Stürmer der Bundesliga. Das wird eine große Herausforderung für uns in der Innenverteidigung."
Im Sommer steht noch die Europameisterschaft auf dem Programm. Noch gibt es die Chance für dich, auf den EM-Zug aufzuspringen. Gab es in letzter Zeit Kontakt zu Joachim Löw?
Serdar Tasci: "Zuletzt hatte ich keinen Kontakt, aber ich werde weiterhin versuchen, in der Bundesliga meine Leistung zu zeigen. Das ist die beste Plattform überhaupt, um sich für die Nationalelf anzubieten."
Gegen Augsburg hast du auch durch ein Tor auf dich aufmerksam gemacht. Vielleicht solltest du einfach noch ein paar Treffer nachlegen.
Serdar Tasci: "(lacht) Es wäre super, wenn noch ein paar Tore hinzukommen würden. Ich würde am liebsten gleich gegen Bremen wieder ein Tor schießen, da es einfach ein schönes Gefühl ist und man es als Abwehrspieler nicht allzu oft erleben darf."