Mitte der 90er Jahre wechselte Thorsten Legat von Eintracht Frankfurt zum VfB. Bis 1999 trug der Mittelfeldspieler mit dem harten Linksschuss das Trikot mit dem roten Brustring. Neben dem Finale im Europapokal der Pokalsieger erreichte der gebürtige Bochumer mit dem VfB 1997 das DFB-Pokalfinale, das mit 2:0 gegen Energie Cottbus gewonnen wurde.
Auch mit dem SV Werder Bremen feierte der 43-Jährige große Erfolge in seiner Zeit von 1991 bis 1994 an der Weser. Neben dem Europapokal der Pokalsieger holte Werder mit Legat den DFB-Pokal und wurde 1993 mit einem 3:0-Sieg in Stuttgart Deutscher Meister.
Im Gespräch mit www.vfb.de erinnert sich der Familienvater an seine Zeit in Bremen und in Stuttgart, außerdem spricht Torsten Legat über seinen künftigen Job als Jugendtrainer beim Wuppertaler SV und natürlich über das Spiel seiner beiden Ex-Vereine am Freitagabend in der Mercedes-Benz Arena.
Thorsten Legat spielte mit Fredi Bobic beim VfB
Hallo Herr Legat, im Sommer fangen Sie beim Wuppertaler SV als U15-Trainer an, womit vertreiben Sie sich bis dahin Ihre Zeit?
Thorsten Legat: "Als Vater zweier Kinder gibt es immer etwas zu tun, zuletzt habe ich meinen Sohn auf ein Spiel mit seinem Verein Bergisch Gladbach 09 vorbereitet. Er spielt dort in der U14."
Die Arbeit als Jugendtrainer scheint Ihnen zu gefallen, was reizt Sie an dieser Tätigkeit?
Torsten Legat: "Ich liebe Kinder und befasse mich gerne mit ihnen. Kinder und Jugendliche sind leichter zu trainieren als Erwachsene. Mich reizt am Trainerjob im Jugendbereich, dass man die Kids noch entwickeln kann. Für mich ist es toll, wenn ich sehe, dass sich die Jungs aufgrund meiner Arbeit weiterentwickeln. Auf meine Aufgabe beim Wuppertaler SV freue ich mich schon jetzt, schließlich haben wir Ambitionen nach oben und wollen in die Regionalliga aufsteigen."
Dem Alter nach zu urteilen wurde Ihr Sohn in Stuttgart geboren, genau wie Ihre Tochter auch. Verbindet Sie das speziell mit der Stadt und der Region?
Thorsten Legat: "Ich bin stolz, dass meine Frau und meine beiden Kinder aus dem Schwabenland kommen. Heutzutage hört man aber bei allen drei keinen schwäbischen Dialekt mehr heraus, dafür sind wir mittlerweile einfach schon zu viel herumgekommen. Aber der Kontakt zur Familie meiner Frau ist natürlich immer noch da."
Was ist Ihnen aus der Zeit beim VfB am besten in Erinnerung geblieben?
Thorsten Legat: "Vor allem das tolle Umfeld des Vereins sowie die Mannschaft, in der ich gespielt habe. Ich würde behaupten, dass das Team um Krassimir Balakov, Giovane Elber und Fredi Bobic, den ich als Mensch und Sportdirektor sehr schätze, eines der besten Teams war, die der VfB jemals hatte. Ich habe mich damals riesig gefreut, mit solchen Spielern zusammen spielen zu dürfen."
1997 gewann Legat mit dem VfB den DFB-Pokal
Vielen Fußballfans sind Sie auch als Bremen-Spieler in Erinnerung geblieben, was war für Sie prägend in dieser Zeit?
Thorsten Legat: "Bremen war meine erste Station nach fünf Jahren Profifußball in Bochum und es waren drei Jahre mit schönen Erfolgen. Ich hatte das Glück, mit Otto Rehhagel einen super Trainer zu erleben. Wir hatten damals das beste Kollektiv, dass ich je erlebt habe. Das Meisterschaftsendspiel in Stuttgart war für mich ein absoluter Höhepunkt, als wir bei Saunatemperaturen mit 3:0 gewonnen haben und uns am Ende sogar die Fans des VfB zugejubelt haben."
Am Freitagabend kommt es zum Duell Ihrer beiden Ex-Vereine. Wer gewinnt das Spiel und macht Ihrer Meinung nach das Rennen um die Europapokalplätze?
Thorsten Legat: "Der VfB hat unter Trainer Bruno Labbadia einen Quantensprung gemacht und ist zuletzt raketenmäßig nach oben gestartet. Ich habe das Gefühl, dass Bruno Labbadia endlich richtig angekommen ist in Stuttgart. Der VfB spielt attraktiv und wirkt gefestigt. Dahingegen läuft bei Werder Bremen meiner Ansicht nach zu viel durcheinander und mit den vielen jungen Spielern fehlt die Konstanz. Ich tippe auf einen knappen 2:1-Sieg des VfB und glaube, dass sich der VfB den Europapokalplatz von Bremen nicht mehr nehmen lassen wird."