Nach gerade einmal sechs Bundesligaspielen im Trikot mit dem roten Brustring hat sich Vedad Ibisevic, im Winter von der TSG Hoffenheim nach Bad Cannstatt gewechselt, in der Startelf des VfB festgespielt. Zwei Partien Anlauf hat der bosnische Nationalspieler gebraucht, ehe er beim 5:0-Heimsieg gegen Hertha BSC zum ersten Mal für seinen neuen Verein traf. Seitdem sind vier Assists und ein weiteres Tor für den 27-Jährigen dazugekommen.
Am Dienstag nahm sich der Mittelstürmer Zeit für ein Gespräch mit www.vfb.de, um über seinen Wechsel zum VfB, das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen und die beiden bevorstehenden Spiele gegen die Roten Teufel und seinen Ex-Klub Hoffenheim zu sprechen.
VfB-Jubel: Hajnal, Ibisevic, Harnik und Okazaki
Hallo Vedad, mittlerweile bist du schon seit etwa fünf Wochen beim VfB. Wie hast du dich eingelebt und wie gefällt dir Stuttgart?
Vedad Ibisevic: "Ich habe mich sehr gut eingelebt und fühle mich rundum wohl. Die Menschen im Verein und die Fans haben es mir einfach gemacht. Noch pendele ich zwischen Bad Rappenau und Stuttgart hin und her, wenn es zu viel wird, schlafe ich im Hotel. Ich bin aber intensiv auf der Suche nach einer Wohnung und möchte so schnell wie möglich nach Stuttgart ziehen. Ich kannte Stuttgart ja auch schon aus meiner Zeit bei der TSG Hoffenheim. Ab und zu war ich auch in Stuttgart unterwegs, schon damals hat mir die Stadt sehr gut gefallen."
In den ersten beiden Spielen nach der Winterpause hatte der VfB Startschwierigkeiten, seitdem läuft es aber immer besser. Wo liegen deiner Meinung nach die Gründe für den Aufschwung?
Vedad Ibisevic: "Es ist doch ganz normal, dass es ein bisschen dauert, bis man sich aufeinander eingespielt hat, bis man erkennt, wie die Kollegen Fußball spielen und wie die anderen laufen. Unser Spiel, auch in der Offensive, fängt ganz hinten an. Wenn wir viele Tore bekommen, macht das Fußball spielen auch weniger Spaß. Außerdem sind wir in der Offensive auch auf gute Zuspiele aus der Defensive angewiesen. Es funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen."
In den vergangenen Spielen habt ihr die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander gewirbelt, wobei du als einzige Sturmspitze agiert hast. Liegt dir das System mit einem Stürmer am meisten?
Vedad Ibisevic: "In Hoffenheim haben wir genau so gespielt, also mit einer Sturmspitze und zwei Flügelstürmern, das ist vielleicht ein kleiner Vorteil für mich. Aber unsere Offensivspieler haben alle Qualität, ich versuche ihnen Räume zu verschaffen, mit ihnen Fußball zu spielen und bestimmte Abläufe einzustudieren. In der Nationalmannschaft spielen wir mit zwei Stürmern, und auch da klappt es bei mir meistens ganz gut. Es geht darum, in welchem System eine Mannschaft am besten funktioniert."
Die Nummer neun des VfB: Vedad Ibisevic
Dein erster Eindruck nach deinem Wechsel zum VfB war positiv, hat sich dieser Eindruck mittlerweile bestätigt?
Vedad Ibisevic: "Für mich hat sich seit dem Wechsel alles bestätigt und ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich fühle mich sehr wohl beim VfB, da helfen sicherlich aber auch die gewonnenen Spiele etwas nach. Es macht riesigen Spaß in der neuen Mercedes-Benz Arena zu spielen. Vor allem in den beiden letzten Heimspielen, in denen wir gut gespielt haben, waren die Fans zufrieden und haben für eine tolle Atmosphäre gesorgt. Bei den Toren war es schon ziemlich laut in der Arena."
Am Freitagabend spielt ihr gegen den Tabellenletzten aus Kaiserslautern, da erwarten die Fans natürlich auch wieder Tore und einen Sieg von euch. Was für eine Partie erwartest du?
Vedad Ibisevic: "Genau solche Spiele sind immer sehr gefährlich. In der Bundesliga kann man nie davon ausgehen, den Gegner einfach zu schlagen. Auch wenn wir gegen Freiburg am Ende deutlich gewonnen haben, war das ein schweres Spiel. Wir müssen mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen und dürfen nichts zulassen. In der Vergangenheit hat man schon oft genug gesehen, dass solche Gegner mit am gefährlichsten sind, da sie nichts zu verlieren haben."
Nach dem Heimspiel gegen den FCK steht das Auswärtsspiel in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim an. Ist diese Partie bei dir schon im Hinterkopf?
Vedad Ibisevic: "An dieses Spiel denke ich eigentlich noch nicht, da ist nächste Woche noch genug Zeit dafür. Aber natürlich wird es ein komisches Gefühl für mich sein, auf der anderen Seite zu stehen und in die Gästekabine zu gehen. Ich war vorher noch nie in der Gästekabine (lacht)."