Robin Dutt im Gespräch mit Michael Ballack

Etwas unverständlich war für viele die 3:4-Niederlage nach Verlängerung in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals beim Zweitligaaufsteiger Dynamo Dresden. Gut 60 Minuten zeigte die Werkself Fußball vom Allerfeinsten, erzielte drei schöne Tore und hatte die Partie im Griff. Doch mit dem Gegentreffer zum 1:3 in der 68. Minute nahm das Unheil seinen Lauf, die Zuschauer in Dresden witterten die Pokalsensation und die Dynamo-Spieler wuchsen über sich hinaus. Am Ende stand das bittere Aus für Bayer und die Erkenntnis, dass Leverkusen noch konstanter werden muss. Kurz darauf zeigte sich die Mannschaft des neuen Trainers Robin Dutt noch nicht erholt, als es zum ersten Spieltag der 49. Bundesligasaison nach Mainz ging und man mit 0:2 wieder nach Hause fuhr. Viel lief nicht zusammen beim hochveranlagten und mit Nationalspielern gespickten Team, das in der vergangenen Saison dank starker Leistungen verdient Vizemeister wurde.

Arturo Vidal gilt es im zentralen Mittelfeld zu ersetzen

Es braucht sicher noch etwas Zeit, bis die Spielphilosophie von Robin Dutt, der vom SC Freiburg unters Bayerkreuz wechselte, bei den Akteuren vollständig angekommen ist. Immerhin kann der neue Coach auf nahezu das Spielermaterial zurückgreifen, das zuvor erfolgreich zusammen agierte. Lediglich Arturo Vidal gilt es im zentralen Mittelfeld zu ersetzen. Der Chilene sucht sein Glück fortan bei Juventus Turin. In der Innenverteidigung muss zwar der Abgang  von Sami Hyypiä (Karriereende) verkraftet werden, jedoch absolvierte der Finne in der Saison 2010/2011 nur 21 Spiele in der Bundesliga. An seiner statt brachte Robin Dutt aus Freiburg den talentierten Verteidiger Ömer Toprak mit, der auch gleich in den ersten drei Pflichtspielen sein Können an der Seite von Stefan Reinartz zeigen durfte. Neben den beiden jungen zentralen Abwehrspielern agierten zuletzt auf der linken Seite Michal Kadlec, Torschütze zum erlösenden und späten 1:0 gegen Weder Bremen, und auf rechts Daniel Schwaab.

Andre Schürrle

In der Zentrale hat Dutt die Qual der Wahl. Aus der Sicht des schwäbischen Erfolgscoaches, der in Leonberg einen Wohnsitz hat, passen Kapitän Simon Rolfes und Michael Ballack nicht zusammen, weshalb bisher immer einer von beiden neben dem gesetzten Lars Bender begann. Gegen Werder kam Rolfes kurz vor Schluss für den ehemaligen Nationalmannschaftskapitän ins Spiel und bereitete kurz darauf den Siegtreffer vor. Verzichten müssen die Leverkusener momentan auf den verletzten Flügelspieler Tranquillo Barnetta und auf Torwart Rene Adler. Gute Karten für einen Einsatz gegen den VfB dürften der brasilianische Nationalspieler Renato Augusto sowie Sidney Sam auf der Position rechts und links im Mittelfeld haben. Ziemlich sicher ist auch das Mitwirken von Bernd Leno, den die Bayer-Verantwortlichen als Adler-Ersatz vom VfB ausgeliehen haben.

Mit einem satten Schuss das 2:1 erzielt

Im Sturm geht es Dutt ähnlich wie in der Zentrale, hier herrscht ein qualitatives Überangebot. In den letzten Spielen wechselten sich Eren Derdiyok und Stefan Kießling in der Sturmspitze ab, dahinter versuchte sich Neuzugang Andre Schürrle. Dem deutschen Nationalspieler fehlt zwar noch etwas die Bindung zum Spiel, dass er in guter Form ist, zeigte sich aber beim Länderspiel Deutschland gegen Brasilien in der Mercedes-Benz Arena, als er mit einem satten Schuss das zwischenzeitliche 2:1 für die DFB-Elf erzielte. Der Ex-Mainzer lässt wie seine Werkself-Kollegen einen klaren Aufwärtstrend erkennen.

So könnte Bayer gegen den VfB spielen:

Leno – Schwaab, Toprak, Reinartz, Kadlec – Augusto, Rolfes, Bender, Sam – Schürrle, Derdiyok