Während einige Jugendliche bei den heißen Temperaturen der vergangenen Tage im Freibad waren, kämpften die Jungs der Landesauswahl für Menschen mit mentaler Beeinträchtigung, die zum VfBfairplay Projekt für inklusive Fußball-Förderung gehört, in Saarbrücken um die Deutsche Meisterschaft. Eingeteilt in zwei Gruppen nahmen insgesamt zehn Mannschaften teil.
Und die Baden-Württemberg-Auswahl hätte nicht besser in das Turnier starten können. Im Eröffnungsspiel gegen die Gastgeber aus dem Saarland tat sich die Mannschaft von Auswahl-Trainer Fritz Quien anfangs noch schwer, doch nach dem 1:0-Führungstreffer durch Thorsten Lux spielte sich die Landesauswahl in einen Torrausch. Sieben weitere Male landete der Ball in den Maschen und so konnten die 16 Spieler sowie die sechs mitgereisten Trainer und Betreuer einen deutlichen 8:0-Auftaktsieg feiern. Doch im zweiten Spiel gegen Sachsen-Anhalt konnte das Team die Leistung nicht ganz bestätigen. Nach dem 0:1-Rückstand schlichen sich individuelle Fehler ein. Der Gegner nutzte das eiskalt aus und traf mit jedem Schuss ins baden-württembergische Tor. Am Ende hieß es 0:3.
Davon unbeeindruckt ging die Landesauswahl am Folgetag in die beiden noch ausstehenden Gruppenspiele gegen Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Gegen die Niedersachsen war das Team lange spielbestimmend. Was fehlte, war die Ruhe und das nötige Glück vor dem gegnerischen Gehäuse. In den Schlussminuten der Partie warf die Landesauswahl alles nach vorne. Das gab dem Gegner Platz zum Kontern, was Niedersachsen kurz vor dem Schlusspfiff eiskalt zum 1:0-Siegtreffer nutzte.
Trotz einer starken Vorstellung stand das Team mit leeren Händen da und hatte nur noch eine Partie, um etwas Zählbares mitzunehmen. Im letzten Gruppen gegen Schleswig-Holstein erwischte die Quien-Mannschaft einen perfekten Start und ging nach 90 Sekunden in Führung. Nach einer turbulenten ersten Hälfte ging es aber mit 2:2 in die Kabinen. Zwar ging die Landesauswahl in Durchgang zwei in Führung, jedoch musste erneut kurz vor Abpfiff der Gegentreffer hingenommen werden.
Im abschließenden Platzierungsspiel traf die Landesauswahl als Vierter der Gruppe A auf die Nachbarn aus Bayern. Gezeichnet von den Anstrengungen der letzten Tage blieb die Partie in der regulären Spielzeit ohne Tore. Im entscheidenden Elfmeterschießen behielt die baden-württembergische Auswahl die Nerven und setzte sich mit 4:2 durch. Damit beendete das Team die Deutsche Meisterschaft auf einem starken siebten Platz und blickt schon auf das kommende Jahr. Denn 2020 findet die Meisterschaft in Reutlingen statt und ist somit eine Heim-Meisterschaft für die Landesauswahl.