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VfBfairplay, 23. Oktober 2017

VfB Mitglied Daniel Voß ist ein Volltreffer

Seit 2015 unterstützt der VfB die DKMS im Kampf gegen Blutkrebs. Wie sinnvoll das ist, zeigt das Beispiel von Daniel Voß. Beim VfBfairplay Spieltag in der vergangenen Saison ließ sich der VfB Fan ganz spontan typisieren – und avancierte prompt zum möglichen Lebensretter einer an Krebs erkrankten Frau in den USA.

Welchen Einfluss jener Montagabend schon sehr bald auf sein Leben nehmen würde, hatte Daniel Voß nicht im Geringsten vermutet, als er am 24. April seinen Stift weglegt, den PC herunterfährt und seine Arbeit im Stuttgarter Finanzamt beendet. Der 25-Jährige wollte einfach nur zum Heimspiel des VfB gegen Union Berlin. Er wollte dabei sein und mitfiebern, wenn sein Lieblingsverein einen wichtigen Schritt auf dem Weg zurück in die Bundesliga machen würde. Und so begab er sich hoffnungsvoll und voller Vorfreude in Richtung Stadion. Im Grunde war es zwar noch zu früh, doch erst nach Hause nach Waiblingen zu fahren und dann wieder in den Neckarpark zu kommen, lohnte sich auch nicht mehr. Also schlenderte er ein wenig in der Nähe der Mercedes-Benz Arena umher. Er ging in den Fanshop und kaufte sich dort gleich mal das an diesem VfBfairplay Spieltag spezielle VfB Trikot. Ein Trikot, auf dem die Mercedes-Benz Bank als Partner im Kampf gegen den Blutkrebs auf ihren Schriftzug auf der Brust zugunsten der DKMS verzichtete.

Wenig später kam er zufällig am Stand der Deutschen Knochenmarkspenderdatei vorbei. „Ich hatte die DKMS zwar vom Namen her gekannt und in etwa gewusst, was sie macht, aber bis zu diesem Zeitpunkt mich nicht intensiver mit diesem Thema beschäftigt. Ich hatte mir nie Gedanken gemacht, ob ich mich mal als potenziellen Spender registrieren lasse“, sagt Daniel Voß, „als ich dann aber dort am Stand war, habe ich mir gedacht: Ich bin ja eh da, habe noch Zeit und das ist ja eine gute Aktion – also lasse ich mich typisieren.“ Seine Speichelprobe auf dem Wattestäbchen wurde zum Volltreffer.

Danach ging alles recht schnell. Keine zwei Monate später erhielt Daniel Voß die Nachricht, dass er  als möglicher Spender infrage kommt. Es folgten Bluttests und verschiedene Untersuchungen, bis am 7. August – ein Datum, das sich ihm eingebrannt hat – endgültig feststand: Er kommt als Spender infrage. „Als ich den ersten Brief von der DKMS erhalten habe, habe ich mir kurz überlegt, ob ich nun auch wirklich als Spender bereitstehe. Zu diesem Zeitpunkt stand ja die Art der Entnahme noch nicht fest, es hätte also auch zu einem Eingriff unter Vollnarkose kommen können“, blickt Daniel Voß zurück, „ich habe ein paar Erfahrungsberichte gelesen, mir ein, zwei Tage lang meine Gedanken gemacht – und dann beschlossen, dass ich spenden werde, ganz egal welche Entnahmeart es sein wird.“

"Ein schönes Gefühl jemandem geholfen zu haben"

Der seltene Eingriff unter Vollnarkose, bei dem Stammzellen aus dem Beckenknochen entnommen werden, blieb ihm erspart. Stattdessen lief alles über eine Blutentnahme ab. Und auch sonst waren für ihn die Unannehmlichkeiten vor dem Hintergrund der möglichen Auswirkung seiner Stammzellenspende verschwindend gering. Zwar bekam er leichte Kopfschmerzen, fühlte sich nach der Spende müde und im Rücken zwickte es auch ein wenig. Zwar war es ihm während der vierstündigen Spende recht langweilig, weil er seine Arme ruhig liegen lassen musste, nichts lesen und kein Smartphone bedienen konnte und stundenlang mit den immer wieder wechselnden Patienten neben ihm im Fernsehen Nachrichten anschauen musste. Doch das alles nahm Daniel Voß, der selbstverständlich im VfB Trikot spendete, gerne auf sich. „Ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Es ist ein schönes Gefühl, jemandem geholfen zu haben“, sagt er. Und dieses Gefühl ist inzwischen sogar noch schöner, seit er einige Wochen nach der Spende erfahren hat, dass die Patientin seine Stammzellen angenommen hat und nun auf dem Weg der Besserung ist.

Wem genau er geholfen hat, weiß er allerdings nicht. Zumindest vorerst nicht. Bislang kennt Daniel Voß nur die Eckdaten der Empfängerin. Er weiß nur, dass es sich um eine ältere Dame in den USA handelt und dass sie nur Stunden nach seiner Spende in Ulm die Stammzellen in den USA erhielt. Erst zwei Jahre nach der Spende bekommt Daniel Voß die Daten der Empfängerin mitgeteilt. Und das auch nur dann, wenn diese dem Ganzen zustimmt. „Mich würde es freuen, wenn sich dann die Möglichkeit ergibt, dass wir uns mal kennenlernen“, sagt er. Es würde ihn schon interessieren, wer diese Person ist, die nun im Blut seine DNA besitzt, die vielleicht sogar seine Augenfarbe angenommen hat. Und wer weiß, scherzt Daniel Voß, „vielleicht ist sie jetzt ja auch VfB Fan geworden.“