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VfB-Frauen 4. Oktober 2025

„Wir sind zuhause“

Zurückgekommen, zusammengezogen und ein gemeinsames Ziel: Im Trikot ihres Herzensvereins erfolgreichen Fußball zu spielen. Fabienne Dongus entschied sich nach zwölf Jahren bei der TSG Hoffenheim für den Schritt nach Cannstatt, Tamar kam ebenfalls in diesem Sommer von Grasshopper Club Zürich an den Neckar. Im Interview in der neuen Ausgabe der „stadion aktuell“ sprechen die Zwillingsschwestern über die „Dongis“ von früher, über Bauchgefühle und eine besondere Medaille.

Hallo Fabienne, hallo Tamar – oder lieber servus „Dongis“?

Fabienne: „Das war über lange Jahre hinweg unser Spitzname. Gemeinsam haben wir in Deckenpfronn bei Sindelfingen angefangen zu kicken, der VfB hatte damals noch keine Frauenfußballabteilung. Es gab nur ein wir. Wir waren die ‚Dongis‘. Tamar entschied sich 2018 für den Wechsel nach Italien. Wir hatten zum ersten Mal einen Vornamen und waren Tamar und Fabienne.

Ein wichtiger Schritt für euch beide?

Tamar: „Ja, auch wenn es komisch war. Es war so ein Bauchgefühl. Ich brauchte etwas Neues. Die Möglichkeit, nach Florenz zu gehen, war da. Es war die richtige Entscheidung – ‚la dolce vita‘.“

Fabienne: „Den Verein zu wechseln, war damals noch kein Thema für mich. Ich wusste, dass mein Weg mit der TSG weitergehen wird – sogar bis in die UEFA Women’s Champions League. Ich wurde A-Nationalspielerin und war ein paar Mal auf Abruf dabei. Vor meiner ersten Einwechselung gegen Australien (Anm. d. Red.: 10. April 2021) kam Alexandra Popp zu mir und sagte: ‚Fabi, du hast es dir verdient. Genieße es einfach.‘ Und das habe ich getan.“

Dabei gab es in euerer Jugend einen Moment, an dem eine von euch die Fußballschuhe eigentlich schon an den Nagel hängen wollte. Wie kam es dazu?

Tamar: „Ja! (lacht) Wir haben damals noch bei den Jungs gespielt. Das Lauftraining war mir zu anstrengend und ich habe zunächst aufgehört. Fabienne kam eines Tages mit einer Medaille nach Hause. Ich war total traurig, da ich sie unbedingt haben wollte. So habe ich wieder angefangen. Ohne diese Medaille wäre ich keine Fußballerin geworden.“

Wie verlief der Start für euch in Cannstatt?

Tamar: „Es war eher ein ‚Heimkommen‘, kein ‚Ankommen‘. Das erste Testspiel war direkt gegen meinen Ex-Verein Grasshopper Club Zürich. Ich hatte die komplette Partie über Gänsehaut.“

Fabienne: „Mir ging es ähnlich. Schon als ich das VfB-Trikot bei der Vertragsunterschrift gesehen habe, war es etwas ganz besonderes für mich. Gänsehaut pur!“