
Die Aufgabe, für einen solchen Traditionsverein wie den VfB Stuttgart zu arbeiten, reizt mich total. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, den Verein in den deutschen Top-Ligen im Frauenfußball zu etablieren.
Herzlich willkommen beim VfB, Sascha. Dein Weg führt von der Frauen-Bundesliga in die Oberliga Baden-Württemberg. Was hat dich zu deiner Entscheidung bewegt?
Sascha Glass: „Ich bin ein sehr ehrgeiziger Typ und die Aufgabe, für einen solchen Traditionsverein wie den VfB Stuttgart zu arbeiten, reizt mich total. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, den Verein in den deutschen Top-Ligen im Frauenfußball zu etablieren. Beim 1. FC Köln hatte ich zu Alexander Wehrle bereits einen sehr guten Draht. In unseren Gesprächen beim VfB, zusammen mit Claus Vogt und Rainer Adrion, habe ich gemerkt, dass bei ihnen und im gesamten Club sehr viel Ehrgeiz beim Thema Frauenfußball dahintersteckt. Das war und ist für mich ausschlaggebend. Wir wollen dieses Jahr aufsteigen und irgendwann Bundesliga-Fußball spielen. Dafür bin ich gekommen.“
Wird es eine große Umstellung für dich sein, nicht mehr selbst als Coach an der Seitenlinie zu stehen?
Sascha Glass: „Ich werde es zu Beginn sicherlich etwas vermissen, aber auch beim VfB werde ich eng mit dem Trainerteam und der Mannschaft zusammenarbeiten. Im Bereich Kaderplanung, Scouting oder der Nachwuchskoordination beispielsweise werden sich auch viele Aufgaben mit meinen bisherigen überschneiden.“
Durch deine Stationen beim 1. FFC Frankfurt, VfL Wolfsburg, SC Sand und 1. FC Köln bist du im Mädchen- und Frauenfußball stark vernetzt. Inwiefern wird der VfB davon profitieren können?
Sascha Glass: „Mit Heiko Gerber und Lisa Lang sind wir insgesamt schon sehr gut aufgestellt. Sie sind zudem regional vernetzt, sodass wir alle voneinander profitieren werden. Ich kann an der Stelle meine nationale und internationale Erfahrung einbringen – aber auch meine Kenntnisse im Nachwuchsbereich. Wir möchten eigene Spielerinnen individuell ausbilden und das wird in der Jugend auch im Vordergrund stehen.“
Wie hast du die erste VfB-Oberliga-Saison verfolgt?
Sascha Glass: „Ich habe mir beispielsweise das Topspiel auswärts beim TSV Neuenstein angeschaut. Das Zuschauerinteresse war groß und man hat gesehen, welche Wucht in der Region bereits in der Oberliga dahintersteckt. Wenn wir in der nächsten Saison erfolgreichen Fußball spielen, wovon ich überzeugt bin, werden wir auch weiter Zuschauer anlocken und die Region für den Frauenfußball begeistern können. Baden-Württemberg hat in dem Bereich großes Potenzial, viele talentierte Fußballerinnen kommen aus der Region.“
Welche Chancen und Möglichkeiten aber auch Risiken siehst du?
Sascha Glass: „Heiko und Lisa haben einen sehr guten Einblick in den Verein und auch vom Staff her sind wir sehr gut aufgestellt. Wir sind jedoch noch am Anfang und sehr froh, dass wir die Spiel- und Trainingsstätte in Obertürkheim haben. Auf Dauer auf Kunstrasen zu spielen, ist im Hinblick auf Verletzungen nicht optimal. Mittelfristig wäre es daher wichtig, auch auf Rasen ausweichen zu können.”
Mit deiner fünfjährigen Vertragslaufzeit planst du beim VfB langfristig. Wie lauten deine Ziele?
Sascha Glass: „Kurzfristig möchten wir aus der Oberliga rauskommen – bei allem Respekt für unsere Gegner. Ich glaube dennoch, dass es schwierig wird, denn jeder möchte gegen den VfB gewinnen. Extrem wichtig ist dann, dass wir uns künftig unter den Top-3-Ligen bewegen. Dadurch steigt natürlich dann auch das Interesse für potenzielle neue Spielerinnen oder weitere Sponsoren. Langfristig ist unser Ziel, uns in der Bundesliga zu etablieren. Das ist nicht einfach, keine Frage! Man bekommt nichts geschenkt.“
Wie lautet der Sommerfahrplan?
Sascha Glass: „Am 12. Juli starten wir in unsere achtwöchige Vorbereitung. Es ist ein kleines Trainingslager dabei und ein paar Testspiele gegen interessante Gegner. Das zeigt auch den Ehrgeiz unseres Trainerteams, möglichst früh starten zu wollen, um das große Ziel zu verwirklichen.“
