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Profis, 24. April 2025

„Es ist eine Riesenchance“

Stilsicher, wissbegierig, familiär – Leonidas Stergiou fühlt sich wohl in Stuttgart. Im Interview am Schloss Solitude für die neue Ausgabe der „stadion aktuell“ spricht der Schweizer Nationalspieler über seine filigranen VfB Tore, sein letztes Buch und den perfekten Kaffee im Cannstatter „Calle’s“. Jetzt E-Paper lesen.

Hallo Leonidas, Glückwunsch zum ersten Saisontor. Gegen Werder Bremen hast du in Stürmermanier spekuliert und getroffen. Wie war das für dich?
Leonidas: „Dankeschön. (schmunzelt) Es war extrem schön, mal wieder zu treffen. Am Anfang war ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht Abseits war. Deswegen habe ich mich in dem Moment noch nicht gefreut. Zum Glück war es keines. Ich war nach dem Sprint aber sowieso zu sehr außer Puste, um jubeln zu können. (lacht) Wir wollten den Gegner mit tiefen Läufen immer wieder beschäftigen. In dieser Szene hatte es sich gut ergeben. Ein schönes Gefühl, aber leider hat der Treffer keine große Wirkung auf das Ergebnis gehabt.“

Es war dein zweiter Treffer für den VfB. Dein erstes Tor, der „Lupfer“ gegen Manuel Neuer, war ähnlich filigran. Sind solche Treffer mit Stil dein Ding?
Leonidas: „Nein. (lacht) Ich glaube nicht. So viele Tore schieße ich nicht – auch nicht im Training. Das passiert eher instinktiv. Die beiden Treffer haben sich von der Art und Weise so ergeben. Persönlich bin ich glücklich darüber.“

Du bist ein wissbegieriger Typ. Was ist auf deiner Stuttgarter Sightseeing-Liste in deinen zwei Jahren dazugekommen?
Leonidas: „Ich war zuletzt in der Staatsgalerie Stuttgart und habe mir die Werke der Künstler angeschaut. Es war mein erster Galeriebesuch, davor habe ich mich eher über die Geschichte und Hintergründe der Stadt Stuttgart informiert. Ich fand es total spannend, wie viele unterschiedliche Kunstarten es gibt.“

Diesmal sind wir am Schloss Solitude. Warst du schon mal hier?
Leonidas: „Nein, noch nie. Aber ich habe schon oft Bilder davon gesehen. Es gefällt mir richtig gut hier.“

Kurze Zwischenfrage: In wie vielen Sprachen könnten wir das Interview eigentlich führen?
Leonidas: „Mein Vater kommt aus Griechenland, meine Mutter aus Serbien. Ich spreche fließend Schweizerdeutsch und Hochdeutsch, danach kommt Griechisch. Nicht fließend, aber ich verstehe alles und bin weiterhin am Lernen – das Alphabet und die Schriftweise sind anders. Serbisch verstehe ich gut, kann ich jedoch selbst nicht sprechen. Zuhause unterhalten wir uns auf Schweizerdeutsch.“

Wann war deine Familie zuletzt bei einem Spiel von dir?
Leonidas: „Meine Eltern sind bei jedem Heimspiel dabei. Wenn meine beiden großen Schwestern Zeit haben, kommen sie auch mit. Ostern haben wir gemeinsam bei mir in Stuttgart verbracht. Die Nähe zur Heimat ist ein Luxus. Ich bekomme oft Besuch und bin selten alleine.“

Der VfB hat eine große Reichweite – es gibt auch viele VfB Fans in der Schweiz. Das ist wirklich bemerkenswert.

Was schätzt du an unseren VfB Fans?
Leonidas: „Ich habe zwar keinen direkten Vergleich mit einem anderen deutschen Verein, aber ich weiß, dass es hier beim VfB besonders ist. Unsere Fans haben ein gutes Gespür für die Situation. Man wird in Stuttgart immer respektvoll behandelt. Ich finde Stuttgart als Stadt, als Region echt cool und sehr familiär, obwohl es ein großer Verein ist. Der VfB hat eine große Reichweite – es gibt auch viele VfB Fans in der Schweiz. Das ist wirklich bemerkenswert.“

Durch deine Rückenverletzung zu Saisonbeginn war es keine einfache Spielzeit für dich. Wie hast du es in dieser Zeit geschafft, den Kopf oben zu behalten?
Leonidas: „Rückblickend war es für mich gar nicht so schwer. Hadern bringt nichts. Seit dem ersten Tag wollte ich alle möglichen Maßnahmen treffen, um so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren. Ich habe einen Performance-Coach, der mir auch in der Reha geholfen hat. Wir haben ein Ziel definiert und darauf lag der komplette Fokus. Ich habe viel in der VfB Reha-Welt gearbeitet. Nachdem ich ins Training mit Martin (Anm. d. Red.: Franz, VfB Athletiktrainer) eingestiegen bin, war ich wieder bei der Mannschaft.“

An Spieltag elf hast du dich mit einem Assist auf Chris Führich zurückgemeldet. Ein gutes Comeback?
Leonidas: „Ich fand es sehr schön, dass ich nach der langen Zeit gegen Bochum direkt die Chance vom Trainer bekommen habe, von Anfang an zu spielen. Die Vorlage auf Chris war dann das i-Tüpfelchen.“

Es folgte ein letzter Rückschlag in Kiel. In der 52. Spielminute hast du nach einem Foulspiel die Rote Karte bekommen. Dein erster Platzverweis. Was ging dir durch den Kopf?
Leonidas: „Ich musste es akzeptieren. In der Vergangenheit habe ich auch nicht viele Gelbe Karten bekommen (Anm. d. Red.: 13 Gelbe Karten in 198 Pflichtspielen). In diesem Fall war es ein blöder individueller Fehler und anschließend eine Notbremse.“

Kleiner Exkurs: Wie läuft’s mit deiner Kaffeemaschine, die du dir zugelegt hast
Leonidas: „(lacht) Mittlerweile bin ich Barista. Ich muss nichts mehr abmessen, das geht alles per Augenmaß.“

Wer macht den besten Kaffee im Team?
Leonidas: „Calle ist unser Barista-König. Wir haben die Kaffee-Ecke bei uns in der Kabine nach ihm benannt. Wir gehen also nach dem Training häufig ins ‚Calle’s‘.“

Wie sieht der perfekte Kaffee im „Calle’s“ aus?
Leonidas: „Der perfekte Kaffee für mich ist ein single Espresso, der nicht zu wässrig ist, sondern schön cremig. Er darf ruhig ein bisschen stärker sein. Ich war zwar noch nie in Italien, aber ich stelle mir vor, dass dort ein Espresso genau so schmeckt.“

Welches war dein letztes Buch, das du gelesen hast?
Leonidas: „Der kleine Prinz. Ich habe es geschenkt bekommen. Mit einer schönen versteckten Botschaft. Aktuell bin ich auf der Suche nach einem neuen Buch.“

Es ist eine Riesenchance. Wir wollen mit dem VfB diesen Titel holen. Jetzt ist aber noch nicht der Zeitpunkt, um sich darauf zu fokussieren.

Zurück zum Sportlichen – freust du dich auf das DFB-Pokal-Finale?
Leonidas: „Extrem. Es ist eine Riesenchance. Wir wollen mit dem VfB diesen Titel holen. Jetzt ist aber noch nicht der Zeitpunkt, um sich darauf zu fokussieren. Es ist zu früh, wir haben noch vier wichtige Bundesligaspiele vor uns.“

Am Freitagabend empfangen wir den 1. FC Heidenheim. Wie gehen wir die Partie an?
Leonidas: „Uns erwartet eine Mannschaft, die intensiv spielt. Trotzdem liegt es an uns, wir haben es selbst in der Hand und müssen uns noch mehr auf unser Spiel konzentrieren. Mehr auf Details achten, Führungen über die Zeit bringen, Geduldig bleiben – darauf kommt es an.“

Jetzt komplettes Interview in der neuen Ausgabe der „stadion aktuell“ weiterlesen.

stadion aktuell | 31. Spieltag | Saison 2024/2025

Wer in den 64 Seiten des Stadionmagazins blättern und sich damit optimal auf das Heimspiel am Freitag, 25. April, 20.30 Uhr, gegen den 1. FC Heidenheim einstimmen möchte, kann ab sofort das E-Paper kostenfrei lesen oder sich die „stadion aktuell“ in der VfB-Magazine-App anschauen. Wie immer liegt die gedruckte Version der „stadion aktuell“ am Spieltag im Umgriff der MHP Arena aus.

Weitere Themen sind:

  • Leonidas Stergiou INSIDE: Zahlen, Daten sowie ein Blick ins persönliche Fotoalbum
  • Zu Gast am Freitag: 1. FC Heidenheim
  • Nachhaltigkeitsspieltag: Doppelte Belohnung für umweltfreundliche Anreise
  • Poster: Leonidas Stergiou
  • News von unseren Jungen Wilden und VfB Frauen
  • VfB-Stiftung: VfB-Erde – aus Geschichte Zukunft machen
  • Historie: „Zähe Angelegenheit“ (17. April 1954 | erstes DFB-Pokalfinale der Vereinsgeschichte)

Hier geht es zur Ausgabe.

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