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Profis, 30. Januar 2025

Eine wundervolle Reise

Von Madrid über Turin bis Paris. Der VfB und seine Fans haben sich in Europa zurückgemeldet. Nach dem Aus in der UEFA Champions League locken neue Ziele. Eine Aufarbeitung in drei Akten.

Immer wieder blieben die Blicke an der Stadionleinwand kleben. Minute 85, 86, 87. Gleich würde Schiedsrichter Davide Massa aus Italien seine Pfeife nehmen und das Spiel zwischen dem VfB und Paris Saint-Germain (1:4) offiziell beenden. In diesem Augenblick, die Sterne der UEFA Champions League überall in der MHP Arena noch sichtbar, stimmte die Cannstatter Kurve ihr Lied an und sang voller Hingabe, dass es auf die Reise gehe. Das Stadion war ein letztes Mal ‚angezündet‘. Kinder hielten ihren weiß-roten Schal hoch, Erwachsene zerrten nochmal den Reißverschluss ihrer dicken Winterjacke auf, damit das Trikot mit dem Brustring zum Vorschein kommt. Stuttgart international! Es war so besonders, so schön – und es ist seit Mittwochabend, 22.54 Uhr, vorerst vorbei.

Akt eins, das Spiel: Gesehen, was die Weltspitze ist

Der französische Rekordmeister startet im Stile eines Champions. Bradley Barcola erzielt nach sechs Minuten das 0:1, Ousmane Dembele legt wenig später den zweiten Treffer nach. Eine Hypothek, die der VfB gegen ein sehr gut aufgelegtes PSG nicht mehr aufholen kann. „Wir waren auf die Wucht und Entschlossenheit des Gegners vorbereitet, trotzdem waren wir beim Einstieg ins Spiel zu passiv“, analysiert Fabian Wohlgemuth. Der Vorstand Sport zollt den Parisern entsprechend Respekt für ihre Leistung: „Die Qualität von PSG muss man neidlos anerkennen.“

Cheftrainer Sebastian Hoeneß sieht das ähnlich. „Es war die Kombination aus einem ‚Horrorspielverlauf‘ mit frühem Rückstand und einer absolut starken französischen Mannschaft“, sagt er. Man habe heute gesehen, was die Weltspitze sei. Der VfB, der noch vor 19 Monaten erst in der Relegation den Bundesliga-Klassenerhalt schaffte, lernt plötzlich von Europas Fußballelite. Womit wir bei der Reise sind.

Akt zwei, die Reise: Getragen von Stolz

Madrid, 17. September 2024, im „Bernabéu“ spielen die Jungs aus Cannstatt gegen Real eine famose erste Halbzeit, unterliegen letztlich 1:3. Trotzdem: Der VfB meldet sich auf Europas Fußballbühne zurück – und schafft am 22. Oktober 2024 bei Juventus Turin (1:0) seinen ersten Sieg in der „Königsklasse“ seit rund 14 Jahren. Die Fans reisen in Weiß und Rot und mit purem Stolz durch Europa. Sie verwandeln die UEFA Champions League-Abende in der MHP Arena in magische Nächte. Zusammen gelingt am 11. Dezember 2024 der sehnsüchtig erträumte Heimsieg, 5:1 gegen Bern. Am Ende heißt es in der Tabelle: zehn Punkte, Rang 26. Ein Pünktchen fehlt, um unter den ersten 24 Teams zu sein, die sich für die nächste Runde qualifizieren.

UEFA Champions League 2024/2025

„Die Chance war da, noch mehr zu erreichen“, sagt Fabian Wohlgemuth und „trotzdem kann man der Mannschaft gar nicht viel vorwerfen.“ Daher weitet auch Sebastian Hoeneß seinen Blick und schaut bereits auf das, was bleibt: „Ich möchte meiner Mannschaft am Ende dieser Reise durch die Champions League ein Lob aussprechen, wie sie sich insgesamt in diesem Wettbewerb präsentiert hat“, sagt er: „Wir haben ein junges Team, das auf allerhöchstem Niveau viel Erfahrung hinzugewonnen hat. Das wird uns auf dem weiteren Entwicklungsweg helfen.“ Der Blick geht nach vorne.

Akt drei, die Zukunft: Fokus auf Bundesliga und DFB-Pokal

Gefühlt reiht sich seit September 2024 eine ‚Englische Woche‘ an die nächste. Viel Arbeit für den Club, hohe Belastung für das Team. Doch gemeinsam wächst der VfB daran, entwickelt sich als Organisation und auf dem Rasen weiter. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: In der Bundesliga als derzeitiger Tabellenvierter richtig gut dabei, im DFB-Pokal folgt mit dem Viertelfinale am Dienstag, 4. Februar, gegen Augsburg bereits das nächste Highlight-Spiel. Aus Enttäuschung wird Entschlossenheit.

„Wir sind stolz, dass wir diese Erfahrung in der Champions League machen durften“, sagt Maximilian Mittelstädt: „Jetzt geht es darum, in der Bundesliga und im DFB-Pokal so viel zu investieren wie nur möglich.“ Fabian Bredlow, der den erkälteten Alexander Nübel vertrat und somit zu seinem Debüt in der „Königsklasse“ kam, sagt: „Wir sind in beiden Wettbewerben richtig gut positioniert.“ Daher appelliert auch Josha Vagnoman daran, die Partie gegen PSG abzuhaken: „Unsere Aufgabe ist es jetzt, nicht lange zu trauern, sondern die gute Ausgangslage in Bundesliga und Pokal zu nutzen.“

Die Reise durch die UEFA Champions League 2024/2025 ist für den VfB beendet, aber der Weg des Clubs und des Teams geht weiter. Wird weiterhin gut gearbeitet, kommt der nächste Ausflug ganz bestimmt.

Die nächsten Spiele:

Für den VfB geht es in der Bundesliga weiter. Am Samstag, 1. Februar, 15.30 Uhr, empfängt das Team von Cheftrainer Sebastian Hoeneß im Rahmen des 20. Spieltages die Gäste von Borussia Mönchengladbach. Nur drei Tage später, am Dienstag, 4. Februar, 20.45 Uhr, treten die Jungs aus Cannstatt im DFB-Pokal-Viertelfinale an und treffen in der heimischen MHP Arena auf den FC Augsburg.

Für das DFB-Pokal-Spiel am Dienstag sind aktuell noch Tickets im freien Verkauf verfügbar.