Es läuft die erste Minute der Nachspielzeit im vorletzten VfB-Auswärtsspiel der Saison 2016/2017 beim 1. FC Nürnberg. Ein weiter Ball auf den langen Pfosten findet zunächst Daniel Ginczek und über Simon Terodde gelangt dieser zum in den Strafraum eilenden Florian Klein. Die trockene Direktabnahme des Österreichers landet aus sechs Metern im Netz - die Führung für den VfB! Für die rund 15.000 Weiß-Roten auf den Rängen gibt es kein Halten mehr. Der Treffer krönt die Aufholjagd des VfB im zweiten Durchgang und gibt die Richtung für die folgenden Wochen vor. Drei Spieltage nach dem Sieg in Nürnberg steigt der VfB als Zweitligameister wieder in die Bundesliga auf.
Die Jungs aus Cannstatt waren als Tabellenführer mit breiter Brust nach Nürnberg gereist und hatten in der Vorwoche Verfolger Union Berlin mit 3:1 besiegt. Dennoch erwischt der VfB einen denkbar schlechten Start in die Partie des 31. Spieltags. Nach 25 Minuten erzielt Hanno Behrens zunächst das 1:0 für den 1. FC Nürnberg, nur acht Minuten später erhöht Cedric Teuchert für die Hausherren und schickt den VfB mit einem 0:2 in die Kabine.
Der VfB sollte im zweiten Durchgang aber erneut die Kämpferqualitäten unter Beweis stellen, die ihn schon in den Vorwochen ausgezeichnet hatten. Bereits in den April-Spielen gegen Dresden (3:3 nach 0:3), bei 1860 München (1:1 nach 0:1) und in Bielefeld (3:2 nach 0:1) hatte die VfB-Elf in den Schlussminuten wichtige Punkte errungen. In Nürnberg dauert es nach dem Wiederanpfiff der Partie nur wenige Minuten, ehe der 0:2-Rückstand aufgeholt war. Zunächst trifft Simon Terodde per Foulelfmeter (47.), drei Minuten später findet ein Kopfball Daniel Ginczeks den Weg ins Netz (50.).
Ein Selbstläufer wurde das Auswärtsspiel beim zu diesem Zeitpunkt neuntplatzierten „Clubb“ für den VfB nach dem Ausgleich aber nicht. Wie schon zu Beginn der Partie entwickelt sich ein offenes Spiel in beide Richtungen, das der Kicker im Anschluss als „rassige, tempo- und abwechslungsreiche Begegnung auf technisch ansprechendem Niveau“ beschrieb und mit der Note 1,0 bewertete. Dennoch ist es trotz des Dagegenhaltens der Gastgeber am Ende der VfB, der das letzte Wort haben sollte und das Comeback perfekt macht. Für Florian Klein, der den VfB nach dem Aufstieg in Richtung seiner letzten Karrierestation bei Austria Wien verließ, ist der Treffer in Nürnberg das wichtigste seiner insgesamt vier Tore im VfB-Trikot.
Eine denkwürdige Reise nach Nürnberg wollen die Jungs im Brustringtrikot den mitreisenden Fans auch in dieser Woche bescheren, an deren Ende der Einzug ins Halbfinale und der Auftakt für einen erfolgreichen April stehen soll.