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Profis, 14. Februar 2021

„Wir haben es insgesamt sehr gut gemacht“

Das Spielgeschehen und die gezeigte Leistung beim 1:1 gegen Hertha BSC verdeutlichen die positive Entwicklung der Mannschaft von VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo seit Saisonbeginn.

Der Blick auf die Tabelle verleitet mitunter zu einer vorschnellen Einschätzung. Im Heimspiel gegen Hertha BSC traf der VfB als Tabellenzehnter auf den Tabellen-15. Allein deswegen den Gegner als ein vermeintlich einfach zu besiegendes Team anzusehen, wäre jedoch zur kurz gesprungen – was sich am Samstagnachmittag in der Mercedes-Benz Arena deutlich zeigen sollte. „Hertha BSC war ein viel besserer Gegner, als es der Tabellenstand aussagt“, sagt VfB Sportdirektor Sven Mislintat. Für ihn keineswegs eine überraschende Erkenntnis. Den schon der Vergleich der beiden Startformationen spricht für sich. So verfügten die Spieler in der Startelf der Hertha über die Erfahrung von 908 Bundesligaspielen. Zudem gehörten ihr nur drei Spieler an, die vor dieser Saison noch kein Bundesligaspiel bestritten hatten: Omar Alderete, Lucas Tousart und Matteo Guendouzi, wobei Lucas Tousart bereits 114 Partien in Frankreichs Ligue 1 für Olympique Lyon und Matteo Guendouzi beim FC Arsenal 57 Premier-League-Spiele absolvierte. Zum Vergleich: Die Spieler, die beim Anpfiff für den VfB auf dem Platz standen, brachten es auf 353 Bundesligaspiele. Gleich sechs von ihnen – Konstantinos Mavropanos, Atakan Karazor, Wataru Endo, Silas Wamangituka, Philipp Förster und Sasa Kalajdzic – spielen in dieser Saison erstmals in der Bundesliga. Dabei ist die Erfahrung nicht das einzige, das Hertha BSC auszeichnet. „Hertha hat ganz viel Qualität in der Mannschaft“, sagt Sven Mislintat, „zum Beispiel im zentralen Mittelfeld mit Santiago Ascacibar und Matteo Guendouzi. Und dann können sie durch Spieler wie Sami Khedira oder Nemanja Radonjic auch noch einmal viel Qualität einwechseln.“

Vor diesem Hintergrund wiegt bei der Bewertung des 1:1 für den Sportdirektor die über weite Strecken der Partie gezeigte, sehr gute Leistung der jungen VfB Mannschaft weitaus schwerer, als die eine oder andere verpasste Chance, durch die der VfB bis zur Pause deutlicher als 1:0 hätte führen können. Erst recht, weil in Marc Oliver Kempf, der krankheitsbedingt ausfiel, ein „absoluter Stammspieler“ (Sven Mislintat) in der Verteidigung fehlte und zudem auch der routinierte Kapitän Gonzalo Castro nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel diesmal noch nicht wieder einsatzbereit war. „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit, ein sehr, sehr gutes Spiel gezeigt. Wir haben in der Defensive nichts zugelassen und in der Offensive sehr gute Aktionen gezeigt“, sagt er, „in der zweiten Halbzeit haben wir zwar nicht mehr so gut gespielt wie in der ersten, trotzdem aber weiterhin das Meiste weggehalten vom Tor. Bis zum 1:1 haben wir gerade in der Defensive ein sehr gutes Spiel gemacht.“ In der 82. Minute nutzte die Hertha dann jedoch „eine von zwei Situationen in 90 Minuten, in der wir nicht so super wie sonst verteidigt haben“, eiskalt zum Ausgleichstreffer aus. „Ein zweites Tor von uns hätte uns sicher geholfen, weil dieses dann einen Fehler verzeihen lässt“, sagt Sven Mislintat. So aber stand am Ende das Unentschieden statt eines Heimsiegs. „Wir haben es in diesem Spiel insgesamt sehr gut gemacht, haben uns dafür aber leider nicht belohnt“, resümiert er, „wir haben aber nun einen Punkt mehr auf dem Konto und ein Team auf Distanz gehalten, das darum kämpft, nicht auf den Relegationsplatz zu kommen. Daher war es ein wichtiger Punkt.“

Und es war ein Spiel, das beim Vergleich mit dem Hinspiel trotz der Resultate deutlich die positive Entwicklung der jungen Mannschaft von VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo zeigte. „Wir haben das Hinspiel in Berlin zwar 2:0 gewonnen, aber in dieser Partie lange nicht so kontrolliert gespielt wie jetzt im Rückspiel“, verdeutlicht Sven Mislintat, „allein daran sieht man die Entwicklung.“ Auch der Blick ausschließlich auf Ergebnisse verleitet zu einer vorschnellen Einschätzung.