Beim Auswärtsspiel am Samstag (15:30 Uhr) in Frankfurt trifft die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo auf ein Team „in Topverfassung“ – der jüngsten Niederlage der Eintracht in Bremen zum Trotz. Denn die Hanseaten fügten den Hessen am vergangenen Freitag als letztem Bundesligisten die erste Niederlage des Jahres zu und beendeten die zuvor längste Erfolgsserie der Liga von elf ungeschlagenen Spielen (neun Siege, zwei Unentschieden).
Entsprechend erwartet Pellegrino Matarazzo einen Gegner, der „viel Power hat, gut presst, sehr mutig und variabel spielt. Die Niederlage zuletzt in Bremen wird für sie nur noch mehr Motivation sein, um direkt wieder in die Erfolgsspur zu kommen“, ist sich der VfB Cheftrainer sicher.
Gerade vor den Frankfurter Offensivqualitäten ist der VfB gewarnt. Gegen den drittbesten Angriff der Liga um André Silva (19 Tore), Filip Kostic (neun Assists) und Daichi Kamada (acht Assists) „brauchen wir eine gute Struktur, Kompaktheit und ein sehr gut getimtes Pressing, sodass die Abstände stimmen. Wir haben Verteidiger mit der nötigen Robustheit und Handlungsschnelligkeit, um etwa André Silva, der in guter Verfassung ist, zu stoppen“, sagt Pellegrino Matarazzo über seine Defensive, die zuletzt in drei Spielen nur zwei Gegentore zuließ.
Und nicht zuletzt hat der VfB mit Gregor Kobel einen verlässlichen Rückhalt, der in bestechender Form ist und sich dank seiner Paraden wie zwei gehaltener Elfmeter Hoffnungen auf einen Platz im Schweizer EM-Kader machen kann. „Gregor ist ein extrem ehrgeiziger Athlet. Er ist sehr weit, auch was die Kraft und Schnelligkeit angeht. Er ist ein Monster im Tor und kann die Mannschaft von hinten heraus motivieren. Daher sind wir sehr froh, ihn im Team zu haben. Ich freue mich, dass meine Spieler die Schritte gemacht und sich dadurch in den Fokus gespielt haben. Das spricht für unsere Entwicklung“, so der VfB Cheftrainer mit einem Sonderlob für seinen Schlussmann, der besonders an den Siegen gegen Köln und Schalke entscheidenden Anteil hatte.
Joker bringen wichtige Impulse und „gute Energie ins Spiel“
Und auch in Sachen Offensive muss sich die Mannschaft mit dem Brustring nicht verstecken und steht der Eintracht nahezu in nichts nach. Schließlich stellt der VfB hinter München (67), Dortmund (48) und dem kommenden Gegner Frankfurt (46) mit 44 Treffern den viertbesten Angriff der Liga. „Manchmal gilt: Angriff ist die beste Verteidigung – auch wenn wir nicht immer hochpressen können. Es wird auch Phasen geben, in denen sie uns hinten reindrücken. Dann müssen wir aktiv bleiben“, fordert Pellegrino Matarazzo in gewohnter Manier einen mutigen Auftritt von seiner jungen Mannschaft.
Dabei hat der 43-Jährige gerade hinsichtlich der unterschiedlichen Halbzeiten beim 2:2 in der Hinrunde gegen Frankfurt auch die nötige Balance im Blick: „Wir hatten zuletzt ein paar Schwankungen im Spiel. Damit sind wir kein Einzelfall, sondern treffen auch auf Gegner, die mal weniger und mal mehr aufdrehen und den Druck verschärfen. Wir haben in den letzten Wochen extrem viel investiert, sodass bei dem einen oder anderen womöglich auch ein wenig Frische fehlt. Man hat gesehen, dass auch die Spieler, die von der Bank kommen, eine sehr gute Energie in unser Spiel bringen“, zeigt sich der Trainer mit der Breite seines Kaders zufrieden. Mit den Ligabestwerten von elf Jokertoren und 14 Treffern in der Schlussviertelstunde bringt Pellegrino Matarazzo immer wieder wichtige Impulse von der Bank.
Dabei wird der VfB am Samstag aller Voraussicht nach auf drei Offensivakteure weiterhin verzichten müssen: Bei Nicolas Gonzalez, mit sechs Saisontoren der drittbeste Torjäger des VfB, ist nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel zwar „alles nach Plan gelaufen, wir können aber noch nicht genau sagen, wann er ins Mannschaftstraining zurückkehrt.“ Für Erik Thommy (Probleme in der Hüftbeuge) und Lilian Egloff (Knochenödem) „läuft es ebenfalls in die richtige Richtung“ – ein Einsatz gegen die Eintracht am Samstag käme jedoch zu früh.