Im Heimspiel am Sonntag (18:00 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim trifft die Nummer eins des VfB auf die Mannschaft, für die der 23-Jährige vor zweieinhalb Jahren sein erstes Bundesligaspiel bestritt. In der darauffolgenden Woche könnte sich der Schweizer Hoffnungen machen, um möglicherweise erstmals für die A-Nationalmannschaft der Eidgenossen zur WM-Qualifikation gegen Bulgarien und Litauen nominiert zu werden.
Denn wie die Mannschaft mit dem Brustring ist insbesondere auch ihr Schlussmann in bestechender Form. Nach 24 Spieltagen ist Gregor Kobel einer von ligaweit zehn Profis, die in dieser Bundesligasaison noch keine Minute verpasst haben. Dabei hat der VfB Keeper so viele Torschüsse gehalten (84) wie sonst nur drei seiner Torhüterkollegen. Mit seinen Paraden sowie bereits zwei gehaltenen Elfmetern in diesem Jahr hat der 23-Jährige entscheidenden Anteil daran, dass sich die Defensive des VfB immer stabiler präsentiert und zuletzt nur noch drei Gegentore in vier Spielen zuließ.
Gegen seinen ersten Klub im deutschen Profifußball sowie den einen oder anderen ehemaligen Teamkollegen wird der gebürtige Züricher am Sonntag besonders motiviert sein, seine Topform erneut unter Beweis zu stellen und seine persönliche Erfolgsserie fortzusetzen, wie der 23-Jährige im Interview mit VfB TV deutlich macht:
„Ich bin mit 16 zu Hoffenheim gewechselt und dort ein Stück weit erwachsen geworden. Ich habe noch Kontakt zu einigen Spielern, sodass sicher noch die eine oder andere Nachricht ausgetauscht wird. Mit Stefan Posch etwa habe ich schon in der Jugend zusammengespielt, jetzt stehen wir uns in der Bundesliga gegenüber. Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes, worauf ich mich freue. Das motiviert einen umso mehr, sodass man noch dringender die drei Punkte möchte.“ Für einen zusätzlichen Motivationsschub könnte darüber hinaus auch ein Blick auf die Tabelle sorgen. Denn die beiden baden-württembergischen Nachbarn trennen nicht nur auf der Landkarte nur rund 55 Kilometer, sondern auch auf dem Bundesliga-Tableau nur jene drei Punkte, um die es am Sonntagabend in der Mercedes-Benz Arena geht.
„In der Liga ist es sowieso relativ eng, da kann es schnell nach oben oder nach unten gehen. Wir haben gute Spiele hinter uns und die Stimmung ist schon die ganze Saison gut. Das ist auch ein wichtiger Faktor, um am Wochenende eine gute Leistung liefern zu können“, erklärt Gregor Kobel die „gesunde Mischung zwischen Kampf und Siegeswillen auf der einen und Lockerheit und Spaß auf der anderen Seite“. Davon profitiert nicht nur die Mannschaft mit dem Brustring, sondern auch deren Nummer eins, für die jedoch die in zehn Tagen beginnende Länderspielphase noch ganz weit weg ist: „Für mich zählt immer nur das nächste Spiel. Ich fokussiere mich zu einhundert Prozent auf den VfB. Wenn ich hier meine Leistung bringe, dann kann ich mich damit auch für die Nationalmannschaft empfehlen. Das wäre dann eher ein Bonus für mich“, macht sich der 23-jährige Schweizer über die Nationalmannschaftsnominierungen Ende kommender Woche noch keinerlei Gedanken.