Auch wenn es beim Tabellenfünften der Bundesliga nach packenden 94 Minuten nicht zum Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals reichen sollte, konnte Pellegrino Matarazzo dem couragierten Auftritt seiner Mannschaft am Mittwochabend in Leverkusen viel Positives abgewinnen und stolz auf sein Team sein. Denn sein Team, das sich mit dem Champions-League-Teilnehmer von der ersten bis zur letzten Minute einen ordentlichen Schlagabtausch lieferte, war eines der jüngsten Aufgebote des VfB in dieser Saison.
Nachdem die Mannschaft mit dem Brustring am 11. Spieltag beim HSV mit einem Altersschnitt von gerade einmal 23,7 Jahren die jüngste Startelf der laufenden Zweitliga-Saison stellte, schickte Pellegrino Matarazzo im Achtelfinale des DFB-Pokals die zweitjüngste VfB Formation der Saison ins Rennen. 23,8 Jahre jung war die Mannschaft mit dem Brustring, die dem Favoriten und Gastgeber um Kai Havertz, der die Werkself am Mittwoch erstmals als Kapitän auf das Feld führte, durchaus auf Augenhöhe begegnete und bis in die Nachspielzeit Paroli bot.
Zwei Pflichtspieldebüts und eine Pokalpremiere
Bevor sich der VfB in der Schlussphase noch einmal zurückkämpfte und nur zwei Minuten nach dem 2:0 durch den Treffer von Silas Wamangituka in der 85. Minute auf 1:2 verkürzte, hatte Pellegrino Matarazzo seine Mannschaft noch einmal deutlich verjüngt. Die nach drei Wechseln nur noch 22,1 Jahre junge Mannschaft mit dem Brustring zeigte Moral, machte das Spiel noch einmal spannend und verpasste den Last-Minute-Ausgleich denkbar knapp.
Seine drei Wechsel hatte der VfB Cheftrainer genutzt, um mit Clinton Mola einem 18-Jährigen zu dessen Debüt und mit Mateo Klimowicz einem 19-Jährigen zu dessen DFB-Pokal-Premiere zu verhelfen sowie Lilian Egloff aus der eigenen U19 mit gerade einmal 17 Jahren, fünf Monaten und 16 Tagen zum zweitjüngsten Profidebütanten in der Geschichte des VfB zu machen. „Das war aus meiner Sicht nicht mutig, da ich das Gefühl hatte, dass die Jungs ihre Leistung bringen werden. Das haben sie in der Vorbereitung und im Training gezeigt, dass sie zu solchen Leistungen auf diesem Niveau fähig sind. Sie waren aktiv und präsent und haben ihre Sache sehr ordentlich gemacht“, zeigte sich der Cheftrainer mit der Pokalpremiere des jungen Trios zufrieden.
Chance auf den Ausgleich spricht für die Moral der Mannschaft
Der Plan von Pellegrino Matarazzo, die Jahrgänge 2000, 2001 und 2002 ins kalte Wasser zu werfen, sollte voll aufgehen und sich in der zweiten Minute der Nachspielzeit fast mit dem Ausgleich bezahlt machen. Silas Wamangituka (20) schickte Lilian Egloff (17) mit einem Steilpass, der von der rechten Außenbahn mustergültig auf Nicolas Gonzalez (21) flankte. Der umtriebige Argentinier legte geschickt mit dem Kopf auf seinen Landsmann Mateo Klimowicz (19) ab, der aus dem Rückraum kommend die Kugel knapp über den Querbalken schoss.
So trat das Team von Pellegrino Matarazzo in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Heimreise zwar ohne Viertelfinalticket, dafür jedoch mit vielen positiven Erkenntnissen an. „Wir haben ein gutes und intensives Pokalspiel gezeigt mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Schade, dass wir uns nicht noch mit dem Ausgleich belohnt haben, aber ich bin stolz darauf, wie meine Jungs das gemacht und nach dem 2:0 Moral gezeigt haben. Jetzt heißt es, abhaken und weiter geht’s am Samstag gegen Aue“, richtete der 42-Jährige den Blick bereits auf das Heimspiel am Samstag (13:00 Uhr, zu den Tickets) gegen den Tabellensechsten aus dem Erzgebirge.