Vier Spiele in elf Tagen – gleich zu Beginn seiner Zeit als VfB Cheftrainer geht es für Pellegrino Matarazzo Schlag auf Schlag. Und so bleibt dieser Tage nur wenig Zeit, um in ausführlichen Trainingseinheiten bestimmte Dinge einzustudieren und durch ständige Wiederholungen im Team fest zu verankern. Ein großer Nachteil? „Klar ist jedes Training sehr wichtig, um Inhalte zu vertiefen, aber ich mache mir deswegen keine Gedanken“, sagt er, „natürlich können wir jetzt nicht so viel trainieren und vermitteln die Inhalte überwiegend per Videoanalyse, aber wir haben die Mannschaft auf diese vier Spiele vorbereitet – danach sehen wir, wo wir noch ansetzen können und müssen.“ Grundsätzlich gehe es nun vor allem auch darum, die Leistungsschwankungen der Mannschaft abzustellen, eine „stabile Mitte zu finden und sich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen zu lassen“. Pellegrino Matarazzo: „Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben ein Spiel gewonnen – mehr aber nicht.“
Bei der Vorbereitung auf den Gegner im ersten Auswärtsspiel des Jahres spielten unter anderem zwei Fakten, die die Spielweise des FC St. Pauli charakterisieren und vor allem auszeichnen eine Rolle: „St. Pauli hat sich in dieser Saison die meisten Konterchancen der kompletten Liga herausgespielt und die wenigsten Großchancen in der Liga zugelassen“, verdeutlicht Pellegrino Matarazzo, „sie haben eine gute Tiefenverteidigung und bekommen viele Spieler hinter den Ball. Daher müssen wir die Chancen, die wir bekommen, effizient nutzen.“
„Es sind sowohl vom Personal, als auch von der Grundordnung her ein paar Optionen denkbar“
Welche Spieler konkret das im Millerntor-Stadion am Samstag von Anfang an machen sollen, lässt der VfB Cheftrainer noch offen. Einerseits weil sich ihm – was der jüngste 3:0-Heimsieg gegen Heidenheim gezeigt hat – mehrere Optionen bieten. Andererseits weil auch noch nicht endgültig klar ist, ob alle angeschlagenen Spieler einsatzfähig sind. Bei Daniel Didavi, der nach einem Sturz auf die Schulter im Heidenheim-Spiel über Schulterschmerzen klagt, geht Pellegrino Matarazzo davon aus, „dass es klappen wird“ mit seinem Einsatz. Nicolas Gonzalez, der nach der Partie am Mittwochabend wegen einer Risswunde am Schienbein genäht wurde, hat bereits schon wieder ein leichtes Training absolviert. Bei Innenverteidiger Nathaniel Phillips ist es dagegen noch fraglich, ob seine Prellung des linken Oberschenkels einen Einsatz zulässt. Unabhängig davon sieht Pellegrino Matarazzo seine Defensive aber gewappnet. Zumal Gonzalo Castro, der gegen Heidenheim eine Gelbsperre absitzen musste, diesmal wieder spielberechtigt ist. „Wir haben ein paar Möglichkeiten. Es ist auch noch offen, ob wir mit einer Dreier- oder Viererkette spielen. Es sind sowohl vom Personal, als auch von der Grundordnung her ein paar Optionen denkbar“, sagt er, „wir werden sehen, was am besten passt.“
In seiner Spielerkarriere habe Pellegrino Matarazzo nach eigener Aussage nicht allzu viele Highlights erlebt. Eines davon sei gewesen, als Gästespieler vor dem Anpfiff im Spielertunnel des Millerntor-Stadions zu stehen und unter den Glockenschlägen von „Hells Bells“ einzulaufen. Am Samstagnachmittag soll nun am selben Ort ein anderes folgen – diesmal aus sportlicher Sicht.