Gerade einmal eine Minute war bei der Begegnung mit den Franken vor fünf Monaten von der Uhr gelaufen, als Daniel Didavi seine Mannschaft mit seinem dritten Saisontor denkbar früh auf die Siegerstraße schoss. Und genauso gut ist der Mittelfeldregisseur des VfB auch in dieses Jahr gestartet: In den letzten drei Ligaspielen hat der stellvertretende Kapitän, der vor einer Woche seinen 30. Geburtstag gefeiert hatte, dreimal getroffen. Wenngleich Daniel Didavi mit seinen neun Scorerpunkten (sechs Tore, drei Assists) neben Silas Wamangituka (fünf Tore, vier Assists) der Topscorer der Mannschaft mit dem Brustring ist, steht der erste Treffer vor fremdem Publikum noch als offener Punkt auf seiner To-do-Liste, den er womöglich schon am Samstag (13:00 Uhr) im Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth abhaken könnte.
Dass es auch am 24. Spieltag ähnlich gut wie beim 2:0-Sieg in der Hinrunde läuft und weitergeht wie zuletzt, ist das klar formulierte Ziel von Pellegrino Matarazzo und seiner Mannschaft. Von großer Bedeutung dürfte dabei der Statistik zufolge der erste Treffer der Begegnung sein. Schließlich gewann in allen elf Pflichtspielen seit Bundesliga-Gründung immer das Team, das das erste Tor erzielte – und zwar stets zu Null (viermal Fürth und sechsmal der VfB bei einem torlosen Remis). In fremden Stadien sind die Jungs aus Cannstatt seit nunmehr vier Spielen ungeschlagen, dennoch gilt es, die Auswärtsbilanz weiter zu verbessern.
Rückkehrer noch keine Option für die Startelf
Personell stehen die Vorzeichen dafür so gut wie seit Langem nicht mehr: „Nur noch Marc Kempf und Sasa Kalajdzic fehlen uns aktuell. Neben Nicolas Gonzalez ist auch Tanguy Coulibaly wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen“, sagte der VfB Cheftrainer zur sich entspannenden Personalsituation. Wenngleich Holger Badstuber und Marcin Kaminski „im Training wieder voll dabei sind“, sieht Pellegrino Matarazzo die beiden Rückkehrer in der Innenverteidigung noch nicht als Optionen für die Startelf. „Die Abwehr wird relativ ähnlich wie in den letzten Spielen aussehen, weil wir da eine gute Stabilität hatten“, spricht der 42-Jährige seiner Defensive ein Lob aus. Ebenjene steht schließlich so gut, dass sie seit mehr als 300 Spielminuten kein Gegentor bekommen hat und in den fünf Ligapartien dieses Jahres erst einen einzigen Treffer hinnehmen musste.
Daneben bildet die Doppelsechs, die „in den letzten beiden Spielen ebenfalls für viel Stabilität gesorgt hat“, eine weitere Säule der jüngsten Erfolge. „Das haben sie gut gemacht und man sieht, dass es immer abgestimmter wird“, zeigte sich der VfB Cheftrainer zufrieden mit seinem zentralen defensiven Mittelfeld um Orel Mangala und Wataru Endo. Aufseiten der Mannschaft von Kleeblatt-Coach Stefan Leitl erwartet den VfB dagegen „eine sehr mutige und starke Fürther Mannschaft, die ihr Positionsspiel durchziehen wird. Sie sind ein unangenehmer Gegner, was das Pressing betrifft. Sie laufen aggressiv und hoch an“, zog der 42-Jährige die eine oder andere Parallele zum Gegner aus Regensburg vom vergangenen Spieltag.
Bei all der aufkommenden Euphorie ob der erfolgreichen Serie seit Jahresbeginn ist die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo weit davon entfernt, die Bodenhaftung zu verlieren: „Wir haben nur den Grundstein gelegt und eine gute Ausgangsposition geschaffen, um die Jagd fortzusetzen. Die Tabelle ist nur eine Randnotiz. Es geht darum, morgen in Fürth wieder die maximale Punktzahl zu holen. Wir wollen weiter angreifen, weiter jagen, weiter nach vorne“, machte Pellegrino Matarazzo die Marschroute für sich und seine Mannschaft unmissverständlich klar.