Wenn der VfB am Sonntag von 15:30 Uhr an zum dritten Mal in Serie in der ersten Runde des DFB-Pokals beim F.C. Hansa Rostock antritt, wird die Mannschaft mit dem Brustring erstmals seit sechs Monaten wieder vor bis zu 7.500 zugelassenen Zuschauern im Ostseestadion spielen. Für Pellegrino Matarazzo ist der Heimvorteil der Hanseaten kein Manko, sondern Grund zur Freude: „Ich mache mir keine Gedanken über die Corona-Regeln vor Ort. Die Vorfreude auf das Auswärtsspiel und die Stimmung im Stadion überwiegt ganz klar“, sagte der VfB Cheftrainer am Freitag. Dass die Heimmannschaft einen gewissen Vorteil hat, ist aus Sicht des 42-Jährigen „ganz normal. Das hat nichts mit Corona zu tun. Wir haben auch vorher schon auswärts vor Fans gespielt.“
Vielmehr als die Rückkehr der Zuschauer und die des VfB ins Ostseestadion beschäftigt den Cheftrainer ohnehin das eigene Team und dessen eigene Stärken: „Es herrscht eine gute Stimmung und das Gefühl, dass wir bereit sind.“ Alles andere, das Drumherum „entzieht sich meinem Einfluss und spielt daher eine untergeordnete Rolle“, erklärt Pellegrino Matarazzo zwei Tage vor dem ersten Pflichtspiel der Saison.
Ein bekannter und unangenehmer Gegner
Bestens bekannt aus den vergangenen Jahren ist der Mannschaft mit dem Brustring zum einen der Gegner, zum anderen aber auch die Ausgangssituation. „Wir haben die Favoritenrolle. Diese Situation kennen wir aus der letzten Saison und können damit umgehen.“ Insbesondere im DFB-Pokal hat der VfB „in den letzten zwei Jahren erlebt, wie schwer es ist, in Rostock zu bestehen“. Der Cheftrainer weiß um das Erstrundenaus vor zwei sowie die 1:0-Revanche vor einem Jahr. Vielmehr als die VfB Pokalhistorie bei Hansa Rostock hat den 42-Jährigen in der Spielvorbereitung und Gegneranalyse allerdings die aktuelle Form des Drittligisten beschäftigt, sodass der Fokus auf den letzten Testspielen gegen Hamburg (0:1-Niederlage), Braunschweig (1:0-Sieg) und Kiel (1:3-Niederlage) lag.
Im Auswärtsspiel bei der Mannschaft von Jens Härtel erwartet den VfB „ein unangenehmer Gegner und eine sehr defensivstarke Truppe, die im Pressing variabel und auch mit Mut nach vorne spielt. Darauf sind wir mental vorbereitet und werden die Aufgabe auf keinen Fall unterschätzen, sondern alles investieren und abrufen, um zu gewinnen.“
Schritte gemacht und noch enger zusammengerückt
Positiv stimmt Pellegrino Matarazzo dabei die sechswöchige Vorbereitung: „Man erkennt eine Entwicklung und hat auch in den Testspielen gesehen, dass wir Schritte gemacht haben und als Team noch enger zusammengerückt sind. Wir sind gut vorbereitet auf den Saisonstart.“ Ein Wermutstropfen ist dagegen die eine oder andere Verletzung wie etwa die von Nicolas Gonzalez. Der Topscorer der vergangenen Saison hatte sich im letzten Testspiel gegen Racing Strasbourg am Samstag einen Bündelriss in der Hüftmuskulatur zugezogen und verpasst die ersten Wochen der Saison. Während Darko Churlinov, Antonis Aidonis und Orel Mangala gesund von ihren Länderspielen zurückgekehrt und auch Roberto Massimo wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wird Borna Sosa gegen Rostock nicht zur Verfügung stehen. Der 22-jährige Kroate ist mit leichten Knieproblemen von der U21-Nationalmannschaft zurückgekommen.
Doch der Fokus liegt für Pellegrino Matarazzo und seine Mannschaft darauf, „was wir haben und nicht darauf, was wir nicht haben. Die Spieler, die fit sind, werden ihre Stärken auf den Platz bringen und diese Lücke füllen“, spricht der Cheftrainer seinen Schützlingen sein vollstes Vertrauen aus.