Ziel erreicht – so könnte man das Auswärtsspiel des VfB im DFB-Pokal beim F.C. Hansa Rostock zusammenfassen. Die Mannschaft mit dem roten Brustring steht dank des 1:0-Sieges in der nächsten Runde des Wettbewerbs und zeigte dabei gute Aktionen im Offensivspiel und eine stabile Defensivleistung ohne Gegentreffer. „Wir sind froh, dass wir die zweite Runde erreicht haben nach einem Pokalspiel mit richtiger Stadionatmosphäre. Die Jungs haben die Härte, die in einem solchen Spiel auch dazugehört, von der ersten Minute an angenommen. Da war schon zu sehen, dass unsere junge Mannschaft einen Lernprozess bewältigt hat“, sagte der VfB Sportdirektor Sven Mislintat am Montag.
Einzig die hitzige Schlussphase, in der die Rostocker mit der Unterstützung von 7.500 Heim-Fans auf den Ausgleich drückten, hätten die Beteiligten auf VfB Seite gerne vermieden. „Wir haben uns gerade in der ersten Hälfte einige Chancen erspielt und hätten zwischenzeitlich höher in Führung liegen müssen. Da wir das zweite Tor nicht machen, wird es hinten raus, noch einmal ein bisschen eng“, sagte der VfB Torhüter Gregor Kobel am Montag im VfB TV Interview.
Rettungstat von Gregor Kobel
Am engsten wurde es in der 62. Minute, als Hansas Stürmer John Verhoek einen missglückten Rückpass von Wataru Endo zu Gregor Kobel abfing und plötzlich alleinstehend vor dem VfB Torhüter auftauchte. Doch der Schweizer in Diensten des VfB blieb cool, blieb stehen und wehrte den Schuss des gegnerischen Angreifers zur Ecke ab. „Vielleicht wollte Wataru, dass ich mich auch noch auszeichnen kann“, sagte Gregor Kobel scherzend und fügte an: „Das ist mein Job, in solchen Situationen zur Stelle zu sein. Schön, dass es geklappt hat.“ Und Sven Mislintat sagte zu der Szene: „Wataru ist so etwas wie der Bodyguard der Mannschaft. Er ist überall und versucht, überall Löcher zu stopfen. Wenn ihm dann ein Fehler unterläuft, was selten vorkommt, ist es schön zu sehen, dass Greg für ihn da ist. Es war stark von Greg und stark war auch die Reaktion der Mitspieler, die in diesem Moment in unmittelbarer Nähe von Wataru waren. Sie haben ihm einen aufmunternden Klaps gegeben, weil sie wissen, was sie an ihm haben. Daran ist ersichtlich geworden, dass wir eine Truppe haben, die zusammenhält.“
So verteidigten die Jungs aus Cannstatt gemeinsam ihren Vorsprung auch in der dreiminütigen Nachspielzeit bis zum Schlusspfiff des Schiedsrichters Felix Zwayer und freuten sich anschließend über das Weiterkommen im DFB-Pokal. Die zweite Runde des Wettbewerbs ist für den 22./23. Dezember geplant.
Bereits an diesem Samstag steht für die Jungs aus Cannstatt derweil der Start in die Bundesliga-Saison 2020/2021 an. Von 15:30 Uhr an (im VfB Live Ticker) empfängt der VfB den SC Freiburg zum Baden-Württemberg-Duell in der Mercedes-Benz Arena. In dieses Spiel wollen Gregor Kobel und Co. mit Selbstvertrauen gehen. „Wir sind ein junges Team. Jeder Sieg hilft uns, so auch der in Rostock. Wir wollen den Schwung aus dem Pokalspiel mitnehmen“, sagte der Torhüter.