Auf dem Thermometer sind es um die 30 Grad, die gefühlte Temperatur in der Sonne ist noch heißer: Daniel Didavi bringt die Hitze in Bad Cannstatt bei den Trainingseinheiten der VfB Profis zwar mächtig ins Schwitzen, aber keineswegs aus dem Konzept. „Klar sind die Temperaturen extrem – aber ich habe es lieber, wenn so eine Hitze herrscht, als wenn schlechtes Wetter ist. Von daher will ich mich nicht beklagen“, sagt er, „außerdem passt das Trainerteam gut auf uns auf und steuert gut die Belastung.“
Und überhaupt fühlt sich der 30-Jährige zurzeit rundum wohl. „Die erste Trainingswoche, in der der Fokus auf der Offensive lag, war eine gute. Man hat im Testspiel gegen Sandhausen schon sehen können, dass sie fruchtet“, sagt er. Sein Fazit macht Daniel Didavi dabei keineswegs nur am Ergebnis fest, sondern vor allem an der Art und Weise, wie das Team von VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo beim 6:1-Erfolg aufgetreten ist. Was den Rückblick auf diese Partie für ihn persönlich dabei noch erfreulicher macht: Gleich im ersten Testspiel hat der Offensivmann ein Tor erzielt – nach einem Freistoß von Philipp Klement per Kopf. „Ich werde aufgrund meiner Körpergröße ein bisschen unterschätzt, was das Kopfballspiel betrifft“, sagt der 1,80 Meter große VfB Profi, der bei den Standardsituationen öfters der Schütze als der Ballverwerter ist. „Das Kopfballspiel ist zwar nicht meine große Stärke, aber ich habe schon auch ein paar Kopfballtore in meiner Karriere gemacht. Und wenn mir der Ball so perfekt auf den Kopf fliegt, schaffe ich es schon, ihn reinzumachen.“
Während der Fokus der vergangenen Trainingswoche auf der Offensive lag, liegt er aktuell auf der Defensivarbeit. „In dieser Woche geht es mehr darum, wie wir gegen den Ball spielen wollen. Da ist das Spiel gegen Marseille am Freitag der perfekte Test für uns, weil diese Mannschaft schon weiter ist, als wir es sind. Das wird ein guter Gradmesser“, sagt er. Immerhin wird die Partie am Freitag um 17 Uhr (live auf Sport1) für die Franzosen die Generalprobe vor dem Start der Ligue1 am Wochenende darauf sein. Und für Daniel Didavi ein Highlight in der Saisonvorbereitung. „Es ist immer cool, gegen internationale Topteams zu spielen. Man sollte das Ergebnis nicht überbewerten – aber es ist interessant für einen selbst zu sehen, wo man im Vergleich zu Mannschaften aus anderen Nationen steht, wie deren Spielart und Qualität ist.“ Die beim Testspiel in Südfrankreich zu erwartende Temperatur wird sich von der dieser Tage in Bad Cannstatt kaum unterschieden. Die Vorfreude von Daniel Didavi mindert das aber keineswegs.
Update vom 14. August