Nach der gelungenen Revanche im Pokalduell beim Hamburger SV und dem Einzug ins Achtelfinale will das Team von Tim Walter im Heimspiel am Sonntag (13:30 Uhr) gegen Dynamo Dresden auch in der Liga wieder zurück in die Erfolgsspur. Um vor rund 55.000 Fans in der Mercedes-Benz Arena den fünften Heimsieg der Saison einzufahren, fordert der VfB Cheftrainer von seiner Mannschaft, an den gleichermaßen engagierten wie couragierten Auftritt vom Dienstag anzuknüpfen: „Es geht darum, dass die Grundtugenden stimmen. Die waren am Dienstag überragend und so soll es auch am Sonntag wieder sein.“
Im Pokal habe seine Mannschaft gezeigt, „dass die Niederlage in der Liga drei Tage zuvor uns keinen Knacks gegeben hat“. Im Gegenteil: „Ich hatte von Beginn an ein sehr gutes Gefühl und bin total überzeugt von meinen Jungs, da sie eines besonders gut machen: Sie machen immer weiter.“ Diese Moral spreche für den Charakter seiner Mannschaft.
Im Heimspiel am Sonntag muss das Team von Tim Walter die gleichen Grundtugenden an den Tag legen – auch und gerade weil es mit Dynamo Dresden gegen einen Gegner geht, der nach zuletzt vier Niederlagen in der Liga auf den vorletzten Tabellenplatz gerutscht ist. „Wir müssen jedes Spiel gleich annehmen, egal gegen wen wir spielen. Zuletzt war es so, dass unsere Gegner aus wenig viel gemacht haben. Jetzt gilt es für uns, aus viel auch wieder mehr zu machen.“ Dabei gehe es jedoch weniger um die Grundformation, die auf dem Papier steht und zuletzt in Hamburg „gefestigter wirkte. Viel wichtiger ist, wie wir diese Formation auf dem Platz leben.“
Gleiche Belastung auf beiden Seiten
Dass die Belastung aus den Pokalspielen unter der Woche am Sonntag eine Rolle spielen oder sogar ein Vorteil für den VfB sein könnte, glaubt Tim Walter nicht. Zwar stecke den Gästen aus Dresden das Pokalduell bei Hertha BSC, wo sie sich am Mittwochabend nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit und einem 3:3 nach Verlängerung erst im Elfmeterschießen mit 4:5 geschlagen geben mussten, „natürlich ein Stück weit in den Knochen. Aber bei uns lief es am Dienstag ja nicht anders. Auch wir mussten über 120 Minuten gehen.“
Trotz des kräftezehrenden Pokalfights samt Verlängerung sind aufseiten des VfB abgesehen von der Sperre Holger Badstubers keine weiteren Ausfälle hinzugekommen. Wenngleich man gesehen habe, „welche Stabilität Holger in unser Spiel bringen kann, haben wir sowohl mit Bobo Awoudja als auch mit Nat Phillips zwei Verteidiger, die absolut die Qualität haben, ihn zu ersetzen“, sagte Tim Walter. Wer anstelle des gesperrten Routiniers in die Innenverteidigung rückt, ließ der VfB Cheftrainer drei Tage vor dem Heimspiel allerdings noch offen. Auch hinter einem Einsatz von Matchwinner Hamadi Al Ghaddioui stand am Donnerstag aufgrund einer Entzündung im Knie noch ein Fragezeichen. Bei den längerfristig Verletzten ist dagegen Besserung in Sicht: „Bei Borna Sosa und Daniel Didavi sieht es langsam besser aus. Beide fangen langsam wieder mit dem Laufen an, es wird aber noch eine Weile dauern“, mahnte Tim Walter zur Geduld.