Wenngleich Tim Walter um die Brisanz des Baden-Württemberg-Derbys bestens Bescheid weiß, ist es für ihn in erster Linie „ein Spiel, dass wir gewinnen wollen“. Der gebürtige Bruchsaler könne „seine Herkunft zwar nie verleugnen“. Zum kommenden Gegner, bei dem 2013 im Nachwuchsbereich seine Trainerlaufbahn begann, habe der 44-Jährige aber „keinerlei Kontakt mehr“.
Entsprechend nüchtern betrachtet der VfB Cheftrainer auch „das ganze Drumherum, denn das kann ich nicht beeinflussen“. Tim Walter nutzte die Pressekonferenz drei Tage vor dem Derby am Sonntag (13:30 Uhr) in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena jedoch, um an die Vernunft zu appellieren: „Ich hoffe, dass das Spiel im Mittelpunkt steht und es drumherum ruhig bleibt. Fair geht immer vor“, sagte der 44-Jährige am Donnerstag. Er und seine Mannschaft „werden alles investieren, was wir haben, um uns als positives Aushängeschild des Vereins zu präsentieren und unsere Fans glücklich zu machen“.
Die Stärke der Mannschaft von Alois Schwartz sieht der VfB Cheftrainer insbesondere in ihren gefährlichen Standardsituationen: „Das machen sie sehr gut. Sie haben sehr viele große Spieler in ihren Reihen, das kann man nicht wegdiskutieren.“ Dagegenhalten will seine Mannschaft, „indem wir den Gegner erst gar nicht in diese gefährlichen Situationen kommen lassen, wenngleich das nicht ganz zu vermeiden sein wird“. Mit Blick auf die Defensivarbeit formuliert der VfB Cheftrainer die Marschroute für das Heimspiel am Sonntag unmissverständlich: „Wir müssen alles reinhauen, mit allem verteidigen, was wir haben, mit Willen und Überzeugung in jeden Kopfball und in jeden Zweikampf gehen.“
"Mit voller Kraft und Überzeugung die Chancen besser nutzen"
Beim Spiel nach vorne sieht Tim Walter dagegen in der „Chancenverwertung schon ein Thema. Es geht aber nicht nur darum, die Chancen besser zu nutzen, sondern auch darum, noch besser zu verteidigen und noch mehr zu investieren.“ Die notwendige Überzeugung und Harmonie unter seinen Spielern spürt der Cheftrainer Tag für Tag. Dass „jeder für jeden da ist und versucht, für die Mannschaft alles zu geben“, stimmt ihn zuversichtlich.
Auch die Überzeugung seiner Mannschaft von der grundsätzlichen Herangehensweise ist groß. „Denn an der Art und Weise, wie wir auftreten, gibt es nicht viel auszusetzen. Wir sind sehr dominant und lassen wenig zu. Wir sind auf einem guten Weg und viel weiter und reifer als zu Saisonbeginn – aber mit den Ergebnissen zuletzt natürlich nicht zufrieden.“ Daher müssen er und sein Team vor allem daran arbeiten, „noch zielstrebiger zu sein, mit voller Kraft und Überzeugung das Tor zu erzielen.“ Das Toreschießen gelang der Mannschaft mit dem Brustring in sechs ihrer bisherigen sieben Heimspiele und soll ihr auch im achten Anlauf am Sonntag zum Heimsieg verhelfen.