Dem frühen Rückstand durch Thiago (5. Minute) zum Trotz bewies seine Mannschaft am Sonntag beim Serienmeister Mut und Moral und begegnete den Bayern insbesondere in der ersten Halbzeit über weite Strecken auf Augenhöhe. „Wir waren mutig, machen in München ein Tor und haben nach einer guten halben Stunde sogar die Chance, in Führung zu gehen. Auch die Schnelligkeit im Umschaltspiel und speziell über die Außenbahnen hat gepasst“, zeigte sich der 44-Jährige durchaus zufrieden mit den ersten 45 Minuten seiner Mannschaft.
Knapp eine Stunde lang schien der Matchplan von Markus Weinzierl aufzugehen. Da der VfB Cheftrainer voll auf schnelles Umschalten und Kontern setzte, schickte er Anastasios Donis und Nicolas Gonzalez von Beginn an gegen den Rekordmeister ins Rennen. Mario Gomez musste erstmals in dieser Saison mit der Rolle als Ersatzspieler vorliebnehmen, nahm diese aber als mannschaftsdienlicher Teamplayer vorbildlich an. Von der Seitenlinie trieb der 33-jährige VfB Routinier seine Offensivkollegen Anastasios Donis, der per sehenswertem Schlenzer ausglich und wenige Minuten später sogar die Führung auf dem Fuß hatte, sowie Nicolas Gonzalez, dessen erneuter Ausgleich in der 64. Minute nur der Pfosten im Weg stand, nach vorne.
Zwei Verteidiger fraglich, ein Dritter vor dem Comeback
Wenngleich „die Abstände in Halbzeit zwei zu groß waren und wir in der Defensive natürlich noch stabiler werden müssen“, lobte Markus Weinzierl einen VfB Verteidiger dennoch: „Ozan Kabak hat eine ansprechende Leistung gezeigt. Der Junge ist 18 Jahre alt und erst eine Woche bei der Mannschaft. Gegen einen Topstürmer wie Robert Lewandowski hat er gut dagegengehalten und relativ wenig zugelassen.“
Gut möglich, dass der Neuzugang von Galatasaray Istanbul auch beim Baden-Württemberg-Duell am Sonntag (18:00 Uhr, zu den Tickets) gegen den SC Freiburg in der Startelf steht und sein Heimdebüt in der Mercedes-Benz Arena gibt. Denn mit Timo Baumgartl (Verdacht auf leichte Gehirnerschütterung) und Holger Badstuber (grippaler Infekt) waren zu Wochenbeginn zwei seiner Innenverteidiger-Kollegen angeschlagen.
Hoffnung besteht hingegen bei Benjamin Pavard, der nach einem Muskelbündelriss an der Rückseite des rechten Oberschenkels am Montag mit Ball und Teamkollegen trainierte und am Sonntag gegen die Breisgauer sein Comeback nach achtwöchiger Zwangspause geben könnte. „Benji macht einen guten Eindruck, er ist schmerzfrei und noch nicht ganz, aber annähernd bei 100 Prozent“, sagte Markus Weinzierl zur Verfassung des Weltmeisters. Mit Marc Oliver Kempf, der am Montag 24 Jahre alt wurde und am Sonntag erstmals mit dem VfB auf seinen vormaligen Verein trifft, steht ein weiterer Innenverteidiger zur Verfügung.
„Das nächste Heimspiel ist ungemein wichtig für uns, da brauchen wir dringend die Punkte. Das, was wir gegen Mainz verpasst haben, wollen wir am Sonntag besser machen“, gibt Markus Weinzierl die Marschrichtung für das Heimspiel gegen die Südbadener vor.