Tayfun Korkut weiß um das schwierige Restprogramm, das der VfB mit den verbleibenden Bundesligaspielen gegen die drei „Hochkaräter“ Leverkusen, Hoffenheim und München vor der Brust hat, sieht diese jedoch „nicht als Paket. Wir schauen weiterhin von Spiel zu Spiel, von Minute zu Minute. Daran werden wir nichts ändern. Genau das hat uns da hingebracht, wo wir jetzt stehen. Wir wollen gewinnen – und so werden wir auch in das nächste Spiel gehen.“
In Leverkusen wolle und müsse man „an die maximale Leistung der letzten elf Wochen anknüpfen“. Mannschaftliche Geschlossenheit, Verlässlichkeit und Beständigkeit sowie eine gute Balance zwischen Offensive und stabilem Defensivverbund bleibe die Marschroute. „Das steht für uns über allem.“ Denn der VfB trifft auf „unheimlich viel individuelle Qualität“. Bayer verfüge über „eine Offensivabteilung mit vielen Topspielern und jungen Talenten, die mit dem Ball überraschen und mit einer Aktion, einem Moment Spiele entscheiden können“.
Am Samstag (18:30 Uhr) trifft Tayfun Korkut erstmals auf seine vorherige Trainerstation, bei der er auf eine „sehr intensive Zeit“ in der vergangenen Saison zurückblicke. Der 44-Jährige „weiß das gut zu trennen“, wenngleich er den Gegner noch gut kenne. Mindestens genauso gut kennt sich auch Michael Reschke in Leverkusen aus. Dort begann der Sportvorstand des VfB seine Karriere im Profifußball und blieb anschließend fast 40 Jahre beim Werksklub.
Die Saison seriös und bestmöglich beenden
Das Kompliment, dass der Cheftrainer seinem Team nach dem 2:0-Heimsieg gegen Bremen und dem damit vorzeitig gesicherten Klassenverbleib ausgesprochen hatte, erneuerte er am Donnerstag: „Wenn man ins Ziel einläuft und vor allem auch in dieser Art und Weise, vor eigenem Publikum, aus eigener Kraft, nach sehr harten und intensiven Wochen, dann ist natürlich auch Erleichterung dabei. Die Mannschaft stand die ganze Zeit bedingungslos hinter der Idee.“
Auch gestern im Training haben „wir wieder ein richtig gutes Tempo drin gehabt und nach den zwei freien Tagen überhaupt nicht das Gefühl, dass die Spannung abfällt.“ Schließlich gehe es weiterhin „um Punkte, um Plätze und darum, die Saison seriös und so gut wie möglich zu beenden“. Den Saisonendspurt vergleicht Tayfun Korkut mit der letzten Stadionrunde, auf der man nicht stolpern, sondern die man „mit festen Schritten und anständig zu Ende laufen“ wolle.
Timo Baumgartl beginnt wohl als Rechtsverteidiger
Dass Timo Baumgartl voraussichtlich von Beginn an als Rechtsverteidiger spielt, verriet der VfB Cheftrainer schon am Donnerstag. Der eigentlich für die Innenverteidigung vorgesehene 22-Jährige „kann marschieren, macht lange Wege und flankt ordentlich“, nannte Tayfun Korkut als Argumente für die Umstellung nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Andreas Beck. Ansonsten kann der VfB Coach aus dem Vollen schöpfen und will die „gute Organisation und Ordnung“ beibehalten: „An der Linie wird sich nichts ändern. Warum sollten wir anfangen, zu experimentieren, wenn die Leistung stimmt?“ Dass VfB Kapitän Christian Gentner und Stürmer Daniel Ginczek das Training am Mittwoch nicht vollständig mit der Mannschaft absolvierten, sei „nichts, worüber wir uns Gedanken machen, sondern eine ganz normale, individuelle Trainingssteuerung“.