Bereits in der achten Minute des baden-württembergischen Nachbarschaftsduells bei der TSG Hoffenheim hatte sich die Szene ereignet, die den Matchplan von Markus Weinzierl und seinem Team zunichtemachte und dem VfB mit zunehmender Dauer des Spiels nur noch geringe Chancen ließ, aus Sinsheim etwas Zählbares mitzunehmen. Nachdem Emiliano Insua an der linken Außenlinie Pavel Kaderabek am Kopf getroffen hatte, hatte Schiedsrichter Frank Willenborg nach Rücksprache mit den Video-Assistenten und der anschließenden Analyse der Fernsehbilder auf glatt Rot gegen den Argentinier wegen groben Foulspiels entschieden.
Absicht wollte dem VfB Verteidiger derweil wohl niemand unterstellen – auch sein Teamkollege Mario Gomez verteidigte Emiliano Insua: „Auf dem Platz sah das für mich maximal nach Gelb aus, in der Wiederholung sieht es dann natürlich schlimmer aus. Absichtlich war es aber nicht, Emiliano hat sich ja sofort entschuldigt. Im Spiel passieren solche Szenen zigmal“, sagte der VfB Stürmer zu der Szene, die mit spielentscheidend war.
Auch in Unterzahl noch die Chance zur Führung
Doch mit Schiedsrichterentscheidungen hadern wollte der 33-Jährige nicht: „Wir dürfen nicht die Schuld beim Schiedsrichter suchen und uns jetzt auch nicht bemitleiden, sondern müssen die Köpfe heben.“ Schließlich habe es der VfB auch nach dem Platzverweis „gut gemacht“ und trotz langer Unterzahl eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Bereits in der 6. Minute hätte Mario Gomez die Mannschaft mit dem Brustring in Führung schießen können. Die zweite große Chance dazu hatte Nicolás Gonzalez in der 27. Minute – doch der 20-jährige Argentinier scheiterte mit seinem Kopfball am rechten Außenpfosten.
In Halbzeit eins Moral gezeigt, in Halbzeit zwei die volle Breitseite bekommen
Während der VfB nach dem Rückschlag in der achten Minute Moral zeigte und in der Defensive bis auf einen Pfostentreffer von Ishak Belfodil (23. Minute) kaum etwas zuließ, bekam das Team von Markus Weinzierl innerhalb der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel laut Mario Gomez „die volle Breitseite“. Mit vier Toren innerhalb von zwölf Minuten zeigte sich die TSG Hoffenheim hocheffizient in der Chancenverwertung und nutzte ihre Überzahl in Halbzeit zwei eiskalt aus.
Nach dem Spiel waren sich viele Beobachter einig, dass es dem VfB in der aktuellen Situation natürlich auch an Selbstvertrauen und einem Erfolgserlebnis fehle. Dieses will die Mannschaft mit dem Brustring sich nun im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Freitagabend (20:30 Uhr, zu den Tickets) zurückholen. In der Mercedes-Benz Arena wollen Mario Gomez und Co. „an die zweite Halbzeit gegen Dortmund und die erste Halbzeit gegen Hoffenheim anknüpfen und eine Reaktion zeigen“.