Der VfB hat sich in dieser Woche innerhalb weniger Tage zwei Mal 1:1 von seinem jeweiligen Gegner getrennt. Das gleiche Ergebnis erst am Montag in Braunschweig und nun am Freitag zu Hause gegen Bochum löste dennoch unterschiedliche Gefühle bei den Akteuren aus. Zu Wochenbeginn erkämpften und verteidigten die Jungs aus Cannstatt in Unterzahl auf vom Regen durchweichten Rasen einen Zähler. „Wir haben mit einem Mann weniger in der zweiten Hälfte fantastisch verteidigt“, sagte der VfB Coach Hannes Wolf nach der Auswärtspartie. Die positiven Gefühle überwogen, sich dank großen Einsatzes einen Punkt gesichert zu haben. Nach fünf Siegen in Serie zum Rückrundenbeginn war es gegen einen Konkurrenten im Aufstiegskampf die erste Punkteteilung des Jahres.
Dass die zweite nur vier Tage später folgte, löste bei den VfB Spielern dann eher gemischte Gefühle aus. Entscheidend dafür war auch diesmal, wie es zu diesem Resultat gekommen war. Ungewohnt schwer tat sich die Elf von Hannes Wolf, in der Mercedes-Benz Arena gegen die Bochumer ins Spiel zu finden. Der Kapitän Christian Gentner bemängelte gleich mehrere Punkte im Zusammenspiel: zu viele Fehler im Spielaufbau, fehlende Schärfe im Passspiel, verbesserungswürdiges Verschieben im Mannschaftsverbund. Der Gegner aus Bochum wusste, die Schwachpunkte auszunutzen und ging früh in Führung. Es war das erste Gegentor der laufenden Saison für den VfB, das in der Anfangsviertelstunde fiel.
"Aus dieser Partie lernen"
Diesem Rückstand lief die Elf von Hannes Wolf 60 Minuten hinterher, ehe sich ein Muster des bisherigen Saisonverlaufs wieder bewahrheitete: die VfB Bank ist eine Bank. Der eingewechselte Daniel Ginczek erzielte das 1:1. Es war das achte Tor eines VfB Einwechselspielers an den bisherigen 24 Spieltagen. Der 25-Jährige sorgte damit nicht nur bei Fans und Teamangehörigen für einen Glücksmoment, sondern natürlich auch bei sich selbst. Der Stürmer hat sich nach verschiedenen Verletzungen in den vergangenen Jahren erneut zurückgekämpft und sich mit diesem Treffer endgültig zurückgemeldet. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte Daniel Ginczek nach der Partie. Trotz dieses bewegenden Moments schaltete der Mann mit der Nummer 33 den Teamerfolg im Auge aber schnell wieder um. "Wir mussten auf die drei Zähler drängen." Die Bemühungen blieben aber vergebens. Einerseits weil die Bochumer gut verteidigten, andererseits weil den Jungs aus Cannstatt an diesem Abend die nötige Konsequenz und Präzision im Angriffsspiel fehlte.
So macht sich die Mannschaft bereits an diesem Samstag daran, das Spiel aufzuarbeiten. "Wir wollen aus dieser Partie lernen", sagte der Cheftrainer Hannes Wolf und ergänzte: "In den nächsten Wochen wird es mit Sicherheit nicht leichter." Ähnlich sieht dies auch Christian Gentner: "Vor uns liegt noch ein harter Weg." Diesen gemeinsam zu beschreiten, ist und bleibt das Ziel des VfB Teams.